Lange habe ich überlegt, ob ich noch einen Beitrag zum Jahresende oder eine Zusammenfassung des Jahres schreiben soll. Vielleicht noch ein Silvesterrezept? Ich bin nur überhaupt nicht zur Vorbereitung in diesem Jahr gekommen. Wie so oft! Weder zu Pfingsten noch zu Halloween oder zu Nikolaus gab es hier etwas Besonderes – ich bin aber auch einfach nicht der Anlassblogger. Hätte sich nicht die Gelegenheit mit dem
Mohnstriezel ergeben und hätte ich nicht das
24. Türchen von
Zorras Adventskalender erwischt – auch Weihnachten wäre mehr oder weniger ausgefallen. Weil es mir persönlich aber auch nicht wichtig ist. Ich blogge dann das, was ich mag und wann ich mag. Wenn ich denke, dass es passt oder ich unbedingt etwas teilen möchte.
Ich hab einfach zu viele Dinge im Kopf, bin mit meiner Arbeit voll ausgelastet und habe oft abends nach 8 Stunden am Rechner einfach keine Lust mehr mich noch mal zu Hause hin zu setzen und weiter zu tippen. Zum Fotografieren und richtigen Kochen komme ich in der Regel nur am Wochenende und auch die waren dieses Jahr oft sehr voll. Immerhin habe ich in diesem Jahr auch zwei Bücher geschrieben. Mein Müslibuch
What’s for breakfast? Müsli!* ist im September erschienen, mein Saftbuch
What to drink? Saft!* erscheint im kommenden Februar. Da blieb der Blog auch in diesem Jahr so manches Mal auf der Strecke, was immer sehr schade war. Doch je mehr Druck ich mir selber mache, desto blöder wird es letztendlich und so habe ich mir immer wieder bewusst Auszeiten genommen. Manchmal ist hier zwei oder drei Wochen gar nichts passiert. Die Welt ist davon nicht untergegangen und ihr Leser seid trotzdem geblieben. Also wird es Zeit für einen kleinen Rückblick.
1. Was war 2015 dein erfolgreichster Blogartikel?
Gemessen an der Zahl der Aufrufe und der Kommentare, sind zwei Artikel in diesem Jahr besonders zu erwähnen. Ausgerechnet zwei recht simple Rezepte haben eure volle Aufmerksamkeit erlangt. Anfang des Jahres waren es die Zimtbuchteln, zum Ende hin mein einfaches Grundrezept für Waffeln mit Tipps zum Waffeleisen und Einfrieren. Ihr mögt süße Backwaren anscheinend immer noch am meisten.
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Zu meinen liebsten Beiträgen gehört der Artikel über das Street Food Festival in Köln: Von chinesischem Schweinebauch, frittierten Oreos und Soft Shell Crabs: Ein Besuch auf dem Street Food Festival in Köln. Durch die Veranstaltung habe ich unheimlich nette Menschen kennen gelernt, wir haben uns immer wieder getroffen und ich war bei fast jedem Street Food Festival dabei. Immer gab es etwas Neues zu entdecken und immer wieder hab ich mich auf liebgewonnene Klassiker gefreut, vor allem auf den Bacon Bomb Burger von Uwe vom Speisewagen und den frittierten Schweinebauch von Antonio und Torsten von der Strassenküche.
Ein weiteres Highlight für mich war die Ankündigung meines ersten Kochbuchs im Blog:
I proudly present: What’s for breakfast? Müsli! – Ich war so nervös! Würde es euch gefallen? Was würdet ihr davon halten? Und ich hab auf so vielen Kanälen so viel positives Feedback und so schöne Rezensionen dazu bekommen. Ich danke euch dafür von Herzen!
Ein liebstes Rezept herauszusuchen ist gar nicht so einfach – schließlich mag ich ja alle meine Rezepte! Einer meiner liebsten Beiträge, auch wenn er nicht das aufregendste Rezept oder die schönsten Bilder enthält, ist sicher die Geschichte vom Rosenkohl und wie er mich bezwang. Ich war so fix und fertig und ein paar Mal kurz davor alles hin zu schmeißen. Noch ein paar Mal in diesem Jahr ist mir diese Geschichte begegnet und entwickelte sich langsam zum running gag:
Lauwarmer Rosenkohlsalat mit knuspriger Chorizo und gerösteten Mandeln – oder: Wie der Rosenkohl mich bezwang.
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Auch wenn es nicht meinen Fähigkeiten und meinem eigenen Stil entspricht – wer mich immer wieder fasziniert, ist Uwe von
High Foodality. An dem Mann ist ein Sternekoch verloren gegangen. Wie er die Teller anrichtet, welche Geschmackskompositionen er erfindet, das ist wahre Kunst. Und es schmeckt auch noch! Davon durfte ich mich selber überzeugen. Eines meiner Highlights war Uwes Interpretation vom klassischen
Leipziger Allerlei.
Eine absolute Neuentdeckung für mich war der Blog
Nachschlag – Esskultur in Wort und Bild von Johannes. Wie er in der Lage ist Situationen in Wort zu Papier zu bringen begeistert mich. Macht euch mal die Mühe und lest einen meiner Highlight-Beiträge:
Ethnografische Notizen – Foodcamp Oberpfalz – Küchenwahnsinn 1. Wir hatten ein paar großartige gemeinsame Tage im Foodcamp und durften an Nikolaus zusammen mit
Nata ein geniales Gemüsedessert aus Kürbiskuchen mit Pastinakencreme, Rote Bete mit Birne und Dillzucker beim #bordeauxlicious-Abend zaubern.
