Ich liebe Gemüse. Das ist schon mal eine Tatsache, allerdings muss ich immer mehr feststellen, dass es unheimlich viele – selbst heimische – Gemüsesorten gibt, die ich selber noch nie verarbeitet habe. Meist weil ich einfach keine Ideen hatte. Im letzten Jahr habe ich den Mangold neu für mich entdeckt und völlig verschiedenen, aber köstlichen vegetarischen Rezepten verarbeitet. Seitdem gehört er ganz klar zu meinem Lieblingsgemüse. Wie konnte ich nur ohne Mangold leben? Nach und nach entdecke ich so immer neues und leckeres.
Weihnachten habe ich zum ersten Mal mit
Pastinaken hantiert und eine köstliche
Pastinakencremesuppe serviert. Geschmacklich top, die Pastinake wandert sicher wieder in meinen Topf.
Dennoch gibt es ein paar weitere Dinge, die ich unbedingt noch ausprobieren will. Dazu gehören die guten alten Schwarzwurzeln und die Petersilienwurzeln. Für beides habe ich schon ein paar Ideen, die ich noch in diesem Winter umsetzen möchte. Und da Winter bei uns gefühlt gerade mal anfängt, sollte ich das auch noch hinkriegen.
Ein anderes Gemüse, mit dem ich selber noch nie etwas gemacht habe, ist jetzt aber in meinem Topf gelandet: Die Steckrübe (oder auch Wruke, Kohlrübe, Butterrübe oder Erdkohlrabi, falls das jemandem geläufiger ist).
Obwohl sie etwas unförmig und schrumpelig aussieht, finde ich sie dennoch hübsch. Diese Mischung aus beige und lila steht ihr echt gut.
Ich erinnere mich, dass es bei meiner besten Freundin früher zu Hause häufiger klare Suppen mit Steckrübeneinlage gab und das war immer sehr lecker.
Also musste ich jetzt mal selber ran.
Rausgekommen ist eine wahre Winterwonne in Form eines Eintopfs aus Steckrüben, Kartoffeln, Möhren und Rosenkohl.
Steckrüben-Kartoffel-Eintopf mit Rosenkohl
für 4 Portionen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 kleine Steckrübe, ca. 900 g
700 g festkochende Kartoffeln
2 mittelgroße Möhren
selbstgemachte Gemüsebrühe aus getrocknetem Suppengemüse
300 g Rosenkohl
1 El Balsamico bianco oder Weißweinessig
Sonnenblumen- oder Rapsöl
Majoran, getrocknet
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Schmand zum Servieren
Etwas Öl in einem großen Topf auf mittlere Temperatur erhitzen.
Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln und sanft anschwitzen.
Steckrübe schälen und in ca. 1,5 x 1,5 cm große Würfel schneiden. Mit andünsten.
Kartoffeln und Möhren schälen, Kartoffeln ebenfalls in Würfel, Möhren in Scheiben schneiden und mit in den Topf geben. Rundherum gut anbraten.
Selbstgemachte Brühe in ca. 750 ml Wasser auflösen (ich hatte 1 l genommen und das ganze wurde doch eher zu suppenartig) und das Gemüse damit ablöschen.
Einen Deckel auflegen und das ganze etwa 15 Minuten sanft köcheln lassen.
Den Rosenkohl putzen, waschen und den Struck jeweils x-förmig einschneiden.
Mit in den Topf geben und das ganze noch etwa 10 Minuten weitergaren lassen, bis das Gemüse gar ist, aber noch Biss hat.
Etwa 1/3 der Kartoffeln und Steckrüben mit etwas Flüssigkeit abnehmen und pürieren, danach wieder in den Topf geben – dadurch wird der Eintopf schön sämig und cremig.
Den Eintopf mit dem Essig, etwas Majoran, frisch geriebener Muskattnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und noch kurz durchziehen lassen.
Auf tiefe Teller oder Suppenschüsseln verteilen und mit einem Klecks Schmand servieren.
Reste kann man übrigens wunderbar zu einer cremigen Suppe verarbeiten.
Dafür die komplette Mischung einfach mit dem Pürierstab komplett durchpürieren und etwa 100 ml Sahne oder Cremefine unterziehen. Ggf. noch etwas Muskatnuss hinzufügen.
Ist schön warm und genau das richtige für kalte Tage.
Allerdings habe ich festgestellt, dass mir die Kombination aus Steckrübe und Möhre insgesamt zu süß wird, trotz des Essigs.
Evtl. würde ich statt der Möhre beim nächsten Mal ein anderes Wurzelgemüse, wie z.B. Pastinake oder Petersilienwurzel verwenden.
Lauchringe könnte ich mir im Eintopf auch ganz gut vorstellen.
Hat das Kochen und Backen von ihren Großmüttern gelernt. Kocht unter der Woche schnelle Feierabendküche. Hat den Blog 2011 mit Cupcake-Rezepten gestartet. Backt immer noch am liebsten nach amerikanischen Rezepten. Liebt es, Länder kulinarisch zu entdecken.
3 Kommentare
Kirsten
19. Januar 2012 um 14:21Hmmm, ein wunderbar wärmendes Wintergericht hast Du da gekocht! (auch wenn ich keinen Rosenkohl mag… aber der lässt sich ja leicht durch ein anderes Wintergemüse ersetzen) Steckrüben und Schwarzwurzeln hab ich auch erst vor Kurzem für mich entdeckt. Und heute abend will ich das erste mal mit Petersilienwurzeln und frischer roter Beete kochen (die hab ich bisher nur vorgegart verwendet) und bin schon ganz gespannt 🙂
LG Kirsten
Regina
19. Januar 2012 um 15:15Klingt sehr gut, der Eintopf. mir geht es da wie dir – ich hab' auch erst vor kurzem die Steckrübe und Pastinaken für mich entdeckt und Schwarzwurzeln werden heute zum ersten Mal von mir verarbeitet. Petersilienwurzel möchte ich auch noch machen. Ich hab' irgendwo ein schönes Rezept für Petersilienwurzel-Risotto. 🙂
Ich find's toll, wenn man so "alte" Gemüse "wiederentdeckt" – dann ist der an sonsten obst- und gemüsearme Winter nicht mehr ganz so trostlos…
Anonym
13. Januar 2014 um 11:33Gestern gekocht, überraschend lecker! Zu süß war es uns nicht, haben aber auch noch ein paar italienische Kräuter an das Essen gegeben. LECKER