So simpel er auch ist, ein Apple Pie ist einfach besonders! Der Duft von frischen Äpfeln, Zimt und der goldbraunen, buttrigen Teigkruste – das ist für mich einfach der Inbegriff von herbstlicher Gemütlichkeit. Mit ein paar einfachen Schritten lässt sich dieser Klassiker ganz unkompliziert zu Hause backen, ich teile hier mein liebstes und erprobtes Rezept mit euch. Welche Apfelsorten sich am besten eignen, wie der Teig schön knusprig wird und welche kleinen Tricks beim Backen helfen, verrate ich euch hier in diesem Beitrag!
Rückblick auf den Sommer…
Den diesjährigen Sommer habe ich irgendwie nicht mitbekommen. Als er in Deutschland angefangen hat stand ich entweder ganztägig in einem ohnehin schon warmen Backwagen und habe mit Kindern diverse Backwaren produziert oder aber ich war im Urlaub. Im Grunde finde ich das auch nicht bedauerlich, denn ich bin mehr so der Herbst-Winter-Frühling-Typ. Das einzige, was ich bedauere ist, dass ich in diesem Jahr nur einmal wirklich reife Pfirsiche und Aprikosen gegessen habe. Auch die heimische Tomatenernte ist in diesem Jahr an mir vorbeigegangen. Ich habe nur einmal Eis gemacht und gar keine Limonade und keinen Eiskaffee… Dafür blicke ich jetzt aber nach vorne und freue mich auf all die Dinge, die der Herbst zu bieten hat: ich freue mich besonders auf deftige Suppen und Eintöpfe, Quiche und Tartes, geschmortes Wurzelgemüse aus dem Ofen, Kürbis in allen Variationen und vor allem auch auf Apfelkuchen. Insbesondere Apple Pie.
Der Herbst ist da und mit ihm die Apfelzeit!
Als ich heute an meinem kleinen Gemüsestand vorbeigegangen bin, habe ich die ersten heimischen Äpfel aus der Region entdeckt. Und da sich für heute nachmittag außerdem Besuch angekündigt hatte, war das für mich die Gelegenheit endlich mal wieder einen richtig schönen klassischen Apple Pie zu backen. Weil ich mich nicht entscheiden konnte, landeten direkt ein paar “Roter Boskoop” und “Cox Orange” in meiner Einkaufstasche. Apple Pie-Rezepte gibt es ja bekanntlich wie Sand am Meer. Ich hab mir das Beste aus verschiedenen Rezepten zusammen gesucht und meinen eigenen Apple Pie kreiert. Und ich kann sagen: Nachmachen lohnt sich! Alleine der Duft der durch die Wohnung wabert erinnert an Herbstspaziergänge, buntes Laub und kuschelige Sofadecken. Mit einer Kugel Vanilleeis und einem Latte Macchiato serviert, schwelgt man im 7. Apfelhimmel.
Klassisch amerikanischer Apfelkuchen
Ein Apple Pie ist der Klassiker unter den amerikanischen Apfelkuchen. Er besteht aus zwei Schichten Teig – einem Boden und einer Art Deckplatte, die zusammen eine knusprige, goldbraune Kruste bilden. Dazwischen steckt eine saftige Füllung aus frischen Äpfeln, die mit Zimt und Zucker sowie einem Hauch Muskatnuss abgeschmeckt wird. Es sind vor allem der würzig-süße Geschmack und der köstliche Duft, die sofort an gemütliche Herbsttage denken lassen. Traditionell wird der Apfelkuchen noch warm serviert, oft mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks Schlagsahne.
Welche Apfelsorten eignen sich am besten für einen Apple Pie?
Für einen unwiderstehlichen Apple Pie eignen sich am besten feste und säuerliche Apfelsorten, die beim Backen ihre Form behalten und nicht direkt zerfallen. Beliebte Sorten sind Granny Smith, Cox Orange, Golden Delicious und Braeburn, da sie eine angenehme Säure mitbringen und nicht zu süß sind. Auch Boskoop und Jonagold sind super geeignet, weil sie einen tollen Apfelgeschmack haben und diesen typischen geschmacklichen Kontrast zum Teig bieten.
Wie wird der Apple Pie besonders knusprig und buttrig?
