Es ist mein mittlerweile sechstes Buch von Donna Hay (in diesem Jahrtausend erschienen) und ich glaube ich bin damit mit ihren Rezepten gut ausgestattet.
Außerdem habe ich dank des Frauensenders glitz die komplette Staffel von “Fast, Fresh, Simple” aufgenommen und kenne ihre Rezepte deswegen ganz gut.
Ich mag den leichten und einfachen Stil, die schönen Fotos, die moderne Interpretation von klassischen Gerichten und viele der wirklich simplen Ideen. Außerdem ist mir die Frau sehr sympathisch.
Unter anderem stößt man in Donna Hays Rezepten auch immer wieder auf ein Risotto aus dem Ofen. Das hat mich neugierig gemacht.
Ich koche eigentlich ganz gerne Risotto und habe es bisher immer auf die klassische Art und Weise mit Brühe und Wein im Topf ganz gut hinbekommen. Allerdings dauert es in der Tat seine Zeit und man ist ständig damit beschäftigt.
Deswegen war ich aber auch entsprechend gespannt, ob man mit einem Risotto aus dem Ofen wirklich das gleiche Ergebnis hinbekommt.
Ich habe bisher zwei Mal verschiedene Ofenrisottos gemacht, mit unterschiedlichen Personenanzahlen und verschiedenen Zutaten und beides Mal ist es wirklich so hervorragend geworden, dass ich es vermutlich nicht wieder im Topf zubereiten werde.
Zugegebenermaßen ist das ganze nicht sehr traditionell und darf sich vermutlich nicht mal Risotto schimpfen, brate ich den Reis doch nicht an, lösche ihn nicht mit Wein ab und gieße ihn nicht mit köchelnder Brühe auf. Allerdings schmeckt das Ergebnis so verblüffend ähnlich, dass ich in diesem Fall gerne auf die moderne und schnellere Version zurückgreife, die man auch ganz wunderbar an einem normalen Arbeitstag abends hinbekommt.
Die Zubereitung ist wirklich kinderleicht – man gibt einfach den Risotto-Reis zusammen mit der heißen Brühe in eine Auflaufform, deckt diese mit Alufolie ab und stellt das ganze für 25-30 Minuten bei 200 °C in den Ofen.
Danach gibt man Butter und Käse dazu und rührt die Mischung solange durch, bis sie cremig wird. Davor oder danach kann man alles noch wie man möchte verfeinern und fertig ist ein wirklich unaufwändiges und unkompliziertes, aber extrem köstliches Abendessen.
Da ich am Freitag frischen wunderbaren Mangold auf dem Markt gefunden habe, war klar, dass dieser in mein Risotto wandert. Zum Aufpeppen habe ich am Schluss noch Ziegenfrischkäse darauf gegeben und hatte ein wirklich sehr leckeres und schnelles Essen.
Der Fantasie sind natürlich keinerlei Grenzen gesetzt – wer möchte gibt noch klein gehackte Zwiebeln und/oder Knoblauch dazu oder brät diese vorher mit dem Reis in Öl an. Geschmacklich ist das aber nicht unbedingt nötig, das Gericht überzeugt auch ohne Vorbereitung gerade durch seine Einfachheit.
Probiert ein Ofenrisotto unbedingt mal aus – auch mit Erbsen und Gorgonzola war es köstlich, mit Spargel stelle ich es mir im nächsten Frühjahr wieder prima vor, auch mit Zitronenschale oder getrockneten Tomaten ist es bestimmt ganz wunderbar.
Gerade Leuten, die sich vielleicht nicht an ein klassisches Risotto trauen oder es noch nie richtig hinbekommen haben, empfehle ich diese Zubereitungsmethode sehr.
Ich bin jedenfalls absolut begeistert und nehme Ofenrisottos definitiv in meine Standard-Wochentag-Abendessen auf.
Hier aber erst mal mein Tipp für ein wirklich leckeres und dabei so simples Rezept mit frischem Mangold und würzigem Ziegenfrischkäse.
