Herzhaft
Spargelquiche mit zweierlei Spargel
In allen Blogs ein großer Aufschrei: Die Spargelzeit neigt sich dem Ende zu! Wuah! In einer Woche ist es soweit, vielerorts gibt es jetzt schon keinen Spargel mehr, weil die Saison so früh angefangen hat. Natürlich bin ich deswegen am Mittwoch erst mal auf den Markt gestürmt und hab mich nach Spargel umgeguckt. Und siehe da: es gab noch Feldfrischen! Puh, aufatmen. Und gleich mal jeweils ein Pfund Grünen und Weißen mitgenommen. Sicher ist sicher.
Was ich als alter Quiche-Fan schon die ganze Zeit mal machen wollte war eine Spargelquiche. Da wurde auch so einiges gebloggt und nachdem ich vergangene Woche bei einem Kundenevent eine wirklich schlechte “Quiche” gegessen habe, bei der schon mein Stück aus scheinbar 7 Eiern bestand und die im Grunde nur ein großes Omelette mit hartem Spargel war, wollte ich es jetzt also besser machen. Das ist mir übrigens auch gelungen.
Ich hab einfach geguckt, was ich so im Kühlschrank hatte und habe ein frei-Schnauze-Rezept gemacht, dass ich hiermit niederschreibe, um es wiederholen zu können. Es lohnt sich nämlich, dass ich mir dieses Rezept merke, damit es nicht wie so viele andere meiner Gerichte in meinem Hirn-Nirvana verschwindet. Habe ich schon mal erwähnt, dass bei mir ein und dasselbe Gericht beim zweiten Mal niemals genauso schmeckt wie beim Ersten?!
Jedenfalls war meine Überlegung, dass eine einfache Quiche nur mit Spargel vielleicht etwas langweilig sein konnte. Deswegen habe ich zum Ziegenfrischkäse gegriffen, um etwas Pepp reinzubringen – eine tolle Kombi!
Für die Quiche habe ich mich für einen “klassischen” Mürbeteigboden entschieden. Obwohl, es ist eher eine Abwandlung. Mürbeteig und ich stehen nämlich grundsätzlich auf Kriegsfuß. Wenn ich ja auch schon einiges kann, Mürbeteig gehört nicht dazu. Egal ob ich kurz oder lange knete, die Butter hart oder weich ist, der Teig lange oder kurz gekühlt wird – bei mir steht die Herstellung von Mürbeteig unter keinem guten Stern. Spätestens beim Ausrollen und in die Form legen zerbricht und zerbröckelt mir die Masse, ich fluche nur noch und würde am liebsten alles in die Tonne kloppen.
Das Geheimnis? Quark im Teig! Beim ersten Versuch nach dem Originalrezept aus einem Buch war mir das ganze zu klitschig, deswegen habe ich den Teig auf meine Bedürfnisse abgewandelt.
Für den Boden einer 26cm-Springform habe ich deswegen 100 g kalte Butter in Flöckchen geschniten und mit 100 g Magerquark (nicht abgetropft) sowies 1/2 Tl Salz und 200 g Mehl kurz und gründlich von meiner Kenwood durchkneten lassen. Dann habe ich den Teig gar nicht erst ruhen lassen, sondern direkt auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt und in die gefettete Springform gelegt. Und vòila – es hat super geklappt. Ohne Wutausbrüche, ohne erhöhten Puls.
Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen, mit etwas Paniermehl bestreuen und dann ruhen lassen.
Für die Füllung habe ich mich dann zunächst dem Spargel gewidmet:
500 g grünen Spargel gut waschen, die Enden etwas abschneiden, dann die Stangen in etwa 3-4 cm lange Stücke schneiden.
500 g weißen Spargel gründlich schälen, die Enden abschneiden und ebenfalls in Stücke schneiden.
3 El Olivenöl in einer großen beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen, dann den kompletten Spargel in die Pfanne geben und etwa 10 Minuten dünsten. Mit grobem Meersalz würzen.
In der Zwischenzeit 4 Eier (ich denke 3 Eier hätten auch gereicht – fürs nächste Mal!) schaumig aufschlagen. 400 g Schmand (oder Saure Sahne) und 125 g Ziegenfrischkäse gut unterrühren, mit Salz und Pfeffer würzen.
Den Spargel direkt aus der Pfanne zur Schmand-Mischung geben und das ganze auf den Teig gießen.
Ab in den Ofen und bei ca. 190 °C etwa 35-40 Minuten backen, bis der Teig schön knusprig und die Füllung goldbraun ist.
Schmeckt sowohl warm als auch kalt ganz hervorragend. Meine Kollegin und ich waren uns da nicht so ganz einig…
Die Konsistenz fand ich super – warum wird mein Cheesecake nie so super? Muss da jetzt auch Ziegenfrischkäse rein, oder was?
Was ich neben einem Ei weniger beim nächsten Mal noch machen würde ist es den Boden etwa 15 Minuten vorzubacken. Wenn die Quiche ausgekühlt ist, wirkt der Boden schon etwas durchgeweicht. Tut dem Geschmack aber auch keinen Abbruch.
4 Kommentare
Sarah
17. Juni 2011 um 18:41Oh das klingt genial: Quiche, Spargel und dann auch noch Ziegenkäse. Lecker!
Stimmt, ich gehöre auch zu denen, die schon über das Ende der Spargelzeit gejammert haben 😉
Maja
17. Juni 2011 um 21:26Noch ist es nicht zu spät 😉
Kirsten
18. Juni 2011 um 11:56Die Idee mit dem Ziegenkäse zum Spargel finde ich super, das passt sicher richtig gut 🙂 Ich stand bis vor Kurzem auch auch Kriegsfuß mit Mürbeteig (was dazu führte, dass ich ihn meist nicht mal ausgerollt, sondern einfach so irgendwie in die Form gedrückt habe…), aber seit ich den Trick mit dem Quark kenne, klappt es auch bei mir ganz wunderbar. Liebe Grüße!
Maja
18. Juni 2011 um 14:31Hihi Kirsten, da bin ich ja froh, dass ich nicht die einzige bin, die ein Problem mit Mürbeteig hat (hatte!) 😉