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Kulinarische Begegnungen an Dänemarks Nordwestküste

Dieser Beitrag ist im Rahmen einer bezahlten Bloggerreise entstanden

Das köstliche Frühstück im Brokmans in Lemvig an Dänemarks Nordwestküste | moeyskitchen.com

Hier an Dänemarks Nordwestküste, zwischen Dünen und Deich, Wind und Wellen, liegt erholsame Ruhe in der Luft – und dazu der Duft von frisch gebackenem Brot. Nordvestkysten ist eine Gegend, in der man erst das Tempo verliert und dann dafür umso mehr an Geschmack gewinnt. Wer hier reist, trifft auf Menschen mit Leidenschaft und Geschichten, die man nicht vergisst. Eine davon beginnt auf einem kleinen Hof, irgendwo zwischen Lemvig und Fjand…

“Ob wir hier richtig sind?” denke ich noch, als wir auf einen Feldweg abbiegen. Und schon fahren wir in die Auffahrt eines rotbraunen Hofgebäudes. Die Adresse von Krabbe Food stimmt, hier soll uns Jesper Krabbe empfangen. Doch zuerst stürmt ein quirliger schwarzer Cavalier King Charles Spaniel auf uns zu und begrüßt uns überschwänglich.

Hund Villy begrüßt Torsten auf dem Hof von Jesper Krabbe | moeyskitchen.com

Wir sind hier an der Nordwestküste Dänemarks für ein neues Abenteuer, um Dänemarks Regionen zu erkunden. Jeder kennt (und liebt) Kopenhagen, doch was hat das Land noch so zu bieten? Hier an der Küste gibt es keine Großstädte und wildes Leben. Schroffe Klippen, lange Strände und viele Felder reihen sich hier aneinander und versprechen zunächst Entspannung und Auszeit. Und dann gibt es aber noch die versteckten Juwelen, die es zu entdecken gilt. Genau das ist unsere Mission. Wir wollen die Menschen kennen lernen, die hier leben und arbeiten. Wir wollen erfahren, was ihre Leidenschaft ist und wofür sie brennen. Und genau das ist dieses Mal hier rund um Lemvig und in der Region Nordvestkysten so beeindruckend gelungen, dass ich euch gerne einmal mitnehmen möchte. Für mich war es die bisher schönste Dänemark-Reise, das sage ich mal so frei heraus. Ich liebe das Land, die Leute, ihr Essen und ihre Produkte generell und hatte bereits so viele großartige Begegnungen. Doch dieses Mal war es ganz besonders und diese besonderen Momente möchte ich gerne mit euch teilen…

Der dänische Koch Jesper Krabbe von der Nordwestküste Dänemarks | moeyskitchen.com

Auf dem Hof von Jesper Krabbe: Kochen zwischen Küste und Kreativität

Ein Hof, ein Hund und ein Koch mit Vision

Nachdem Villy uns so begeistert und freundlich willkommen geheißen hat, übernimmt Jesper. Er lebt und arbeitet hier als Koch und hat uns zu sich nach Hause eingeladen, um uns zu zeigen, was die Region kulinarisch zu bieten hat.
“Ich wollte euch eigentlich Hummer servieren, aber den gab es heute nicht. Deswegen gucken wir mal, was ich euch Leckeres aus Seeteufel zubereiten kann…” begrüßt er uns bei einem Rundgang über seinen Hof. Nicht nur einmal muss ich unweigerlich an die Serie “The Bear” denken, als uns Jesper von seinen Stationen in der Sternegastronomie und in Kopenhagen berichtet, bevor es ihn vor einigen Jahren zurück in seine Heimat an die Nordwestküste verschlagen hat. Neben seinem Wohnhaus befindet sich der alte Stall, den er gerade selbst zu einer Private Dining Location umbaut. Große offene Küche, Chef’s Table, Dry Ager und nur Platz für 20 Menschen. Damit erfüllt er sich seinen Traum als Koch. Er führt uns durch seinen Garten, vorbei an kleinen Gewächshäusern mit Tomaten und wehenden Wäscheleinen hinaus auf eine große Wiese hinter seinem Haus. Hier steht ein umgebauter Bahnwaggon, in dem man es sich so richtig gemütlich machen kann. Zusammengewürfeltes Geschirr und Besteck, Holzvertäfelung und ein Blick ins Grüne hinaus. Dort hat er außerdem einen Arbeitstisch und einen Holzkohlegrill vorbereitet. Dahinter stehen Picknickbänke mit gemütlichen Kissen und stimmungsvollen Lichterketten. Drumherum: nichts außer Natur.

