Zwiebelquiche gehört für mich fest zum Herbst. Vor allem jetzt, wenn es Federweißer gibt, passt sie einfach perfekt. Statt einen klassischen Zwiebelkuchen zuzubereiten, habe ich diesmal eine Quiche gebacken: rote Zwiebeln, langsam karamellisiert, dazu würziger Bergkäse auf knusprigem Boden. So schmeckt der Herbst aus dem Ofen!

Rezept für Zwiebelquiche ganz einfach mit und ohne Thermomix umsetzbar – ich zeige euch beide Varianten
Außerdem nutzt unsere lustige Thermomix-Truppe die Gelegenheit eine Runde herbstliche Quiches, Tartes & Pies zu servieren! Und so findet ihr die Rezepte der anderen wieder am Ende dieses Beitrags. Mein Rezept für Zwiebelquiche veröffentliche ich einmal, passend zum heutigen Thermomix-Donnerstag, mit Zubereitungsschritten im Thermomix. Aber natürlich auch als Rezept für die klassische Zubereitung ohne Thermomix. Ihr benötigt das Gerät also nicht, um das heutige Rezept nachzubacken. Mir hat es diesmal gefallen, dass ich alle Schritte in einem Gerät durchführen konnte und weniger Abwasch hatte. Mit dabei sind heute Bine von was eigenes, Simone von der S-Küche und Zorra von Kochtopf. Und unser Neuzugang, der ganz frisch dabei ist. Unser Hahn im Korb quasi: mein lieber Freund und Kollege Lars von Colors of Food!
Was mir an dieser Zwiebelquiche besonders gut gefällt
Die roten Zwiebeln werden durch das Dünsten wunderbar weich und süß. Wichtig ist aber, dass man sie etwas abgießen sollte, wenn sie zuviel Wasser ziehen. Der Teig weicht sonst zu schnell durch. Statt eines klassischen Mürbeteigs, der ggf. bricht oder sich nicht gut ausrollen lässt, setze ich auf meinen bewährten Mürbeteig mit extra Frischkäse. Damit ist durchkneten und ausrollen gar kein Problem mehr und der Boden bleibt saftiger und wird weniger “sandig”. Durch das Blindbacken wird er außerdem wunderbar knusprig. Die Quichefüllung enthält neben Eiern und Crème fraîche außerdem noch würzigen Dijonsenf, herzhaften Bergkäse und frischen Thymian.