Und bevor ich jetzt einen dritten Beitrag nenne, zähle ich lieber alle Blogs auf, die mir spontan einfallen, weil ich mich so gerne bei ihnen inspirieren lasse:
Dinner um Acht,
Kleiner Kuriositätenladen,
Culinary Pixel,
Herzfutter, Cucina Piccina,
NutriCulinary,
S-Küche,
Küchenjunge,
my cooking love affair,
Feines Gemüse,
Lisbeths Cupcakes & Cookies,
Food with a View uvm.
4. Welches der Rezepte, die du 2015 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Nennt es verrückt, doch es kommt nicht häufig vor, dass ich ein Gericht mehrfach koche. Klar habe ich auch Klassiker, wie schnelle Pastagerichte mit Salbeibutter oder einer flotten Tomatensauce. Ansonsten koche ich Rezepte selten mehrfach nach. Bei Kuchen ist das schon eher der Fall. Wenn mir etwas gefällt, kann ich es zig Mal nachbacken. Wie zum Beispiel den
Orangenkuchen. Oder wie die
Waffeln natürlich.
Was es ansonsten immer und immer wieder bei mir gibt ist Ofenrisotto. Das ist so simpel und vielseitig, das perfekte Feierabendessen und schmeckt unglaublich gut. 2015 zum Beispiel in der Variante mit frischem Spinat und Ricotta.
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2015 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Wie immer stört mich auch das mangelnde Tageslicht in den dunklen Monaten. Man könnte es mit einer Tageslichtlampe lösen (mittlerweile habe ich drei davon!), aber das gefällt mir einfach nie. Also wird dann nur am Wochenende fotografiert, das Resultat sind unregelmäßige Blogbeiträge.
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Lustigerweise entdecke ich jedes Jahr etwas Neues, was ich nie für möglich gehalten hätte. Nach Rhabarber und Avocado in den vergangenen Jahren, sind es in diesem Jahr Oliven. Wie konnte ich nur vorher ohne Oliven leben? Sie sind so köstlich! Pur sowieso, aber auch in einer
Tajine.
Für mich ist außerdem ein totaler Fortschritt, dass Sous-vide-Garen jetzt auch für den Hausgebrauch umsetzbar und vor allem erschwinglich ist.
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?
Ganz ehrlich, das sind einfach zu viele und der Sinn ist oft nicht zu erkennen. Ob es jetzt um Wandgestaltung mit Ölfarbe oder Was heißt honey auf deutsch geht, es ist einfach zu skurril. Fragen wie Was wiegt ein Blumenkohl konnte ich leider genauso wenig beantworten wie Darf man in der Schwangerschaft Serranoschinken essen. Wie jemanden der Begriff spisesteder blokhus zu mir führen konnte ist mir genauso ein Rätsel wie die Anfrage Mehl in ml. Es ist und bleibt einfach spannend.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2016?
Ich wünsche mir die Gelassenheit weiter zu machen wie bisher, ohne mich meinem eigenen Druck oder dem Druck von außen zu beugen. Ich wünsche mir außerdem Zeit für all die Dinge, die ich hier gerne umsetzen würde. Und natürlich wünsche ich mir, dass auch meine Leser weiterhin Freude an meinem Blog haben und mir auch in 2016 treu bleiben.
Habt einen schönen Silvesterabend, einen guten Rutsch ins neue Jahr und einen tollen Start in 2016!
Hat das Kochen und Backen von ihren Großmüttern gelernt. Kocht unter der Woche schnelle Feierabendküche. Hat den Blog 2011 mit Cupcake-Rezepten gestartet. Backt immer noch am liebsten nach amerikanischen Rezepten. Liebt es, Länder kulinarisch zu entdecken.
6 Kommentare
felix-traumland.eu
31. Dezember 2015 um 12:04ah aj so eine tageslichtlampe habe ich mir auch gekauft :O
ich wünsche dir einen guten rutsch ins neue jahr
liebe grüße
regina
Fleurcoquet
1. Januar 2016 um 7:41Hallo Maja,
ein sehr schöner Rückblick! Ich wünsche Dir ein tolles Bloggerjahr 2016!
LG Kathrin
Carolin von Caros Küche
2. Januar 2016 um 9:01Hihi, das sind ja teils wirklich verrückte Suchanfragen 🙂
Ich bin auch kein Anlassblogger – oft genug werde ich von irgendwelchen Feiertagen/Anlässen "überrascht", weil ich gar nicht daran gedacht habe, dass man extra dazu was verbloggen könnte 😉
Hab ein tolles 2016!
Melanie - Kleine Chaosküche
4. Januar 2016 um 18:17Sehr schöne "Bilanz" ❤️
Bleib einfach weiter so gelassen und dennoch so unglaublich produktiv wie ich Dich kenne, dann kann gar nichts mehr schief gehen!
Alles Liebe für 2016 ❤️
puppenzimmer
5. Januar 2016 um 21:02Hach wie schön 🙂
Ich bin gespannt ob ich irgendwann Oliven auch noch für mich entdecken werde! 🙂
Ein tolles Jahr 2016 wünsche ich Dir!
Jahresrückblick Foodblogbilanz #2015 - kuechenlatein.com
25. Dezember 2017 um 8:53[…] moey’s kitchen […]