Zwei Rezepte mit Zwiebeln stehen heute im Mittelpunkt: Ein klassischer Zwiebelrostbraten für den Sonntag und eine einfache, aber leckere Zwiebeltarte mit Honig und Thymian für die schnelle Feierabendküche.
Ich liebe es im Herbst zu kochen. Also, natürlich liebe ich es zu jeder Jahreszeit zu kochen. Aber jetzt im Herbst gibt es einfach so eine wunderbare Vielfalt an regionalem Gemüse. So dass man sich kaum entscheiden kann. Aber heute steht ausnahmsweise kein Kürbis und keine Möhre bei mir im Mittelpunkt, sondern ein eher unterschätztes Gemüse: Die Zwiebel! Und so darf ich für meinen heutigen Kooperationspartner Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe gleich zwei Rezepte umsetzen, die zeigen, wie vielseitig die kleine, unscheinbare Zwiebel doch sein kann. Für das Thema “Omas Klassiker neu interpretiert” habe ich einmal ein ganz klassisches Rezept für einen Zwiebelrostbraten zubereitet. Und dann noch ein eher modernes, sehr einfaches und schnell umgesetzten Rezept für eine Zwiebeltarte für den Alltag.
Die Zwiebel steht im Mittelpunkt
Eigentlich kennt man Zwiebeln als klassisches Immer-dabei-Gemüse. Klar, Zwiebelwürfel passen in so ziemlich jedes Pfannengericht, in Pasta, Salate, Suppen und Eintöpfe. Von der asiatischen bis zur italienischen Küche – Zwiebeln sind einfach ein absolutes Universal-Würzmittel. Doch Zwiebeln können noch viel mehr und stehen deswegen heute bei mir im Mittelpunkt, vor allem wegen der genialen Zwiebeltarte. Zwiebeln werden bei uns zwischen Juli und Oktober geerntet, sind aktuell also frisch und regional verfügbar. Sie sind aber auch besonders gut lagerfähig, so dass man sie zwischen November und April prima als heimische Lagerware bekommt.
Die Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ setzt sich aktiv dafür ein, uns mehr Lust auf regionales Obst und Gemüse zu machen. Sie inspiriert uns mit neuen, kreativen Ideen und möchte das Image von Obst und Gemüse wieder auffrischen. Denn Obst und Gemüse bereichern unser Leben, sind wichtig, lecker und dazu auch noch gesund! Und da passen meine beiden heutigen Rezepte mit dem Klassiker Zwiebelrostbraten und der modernen, unkomplizierten Zwiebeltarte doch hervorragend rein! Weitere Rezepte mit Zwiebeln bei mir im Blog sind zum Beispiel die Zwiebelquiche mit karamellisierten roten Zwiebeln und Bergkäse oder Käsespätzle mit geschmorten Zwiebeln.
Gesunde Zwiebel
Und wusstet ihr eigentlich, wie gesund die kleine unscheinbare Zwiebel ist? Sie enthält Vitamin C und Kalium und ist reich an ätherischen Ölen. Bestimmt wisst ihr auch, dass man ihr entzündungshemmende Eigenschaften nachsagt. Wer kennt noch den Klassiker, Zwiebeln bei Ohrenentzündungen auf die Ohren zu legen? Oder eine aufgeschnittene Zwiebel auf einen Wespenstich? Ich kann mich gut daran erinnern, dass bei uns zu Hause häufig Zwiebeln zum Einsatz kamen, wenn es um kleine Wehwehchen ging. Das einzige, was oft nervt ist, dass man oft hemmungslos weinen muss, wenn man Zwiebeln schneidet. Dafür gibt es aber einige Tricks: Zunge rausstrecken, während man eine Zwiebel schneidet, beim Schneiden trockenes Brot kauen oder die Zwiebeln vor dem Schneiden 1-2 Minuten abkochen. Was hilft euch am besten?
Zwiebelrostbraten
Jetzt kommen wir zu meinen heutigen beiden tollen Zwiebel-Rezepten. Der Zwiebelrostbraten ist ein echter Oma-Klassiker. Man kennt ihn vor allem aus der schwäbischen oder österreichischen Küche. Und es ist kein typischer Braten, also nicht im Sinne eines typischen großen Sonntagbratens. Rostbraten wird auch ein Stück Rumsteak bzw. Roastbeef genannt. Es handelt sich also um ein Steak. Und das lässt sich auch perfekt für einen 2-Personen-Haushalt umsetzen. Guckt nach dem besten Fleisch, das ihr bekommen könnt, man schmeckt den Unterschied! Und tatsächlich wird der Zwiebelrostbraten auch nicht geschmort, sondern kurzgebraten. Und ist wirklich ganz unkompliziert zuzubereiten.
Die Zwiebeln kommen hier ganz besonders gut zur Geltung: Zunächst werden sie zu knusprigen Röstzwiebeln gebraten. Ein Teil davon wird mit dem Bratensatz vom Fleisch und Rinderfond losgekocht und ergibt die großartige Sauce. Die restlichen Zwiebeln werden als Crunch über das Gericht gestreut. Und es ist so unglaublich gut! Ich serviere den Zwiebelrostbraten mit knusprigen Bratkartoffeln aus der Pfanne.
Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln
für 2 Portionen
Zutaten:
400 g festkochende Kartoffeln, Drillinge
300 g Zwiebeln
50 g Mehl + 1 TL extra
1/4 TL Paprikapulver, edelsüß
2 Scheiben Roastbeef oder Rumpsteak mit Fettrand, je 200-250 g
1-2 TL Senf (optional)
250 ml Rinderbrühe
Butterschmalz zum Braten
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Den Backofen auf 80 °C Heißluft bzw. Umluft vorheizen.
Die Kartoffeln schälen, vierteln und in einen Topf geben. Kaltes Wasser und 1/2 TL Salz hinzufügen und aufkchen. Kartoffeln in etwa 10-13 Minuten gar kochen, dann direkt abgießen und ausdämpfen lassen.
Währenddessen parallel die Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Mehl und Paprikapulver mischen. Die Zwiebelringe in dieser Mischung wenden und abklopfen.
Soviel Butterschmalz in eine zweite, mittelgroße Pfanne geben, so dass es etwa 0,5 cm hoch steht. Auf mittlere Temperatur erhitzen und die Zwiebeln darin goldbraun und knusprig braten. Ggf. in zwei Etappen vorgehen. Leicht salzen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Fleisch am Fettrand einschneiden. Optional von beiden Seiten mit etwas Senf einstreichen, ich mag das sehr gerne. Fleisch ebenfalls kurz im Mehl wenden, den Rest abklopfen.
Ggf. noch etwas weiteres Butterschmalz in der mittelgroßen Pfanne erhitzen, Fleisch darin von jeder Seite 2 Minuten anbraten. In Alufolie wickeln und bei 80 Grad im vorgeheizten Ofen 10 Minuten ziehen lassen.
Währenddessen noch 1 TL Mehl im Bratensatz anrösten. Bratensatz dann mit der Brühe loskochen, die Hälfte der Zwiebeln hinzufügen und aufkochen. Einige Minuten lang sämig einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
In einer zweiten Pfanne noch etwas Butterschmalz erhitzen und die Kartoffelviertel bei mittlerer bis hoher Temperatur rundherum knusprig goldbraun anbraten.
Roastbeef mit der Zwiebelsauce anrichten und mit den restlichen knusprigen Zwiebeln bestreuen. Bratkartoffeln dazu servieren.
Zwiebeltarte mit Honig und Thymian
Das zweite Rezept ist eine wunderbare und so simple vegetarische Zwiebeltarte für den Alltag. Bei mir muss es unter der Woche schnelle gehen – dafür eignet sich dieses geniale Rezept perfekt. Ihr braucht nur ein paar wenige gute Zutaten. Und habt in Windeseile ein richtig leckeres Essen auf dem Tisch stehen. Zum Beispiel für die Mittagspause oder zum Abendessen. Basis ist ein guter Butter-Blätterteig aus dem Kühlregal. Greift nicht auf die einfache Variante zurück, sondern nehmt unbedingt den Fertig-Blätterteig mit echter Butter, man schmeckt den Unterschied.
Wie bei einem Flammkuchen wird der Blätterteig mit Crème fraîche bestrichen. Bevor die Hauptdarsteller ins Spiel kommen: reichlich Zwiebeln. Die landen wieder in Ringe geschnitten auf der Crème fraîche. Und backen im heißen Ofen wunderbar süß und saftig. Flüssiger Akazienhonig ist die perfekte Ergänzung und unterstreicht die wunderbare Süße der Zwiebeln und mildert die Schärfe ab. Frischer Thymian ist die perfekte Ergänzung für die Mischung. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen!
Zwiebeltarte
für 2-4 Portionen
Zutaten:
1 Packung Butter-Blätterteig aus dem Kühlregal
300 g Zwiebeln
einige Stiele Thymian
150 g Crème fraîche
2-3 EL flüssiger Honig
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Blätterteig aus dem Kühlschrank legen.
Zwiebeln schälen und halbieren. In dünne Ringe hobeln. Thymian waschen und die Blättchen fein hacken.
Den Blätterteig auf einem Backblech ausrollen. Crème fraîche mit Salz und Pfeffer würzen und auf den Blätterteig streichen.
Zwiebelringe auf der Crème fraîche verteilen. Im unteren Drittel des Ofens ca. 20-25 Minuten goldbraun backen. Sofort mit dem Honig beträufeln, mit Thymian bestreuen und heiß servieren.
Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe entstanden. Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit!
Zwiebeltarte
einfache Blätterteigtarte
Zutaten
- 1 Packung Butter-Blätterteig aus dem Kühlregal
- 300 g Zwiebeln
- einige Stiele Thymian
- 150 g Crème fraîche
- 2-3 EL flüssiger Honig
- Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Blätterteig aus dem Kühlschrank legen.
Zwiebeln schälen und halbieren. In dünne Ringe hobeln. Thymian waschen und die Blättchen fein hacken.
Den Blätterteig auf einem Backblech ausrollen. Crème fraîche mit Salz und Pfeffer würzen und auf den Blätterteig streichen.
Zwiebelringe auf der Crème fraîche verteilen. Im unteren Drittel des Ofens ca. 20-25 Minuten goldbraun backen. Sofort mit dem Honig beträufeln, mit Thymian bestreuen und heiß servieren.
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