Was ist der Unterschied zwischen klassischem Zwiebelkuchen und dieser Zwiebelquiche?
Zwiebelkuchen kennt man bei uns vor allem in Süddeutschland und im Elsass. Oft klassisch aus weichem Hefeteig, vielen Zwiebeln, knusprigem Speck und nur wenig Guss. Dadurch erinnert der Zwiebelkuchen eher an herzhaftes Brot und der Belag ist eher kräftig und sehr deftig. Die Quiche ist durch den Mürbeteig etwas feiner und der Guss wirkt etwas cremiger und “eleganter”. Zwiebelkuchen ist quasi die rustikale Variante, während die Zwiebelquiche etwas leichter wirkt. Ich liebe tatsächlich beides, je nach Lust und Laune. Ein uraltes Rezept für Zwiebelkuchen findet ihr hier!
Welche Zwiebeln eignen sich für die Zwiebelquiche?
Ihr könnt natürlich jede Art von Zwiebel verwenden. Ich habe mich hier für rote Zwiebeln entschieden, weil sie beim Schmoren wunderbar süß und mild werden und ich die Farbe mag. Ihr könnt aber auch einfach normale Zwiebeln oder süße Zwiebeln verwenden. Klassische Gemüsezwiebeln sind etwas schärfer und eindringlicher im Geschmack, wähend weiße Zwiebeln eher dezent sind und vielleicht etwas untergehen. Ich liebe auch gute französische Roscoff-Zwiebeln oder italienische Tropea-Zwiebeln und habe als Zwiebelnerd immer eine große Auswahl in meiner Küche! Egal welche Zwiebel ihr verwendet, wichtig ist, dass sie alle langsam und bei niedriger Hitze sanft geschmort werden, um weich zu werden und ihre natürliche Süße zu entwickeln.
Warum wird der Boden vorgebacken?
Ich empfehle generell bei jeder Quiche und Tarte den Boden vorzubacken. Das Blindbacken sorgt dafür, dass der Teig stabil und knusprig wird und nicht weich wird oder ggf. gar nicht durchbackt, wenn die Füllung auf dem rohen Teig landet. Man braucht dafür nur etwas Backpapier und trockene Hülsenfrüchte oder spezielle Backgewichte (ich habe welche aus Keramik). Die Gewichte sorgen dafür, dass der Teig nicht hochgeht, sondern schön die Form behält. Nach dem ersten Blindbacken ist der Teig soweit stabilisiert, dass man ihn dann nochmal goldbraun weiterbackt. Ja, es ist ein extra Schritt und dauert etwas länger, allerdings lohnt es sich wirklich. Ohne das Blindbacken riskieren wir einen zu matschigen Boden.
Kann man die Quiche gut aufbewahren oder einfrieren und wieder aufbacken?
Komplett abgekühlt und luftdicht verpackt, kann man die Zwiebelquiche problemlos 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Sie lässt sich im Ofen oder im Airfryer schnell aufknuspern. Ich würde sie für 4-5 Minuten bei 150 °C im Airfryer oder 10 Minuten bei 160 °C im Ofen aufbacken. Man kann sie alternativ auch portionsweise und luftdicht verpackt gut einfrieren. Dann einfach im Kühlschrank auftauen lassen und genau so aufbacken. Das Aufbacken in der Mikrowelle würde ich nicht empfehlen, weil der Boden darin weich wird und sich die Konsistenz der Füllung schnell ändert.