Das Geheimnis der perfekten Konsistenz eines besonders knusprigen und buttrigen Teigs liegt in den verwendeten Zutaten und der Zubereitung. Wichtig ist, dass die Zutaten, vor allem die Butter, möglichst kalt sind. Die Butter sollte in kleinen Stücken in das Mehl eingearbeitet werden, sodass noch kleine Butterflocken im Teig bleiben. Diese schmelzen dann nämlich im Ofen und sorgen für die besonders blättrige und knusprige Kruste. Auch die Ruhezeit des Teigs im Kühlschrank hilft dabei, dass er stabil bleibt und sich beim Backen nicht zu stark zusammenzieht.
Wie kann man einen Apple Pie dekorieren?
Ein Apple Pie lässt sich ganz einfach oder aber auch sehr kreativ dekorieren. Die einfachste Methode ist die mit der geschlossenen Teigdecke mit ein paar Schlitzen, damit der Dampf entweichen kann. Dafür habe ich mich entschieden. Wer es aber kreativer mag und die Zeit und Muße hat, kann zum Beispiel ein Gittermuster aus gleichmäßig dünn geschnittenen Teigstreifen legen. Außerdem kann man einen Teil des Teigs ausrollen und ausgestochene Teigformen wie herbstliche Blätter oder auch Sterne auf die obere Teigdecke legen.
Kann man Apple Pie einfrieren und wie wärmt man ihn am besten wieder auf?
Ja, Apple Pie lässt sich wirklich ganz hervorragend einfrieren. Am besten friert man ihn nach dem Backen komplett abgekühlt und möglichst am Stück ein. Dafür den Pie möglichst fest in Frischhaltefolie einwickeln und dann zusätzlich in einen Gefrierbeutel oder eine Gefrierdose legen. Wer die Option hat, kann ihn auch einvakuumieren, dabei aber aufpassen, dass er nicht zu sehr gequetscht wird. Zum Auftauen den Apple Pie dann einfach über Nacht im Kühlschrank lassen und anschließend im Ofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze für etwa 20 Minuten aufbacken, bis er wieder warm und knusprig ist. Aber auch einzelne Stücke lassen sich genauso einfrieren und nach dem Auftauen in etwa 10 Minuten wieder aufbacken.
Wie lange hält sich ein Apple Pie und wie bewahrt man ihn am besten auf?
Ein gebackener Apple Pie hält sich bei Raumtemperatur etwa 1-2 Tage, im Kühlschrank bleibt er etwa 4-5 Tage frisch. Wichtig ist, den Pie immer gut abzudecken, weil er sonst austrocknet. Wenn er länger haltbar sein soll, ist das Einfrieren wie oben beschrieben die beste Option. So hält er sich gut 2-3 Monate.
Was sind typische Fehler beim Backen und wie kann man sie vermeiden?
Ein häufiger Fehler ist, dass die Apfelfüllung zu flüssig wird. Deswegen sollte keinesfalls auf das Mehl in der Apfelfüllung verzichtet werden. Alternativ kann man hier auf Speisestärke (Maisstärke) zurückgreifen. Ein weiterer typischer Fehler ist es, dass der Teig zu weich ist, deswegen durchweicht oder nicht knusprig wird. Das passiert leicht, wenn die Butter zu warm ist oder der Teig nicht ruhen kann. Deswegen sollte die Butter immer möglichst kalt sein und der Teig sollte vor dem Ausrollen noch einmal im Kühlschrank ruhen.