Ofenrisotto mit Mangold und Ziegenfrischkäse
für 2 Portionen
200g Risottoreis (ich nehme am liebsten Arborio)
700 ml kochend heiße Gemüsebrühe (aus selbstgemachtem Gemüsebrühenpulver oder guten Bio-Brühwürfeln)
1/2 Bund Mangold (ca. 250 g)
50 g frisch geriebener Hartkäse (ich nehme immer Grana Padano, Parmesan geht aber natürlich auch)
40 g Butter
50 g Ziegenfrischkäse
frisch gemahlener Pfeffer
Den Backofen auf 200 °C vorheizen.
Reis und Brühe in eine große flache Auflaufform geben, so dass der Boden etwa 1-2 cm hoch bedeckt ist.
Die Auflaufform mit Alufolie abdecken und für 20 Minuten auf das Backrost im unteren Drittel des vorgeheizten Ofens stellen.
In der Zwischenzeit den Mangold putzen. Die Stiele in ca. 1 cm große Stücke, die Blätter in ca. 3-4 cm große Stücke schneiden. Blätter und Stiele am besten noch mal gründlich in einer Salatschleuder waschen und trocken schleudern.
Nach 20 Minuten Backzeit die Auflaufform aus dem Ofen nehmen, die Alufolie vorsichtig öffnen (es dampft sehr) und den Mangold kurz unter den Reis rühen.
Die Form wieder abdecken und für weitere 10 Minuten in den Ofen stellen.
Nach der Garzeit aus dem Ofen nehmen, wieder vorsichtig die Alufolie entfernen und sofort den frisch geriebenen Käse und die Butter unterrühren. Das klappt am besten mit einem Holzlöffel direkt in der Auflaufform. Es dauert ungefähr 1-2 Minuten, bis Käse und Butter geschmolzen sind und alles eine sehr cremige Konsistenz bekommt.
Das Risotto direkt auf zwei Teller verteilen und kleine, mit einem Teelöffel abgenomme Stücke des Ziegenfrischkäses darauf geben. Den frisch gemahlenen Pfeffer darüber streuen und sofort servieren.
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12 Kommentare
Gourmande
7. Oktober 2012 um 11:21Hmmm, lecker, ich mag Ofenrisotto sehr! Ich gebe meistens noch etwas Wein (mit der Gemüsebrühe) dazu und etwas Olivenöl, damit es einen feineren Geschmack bekommt!
Kannst du mir vielleicht sagen, wie groß der Anteil der vegetarischen Rezepte in Donna Hays Büchern ist? Ich find es immer so doof, wenn 2/3 der Rezepte mit Fisch und Fleisch sind, das ist mir dann das Geld nicht wert. 😉
kaltmamsell
7. Oktober 2012 um 11:54Sehr verlockend! Wie viel wiegt wohl "1/2 Bund Mangold"? Ich habe schon Mangold-Pflanzen von fast zwei Kilo erlebt (die weißstieligen), und bunter Mangold wird auf meinem Markt blattweise verkauft.
NATALiJA WANTS YOU! ♥
7. Oktober 2012 um 12:08seeeeehr lecker 🙂 ♥
Juliane Haller
7. Oktober 2012 um 12:10Hat das bei Dir echt so gut geklappt? Ich habe dieses Ofenrisotto auch schon ausprobiert und erstens war die Garzeit viel länger (nach der im Rezept angegebenen Zeit war der Reis noch hart) und das Ergebnis nach längerer Zeit im Ofen entsprach dann leider gar nicht meinen Geschmackserwartungen an ein Risotto. Jetzt frage ich mich, was ich falsch gemacht habe, nachdem es bei Dir gleich mehrfach gut gelungen ist?
Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Maja
7. Oktober 2012 um 13:52@Gourmande
Nein, leider sind die meisten Rezepte extrem fleischlastig. Und wenn sie vegetarisch sind, kommt dann noch Speck dazu. Ich habe schon einiges vegetarisch umgewandelt, allerdings beziehen sich die meisten Sachen auf eine Art Schinken, Wurst oder eben Fleisch und Geflügel.
@kaltmamsell
Ich denke, dass man die Mangoldmenge ganz nach eigenem Geschmack entscheiden sollte.
Allerdings hast du natürlich recht, man braucht einen Anhaltspunkt. Ich gebe mal von einem 500 g Bund aus und ergänze deswegen noch im Rezept, dass es etwa 250 g sein sollen. Danke für den Hinweis.
@Juliane
Das ist wirklich merkwürdig.
Für wieviele Portionen hast du den Reis denn gemacht? Ich habe es einmal für 4, dann für 2 Portionen gemacht und dann auch noch mal für 1 Portion.
Gestern bei dem Rezept für 2 Portionen war der Reis auch schon nach 20 min bissfest bis weich, als ich den Mangold dazugegeben habe – hätte man auch da schon gut essen können. Und 10 min mehr haben überhaupt nicht geschadet, das Ergebnis war total cremig.
Lag es vielleicht am Verhältnis von Reis zu Brühe?
Im Buch kommen für 4 Portionen 400 g Reis auf 1,25 l Brühe. Genau so hatte ich es gemacht und es war perfekt. Allerdings waren da keine weiteren Zusätze dabei.
Deswegen habe ich hier 350 ml Brühe pro 100 g Reis gerechnet und es kam wieder perfekt hin, auch mit dem Mangold drin.
Lag es vielleicht an der Form? Die Brühe muss den Reis am Anfang komplett bedecken, die Form sollte aber nicht höher als 1-2 cm gefüllt sein, auch wenn das Risotto fertig ist.
Bei mir ist alles total gleichmäßig geworden und war nach der Garzeit wirklich perfekt.
Das ist ja echt blöd, dass es bei dir bisher nicht geklappt hat… Ich hoffe wir finden den Fehler.
auchwas
7. Oktober 2012 um 15:24Köstlich das Rezept und hier zu sehen, sieht so gut aus, dass ist ein Muss es zu probieren. Ofenrisotto mag ich sowieso und Donna Hays Rezepte find ich super gut. Und dann noch ein neues Buch, hatte ich noch gar nicht entdeckt:)) Liebe Grüße Ingrid
kaltmamsell
7. Oktober 2012 um 16:14Vielen Dank! Damit hat der geliebte Mangold einen weiteren Einsatz.
Verena
7. Oktober 2012 um 17:06Super, das hört sich richtig gut an. Ich liebe Mangold und bin über jedes weitere Rezept erfreut, kommt sofort auf meine Nach-Koch-Liste!
Mara
14. Oktober 2012 um 13:03Ich bin ja absoluter Risotto Fan. Vor allem weil es so vielseitig ist. Deine Variante mit Mangold und Ziegenfrischkäse sieht auch unglaublich gut aus. Muss ich unbedingt probieren! 🙂
Liebste Grüße
Mara
birgonia
30. Juni 2013 um 10:28Das Ofenrisotto ist genial, danke fürs Rezept. Ich habe vor einiger Zeit eine Variante mit Spargel und Bärlauch gemacht, echt lecker. Schade nur, dass mein Gatte kein Risotto mag, sonst würde das viel öfter auf den Tisch kommen.
LG Birgit
Carla Scheunemann
19. Februar 2014 um 17:32Hallo liebste Maja,
werde diese Köstlichkeit heute auf Nadines Anraten ausprobieren. Tu noch ein bisschen Ziegenrolle mit rein, damit es ziegiger schmeckt. Werde berichten 🙂
Kuss für dich
Carla
Maja
19. Februar 2014 um 18:05Oh wie toll, das freut mich aber! Lasst es euch schmecken – ich find die Zubereitung nachwievor genial. Und die Kombination ebenso.
Ganz liebe Grüße,
Maja