Rezept für herzhafte Zwiebelquiche mit karamellisierten Zwiebeln und Bergkäse
Für 8 Stücke
Zutaten:
Boden:
- 200 g Weizenmehl (Type 405 oder 550)
- 1/2 TL Salz
- 100 g Doppelrahm-Frischkäse
- 100 g kalte Butter, in Stücken
- 1 Eigelb (Größe M oder L)
Quiche-Füllung:
- 100 g Bergkäse
- 200 g Crème fraîche
- 3 Eier (Größe M oder L)
- Blättchen von 2 Thymianzweigen
- 1 EL Dijon-Senf
- Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Karamellisierte roten Zwiebeln:
- 4 große rote Zwiebeln
- 50 g Butter
- 1 EL Olivenöl
- 2 EL brauner Zucker
- 1 EL Weißweinessig
Zubereitung:
Für den Teig:
Mit Thermomix:
Alle Teigzutaten in den Mixtopf geben und 30 Sekunden auf Stufe 3 zu einem Mürbeteig verkneten. Falls der Teig noch zu bröselig ist, von Hand kurz weiterkneten und falls nötig, 1 TL kaltes Wasser hinzufügen. Den Teig luftdicht verpacken und 1 Stunde kalt stellen.
Ohne Thermomix:
Die Teigzutaten in eine Schüssel geben und mit den Knethaken des Handrührgeräts, einem Messer oder mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig luftdicht einpacken und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
Für die Quiche-Füllung:
Mit Thermomix:
Den Bergkäse in grobe Stücke schneiden und im Mixtopf 8 Sekunden auf Stufe 8 zerkleinern. Alle weiteren Zutaten für die Füllung hinzufügen und 20 Sekunden auf Stufe 4 vermischen. Umfüllen und kalt stellen.
Ohne Thermomix:
Den Bergkäse fein reiben und in einer großen Rührschüssel mit den anderen Zutaten mit einem Schneebesen gründlich verquirlen. Die Schüssel abdecken und in den Kühlschrank stellen.
Für die karamellisierten Zwiebeln:
Als nächstes die karamellisierten Zwiebeln zubereiten. Dafür die Zwiebeln schälen und in nicht zu feine Ringe schneiden oder hobeln. Parallel schon den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Mit Thermomix:
Butter und Olivenöl 2 Minuten bei 70 Grad auf Stufe 1 zerlassen. Die Zwiebeln, den Zucker und den Weißweinessig 30 Minuten bei 100 Grad im Linkslauf auf Sanftrührstufe garen. Den Messbecher dabei nicht einsetzen.
Ohne Thermomix:
Butter und Olivenöl in einer Pfanne bei niedriger Temperatur zerlassen. Zwiebeln, Zucker und Weißweinessig in die Pfanne geben und bei niedriger Hitze ohne Deckel langsam schmoren. Zwischendurch immer wieder umrühren und ca. 30 Minuten dünsten, bis die Zwiebeln weich und sanft karamellisiert sind.
Zum Fertigstellen:
- Während die Zwiebeln dünsten, den Teig etwas größer als den Durchmesser der verwendeten Quicheform auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte ausrollen. Die Quicheform ggf. mit etwas weicher Butter einfetten oder mit Backpapier belegen und anschließend mit dem Teig auslegen. Dabei einen Rand hochziehen und überstehenden Teig rundherum sauber abschneiden. Wer mag, kann evtl. übrigen Teig nochmal ausrollen, ausstechen und die Quiche vor dem Backen damit verzieren. Den Teig mit Backpapier belegen und mit Hülsenfrüchten oder anderen Backgewichten beschweren. Im vorgeheizten Ofen auf der unteren Schiene 15 Minuten vorbacken (blindbacken). Dann die Backerbsen und das Backpapier entfernen und den Teig weitere 12 Minuten backen, bis er goldbraun ist.
- Sollten die Zwiebeln viel Wasser gezogen haben, in einem Sieb abtropfen lassen. Erst dann auf dem Tarteboden verteilen. Die Quichefüllung gleichmäßig darüber gießen. Die Quiche im vorgeheizten Ofen auf der unteren Schiene weitere 30-35 Minuten backen, bis sich die Füllung gesetzt hat. Auf einem Kuchengitter leicht auskühlen lassen.
- Die Zwiebelquiche schmeckt sowohl lauwarm als auch kalt. Man kann sie auch gut portionsweise einfrieren und in der Heißluftfritteuse und auch im Ofen wieder erwärmen und knusprig aufbacken.