Einfaches Apple Pie Rezept – klassisch amerikanischer Apfelkuchen Schritt für Schritt
Für etwa 8 große Stücke
Zutaten:
Für den Teig:
- 300 g Weizenmehl (Type 405)
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 225 g kalte Butter
- ca. 60-100 ml eiskaltes Wasser
- etwas Mehl zum Ausrollen
- weiche Butter für die Form
Für die Füllung:
- 1,5 kg Äpfel (ich empfehle saftige und nicht zu süße Sorten)
- Zitronensaft von 1/2 Zitrone
- 3 EL Weizenmehl (Type 405), alternativ Speisestärke
- 50 g Zucker
- 1 TL gemahlener Zimt
- 1/4 TL frisch geriebene Muskatnuss
- 1 Prise Salz
- 30 g Butter
- 1 Eigelb
- 1 EL Schlagsahne
- Brauner Zucker zum Bestreuen, alternativ: Hagelzucker
Zubereitung:
Für den Teig und die Füllung:
- Für den Teig zunächst Mehl, Salz und Zucker in einer großen Schüssel vermischen. Die kalte Butter in Stücken dazu geben und mit einer Gabel, einem Messer oder einem Pastry Blender kurz unterarbeiten. In der Küchenmaschine oder im Thermomix klappt es auch. Jetzt erstmal nur 60 ml eiskaltes Wasser dazugießen und alles kurz und kräftig zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig danach noch zu trocken sein, weiteres Wasser nur teelöffelweise unterkneten. Den Teig anschließend zu einer flachen Scheibe drücken, in Frischhaltefolie einschlagen oder in eine luftdichte Dose legen und für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Für die Füllung die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in etwa 1 cm große Würfel schneiden. In eine große Schüssel geben und direkt mit dem Zitronensaft beträufeln, damit die Äpfel nicht braun werden. Mehl, Zucker, Zimt, Muskatnuss und Salz darüber geben und alles gründlich in der Schüssel vermischen. Den Ofen auf 225 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Den Teig halbieren, eine Hälfte in Größe der verwendeten Pie-Form oder normalen Springform (24-26 cm Durchmesser) auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Die Backform einfetten und die ausgerollte Hälfte des Teigs in die Form legen. Gut andrücken und am oberen Rand etwas Teig überstehen lassen. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Die Füllung jetzt auf den Teig geben und gleichmäßig andrücken – sie darf in der Mitte ruhig etwas höher stehen. Die Butter in Flöckchen auf der Füllung verteilen. Eigelb und Sahne gründlich verquirlen und etwas davon mit einem Pinsel auf dem Rand des Teigbodens verstreichen.
Für das Fertigstellen:
- Die zweite Teighälfte etwas größer als die Form ausrollen und vorsichtig auf die Füllung legen. Beide Teigränder nun gut aneinander andrücken und festigen. Wer mag (und künstlerisch begabt ist) kann jetzt noch kunstvolle Muster in den Rand drücken. Den Teigdeckel mit dem restlichen Ei-Sahne-Gemisch bestreichen und mit einem scharfen Messer Schlitze einschneiden, damit Luft während des Backens entweichen kann und der Deckel nicht aufplatzt. Jetzt kann man den Teigdeckel nach Belieben noch mit etwas braunem Zucker oder sogar Hagelzucker bestreuen. Das sorgt für den Extra-Crunch!
- Die Backform auf ein mit Backpapier ausgelegtes Rost oder direkt auf ein Blech stellen und im unteren Drittel des Ofens 20-25 min backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist. Die Temperatur nun auf 170 °C Ober- und Unterhitze zurückschalten und den Apple Pie weitere 60-70 min backen. Sollte er zu schnell bräunen entweder mit Alufolie abdecken oder die Temperatur etwas weiter reduzieren.
- Die Form anschließend aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter etwas auskühlen lassen. Mit Schlagsahne oder Vanilleeis möglichst noch lauwarm servieren.
Zum Rezept für Apple Pie in der Druck- und Kompaktansicht
Klassischer Apple Pie
Zutaten
Für den Teig:
- 300 g Weizenmehl Type 405
- 1/2 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 225 g kalte Butter
- ca. 60-100 ml eiskaltes Wasser
- etwas Mehl zum Ausrollen
- weiche Butter für die Form
Für die Füllung:
- 1,5 kg Äpfel ich empfehle saftige und nicht zu süße Sorten
- Zitronensaft von 1/2 Zitrone
- 3 EL Weizenmehl Type 405, alternativ Speisestärke
- 50 g Zucker
- 1 TL gemahlener Zimt
- 1/4 TL frisch geriebene Muskatnuss
- 1 Prise Salz
- 30 g Butter
- 1 Eigelb
- 1 EL Schlagsahne
- Brauner Zucker zum Bestreuen alternativ: Hagelzucker
Zubereitung
- Für den Teig zunächst Mehl, Salz und Zucker in einer großen Schüssel vermischen. Die kalte Butter in Stücken dazu geben und mit einer Gabel, einem Messer oder einem Pastry Blender kurz unterarbeiten. In der Küchenmaschine oder im Thermomix klappt es auch. Jetzt erstmal nur 60 ml eiskaltes Wasser dazugießen und alles kurz und kräftig zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig danach noch zu trocken sein, weiteres Wasser nur teelöffelweise unterkneten. Den Teig anschließend zu einer flachen Scheibe drücken, in Frischhaltefolie einschlagen oder in eine luftdichte Dose legen und für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Für die Füllung die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in etwa 1 cm große Würfel schneiden. In eine große Schüssel geben und direkt mit dem Zitronensaft beträufeln, damit die Äpfel nicht braun werden. Mehl, Zucker, Zimt, Muskatnuss und Salz darüber geben und alles gründlich in der Schüssel vermischen. Den Ofen auf 225 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Den Teig halbieren, eine Hälfte in Größe der verwendeten Pie-Form oder normalen Springform (24-26 cm Durchmesser) auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Die Backform einfetten und die ausgerollte Hälfte des Teigs in die Form legen. Gut andrücken und am oberen Rand etwas Teig überstehen lassen. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Die Füllung jetzt auf den Teig geben und gleichmäßig andrücken – sie darf in der Mitte ruhig etwas höher stehen. Die Butter in Flöckchen auf der Füllung verteilen. Eigelb und Sahne gründlich verquirlen und etwas davon mit einem Pinsel auf dem Rand des Teigbodens verstreichen.
- Die zweite Teighälfte etwas größer als die Form ausrollen und vorsichtig auf die Füllung legen. Beide Teigränder nun gut aneinander andrücken und festigen. Wer mag (und künstlerisch begabt ist) kann jetzt noch kunstvolle Muster in den Rand drücken. Den Teigdeckel mit dem restlichen Ei-Sahne-Gemisch bestreichen und mit einem scharfen Messer Schlitze einschneiden, damit Luft während des Backens entweichen kann und der Deckel nicht aufplatzt.
- Jetzt kann man den Teigdeckel nach Belieben noch mit etwas braunem Zucker oder sogar Hagelzucker bestreuen. Das sorgt für den Extra-Crunch!
- Die Backform auf ein mit Backpapier ausgelegtes Rost oder direkt auf ein Blech stellen und im unteren Drittel des Ofens 20-25 min backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist. Die Temperatur nun auf 170 °C Ober- und Unterhitze zurückschalten und den Apple Pie weitere 60-70 min backen. Sollte er zu schnell bräunen entweder mit Alufolie abdecken oder die Temperatur etwas weiter reduzieren.
- Die Form anschließend aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter etwas auskühlen lassen. Mit Schlagsahne oder Vanilleeis möglichst noch lauwarm servieren.
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8 Kommentare
Björn
1. Oktober 2012 um 9:11Mmmmh wie lecker! Gerade mit Vanilleeis.. ich will sofort ein Stück haben *_*Leckere GrüßeBjörnhttp://www.herzfutter.blogspot.com
Lenchen
1. Oktober 2012 um 14:20Wie lustig, haben dieses Wochenende auch einen Apple Pie gebacken – schmeckt einfach so lecker!
Petra
3. Oktober 2012 um 11:47Wenn man in Koch-Blogs rumsurft, bekommt man irre Hunger. Ich war schon gerüstet, so bin ich froh, dass ich das Bild von diesem Apple-Pie nicht auf leerem Magen gesichtet habe : ) Herrlich!
Mara
4. Oktober 2012 um 12:36Sensationell lecker sieht der aus! Und ich liebe ja Gebackenes mit Äpfeln <3 Das Rezept werde ich mir merken :o)Liebe GrüßeMara
Miss Buttercup
4. Oktober 2012 um 14:19Uuuh, großartiger Kuchen. Den würde ich jetzt auch nehmen. Nom nom…
Barbara
4. Oktober 2012 um 17:49Liebe Moey,das sieht sooo lecker aus!Liebe GrüßeBarbara
Sarah
8. Oktober 2012 um 19:14Habe den Kuchen gestern nachgebacken und er ist sehr lecker geworden, meiner Meinung nach schmeckt er am 2. Tag sogar noch besser. Danke für das Rezept!
Tina M.
15. November 2012 um 12:19Apfeeeeeeeeeeeel!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 🙂