Zum Rezept für Zwiebelquiche in der Kompakt- und Druckansicht

Zwiebelquiche mit karamellisierten Zwiebeln und Bergkäse
Zutaten
Zubereitung
- Alle Teigzutaten in den Mixtopf geben und 30 Sekunden auf Stufe 3 zu einem Mürbeteig verkneten. Falls der Teig noch zu bröselig ist, von Hand kurz weiterkneten und falls nötig, 1 TL kaltes Wasser hinzufügen. Den Teig luftdicht verpacken und 1 Stunde kalt stellen.
- Die Teigzutaten in eine Schüssel geben und mit den Knethaken des Handrührgeräts, einem Messer oder mit den Händen rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig luftdicht einpacken und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
- Den Bergkäse in grobe Stücke schneiden und im Mixtopf 8 Sekunden auf Stufe 8 zerkleinern. Alle weiteren Zutaten für die Füllung hinzufügen und 20 Sekunden auf Stufe 4 vermischen. Umfüllen und kalt stellen.
- Den Bergkäse fein reiben und in einer großen Rührschüssel mit den anderen Zutaten mit einem Schneebesen gründlich verquirlen. Die Schüssel abdecken und in den Kühlschrank stellen.
- Als nächstes die karamellisierten Zwiebeln zubereiten. Dafür die Zwiebeln schälen und in nicht zu feine Ringe schneiden oder hobeln. Parallel schon den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Butter und Olivenöl 2 Minuten bei 70 Grad auf Stufe 1 zerlassen. Die Zwiebeln, den Zucker und den Weißweinessig 30 Minuten bei 100 Grad im Linkslauf auf Sanftrührstufe garen. Den Messbecher dabei nicht einsetzen.
- Butter und Olivenöl in einer Pfanne bei niedriger Temperatur zerlassen. Zwiebeln, Zucker und Weißweinessig in die Pfanne geben und bei niedriger Hitze ohne Deckel langsam schmoren. Zwischendurch immer wieder umrühren und ca. 30 Minuten dünsten, bis die Zwiebeln weich und sanft karamellisiert sind.
- Während die Zwiebeln dünsten, den Teig etwas größer als den Durchmesser der verwendeten Quicheform auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte ausrollen. Die Quicheform ggf. mit etwas weicher Butter einfetten oder mit Backpapier belegen und anschließend mit dem Teig auslegen. Dabei einen Rand hochziehen und überstehenden Teig rundherum sauber abschneiden. Wer mag, kann evtl. übrigen Teig nochmal ausrollen, ausstechen und die Quiche vor dem Backen damit verzieren. Den Teig mit Backpapier belegen und mit Hülsenfrüchten oder anderen Backgewichten beschweren. Im vorgeheizten Ofen auf der unteren Schiene 15 Minuten vorbacken (blindbacken). Dann die Backerbsen und das Backpapier entfernen und den Teig weitere 12 Minuten backen, bis er goldbraun ist.
- Sollten die Zwiebeln viel Wasser gezogen haben, in einem Sieb abtropfen lassen. Erst dann auf dem Tarteboden verteilen. Die Quichefüllung gleichmäßig darüber gießen. Die Quiche im vorgeheizten Ofen auf der unteren Schiene weitere 30-35 Minuten backen, bis sich die Füllung gesetzt hat. Auf einem Kuchengitter leicht auskühlen lassen.
Hinweise
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Weitere passende Rezeptideen für den Herbst hier im Blog










Weitere Rezeptideen für herbstliche Quiches, Tartes und Pies mit und ohne Thermomix in anderen Blogs
S-Küche: Bunte Bete Zwiebel Tarte mit mildem Ziegenkäse und Nussboden
was eigenes: Rosenkohl Quiche mit würzigem Bergkäse & Bacon
kochtopf: Kleiner Thanksgiving Pumpkin Pie – einfach und schnell gebacken
Colors of Food: Kürbis-Pfifferling Quiche

9 Kommentare
Birgit Steinberg
17. Oktober 2018 um 11:36Moin,
gestern habe ich diese Zwiebelquiche für meine Freundin und mich zum Abendbrot gezaubert. Sehr lecker, wir waren beide begeistert. Dazu hatten wir noch einen grünen Salat, auch mit Senf im Dressing, das passte sehr gut. Ich habe die Zwiebeln schön langsam in der Pfanne gegart. Für den Rest habe ich den Thermi engagiert, und er war nicht beleidigt, dass er nicht auch die Zwiebeln zubereiten durfte.
Gruß aus dem Norden
El-Fee
Maja
19. Oktober 2018 um 20:36Ach fein, das klingt doch großartig! Vielen Dank für deine nette Rückmeldung dazu 🙂
Ela
23. Oktober 2018 um 12:49Liebe Maja, das sieht aber mal wieder lecker aus 🙂
Liebe Grüße,
Ela
Maja
13. November 2018 um 19:26Ganz lieben Dank, Ela!
Schnee
13. Januar 2019 um 17:26Sehr lecker, vielen Dank! Die geschmorten Zwiebeln machen sich wirklich sehr gut in der Quiche!
Maja
26. Januar 2019 um 22:05Vielen Dank für deine Rückmeldung! 🙂
Ela
7. April 2019 um 6:20Ein herrliches Rezept.
Total fluffiger Teig und der Geschmack ist Superlecker.
Maja
7. April 2019 um 21:21Vielen Dank, Ela!
Lisa
18. Februar 2020 um 17:05Vielen Dank für das tolle Rezept. die Zwiebelquiche ist bei mir richtig fluffig geworden und schreit nach wiederholung. Wirklich lecker