Private Dining zwischen Shiso, Knäckebrot und Seeteufel

Villy ist hier der König und springt durch den wunderschönen Garten, während Jesper loslegt und uns als erstes Räucherfisch auf selbst gemachtem Fladenbrot mit geräucherter Sojasauce und Shisoblättern serviert. Ich bin wie bei den letzten Reisen mit meinen lieben Freunden Sascha und Torsten von Die Jungs kochen und backen und meiner Freundin Simone von S-Küche unterwegs und interessiert stehen wir um den Tisch herum. Am Anfang wirkt Jesper noch etwas zurückhaltend. Wahrscheinlich fragt er sich, wer wir sind und dann kommen wir aber ins Gespräch. Schnell merkt er, dass wir nicht nur Möchtegern-Influencer sind, die einfach ein Bild abgreifen, essen und wieder verschwinden wollen. Wir interessieren uns für ihn, seine Geschichte und seinen Kochstil und schnell sind wir in tiefgründige Gespräche abgetaucht, während langsam die Sonne untergeht und die Blätter im Wind rauschen.

Besagter Seeteufel kommt aus dem Dry Ager – Jesper isst selbst kein Fleisch mehr. Stattdessen dreht sich bei ihm alles um Fisch und Meeresfrüchte. Und so landet der Fisch aufgespießt als Yakitori auf dem kleinen Kohlegrill. Dazu rührt Jesper eine rötliche Sauce aus selbst angesetztem Kimchi an. Man erkennt sehr schnell die japanischen Einflüsse, die er mit regionalen Zutaten kombiniert. Dazu gibt es eine Variante von Creamed Corn, den er mit selbst eingelegten Enoki-Pilzen abrundet. Und in kürzester Zeit steht ein fantastischer Hauptgang auf dem Tisch, den wir zusammen in dieser absolut friedlichen Umgebung genießen. Es fühlt sich an wie ein lauer Sommerabend bei einem Freund. Wir reden über Gott und die Welt, wie wir zum Kochen und Bloggen kamen und genießen die großartige und inspirierende Gesellschaft genauso wie die wunderschöne Natur und das hervorragende Essen.

Jesper Krabbe rührt Creamed Corn an | moeyskitchen.com

Kochen auf höchstem Niveau, dazu Kunst mit Sinn und Persönlichkeit

Zum Dessert gibt es selbst eingelegte Pfirsiche, die mit einer wunderbaren Vanillecreme serviert werden. Das ist im Grunde die Basis für Vanilleeis, nur nicht gefroren, sondern als Dessert serviert. Und dann folgt noch das köstliche Knäckebrot von Jespers Mutter mit selbst eingekochter Traubenmarmelade zu unserem dänischen Lieblingskäse. Es ist einfach der perfekte und gesellige Abend und wir nehmen unglaublich viel mit, als wir uns nach unglaublichen sieben Stunden doch mal langsam auf den Heimweg machen sollten. Vorher tragen wir das Geschirr in Jespers Küche, er räumt die Spülmaschine ein, Villy macht sich über die Reste auf den Tellern her und zum Abschluss zeigt uns Jesper noch seine Kunst.

Der Mann ist nicht nur begnadeter Koch, herzlicher Gastgeber und ambitionierter Handwerker, sondern auch noch Künstler! Gyotaku heißt die traditionelle japanische Kunstform, bei der ganze Fische erst mit Farbe bestrichen und anschließend auf Papier oder Textil gedrückt werden, ähnlich einem Stempelabdruck. Jesper verwendet dafür Sepiatinte und verarbeitet die Fische voller Respekt anschließend zu köstlichen Mahlzeiten. Jedes Kunstwerk ist ein Unikat mit einer besonderen Bedeutung und wir würden uns am liebsten direkt Bilder mitnehmen und an die Wand hängen. Die Kunstwerke sind allerdings stark limitiert und immer schnell ausverkauft. Solltet ihr die Gelegenheit haben, schlagt unbedingt zu!

Schweren Herzens verabschieden wir uns von Jesper und Villy. Villy, der die letzten zwei Stunden neben mir auf der Bank lag und sich hat kraulen lassen. Was für ein wunderbarer Abend, was für eine großartige Erfahrung und was für ein beeindruckender Mensch, der uns ein Stück von seinem Leben und seinem Werk gezeigt hat. Wir sind wie beseelt und sprechen bis heute gerne über diese Erfahrung.


Frühstücksglück in Fjand Badeby

Und das war nicht unsere einzige bereichernde Begegnung. Am Morgen nach unser Ankunft in Ulfborg begrüßt uns Jesper Nykjær Jeppesen zu einem Frühstück im Wintergarten von Fjand Badeby. Wir wohnen in einem alten Bauernhaus, das minimalistisch und traditionell umgebaut wurde und an eine Ferienkolonie angrenzt, die Jesper und seine Frau Helle 2020 übernommen und nach und nach renoviert haben. Ursprünglich waren diese kleinen braunen Blockhütten mal als Sommerresidenz für ältere Menschen gedacht, um hier in dieser sonst eher dünn besiedelten Region Gemeinschaft zu finden. Genau diesen Gedanken wollen Helle und Jesper fortführen. Die zweckmäßigen Hütten sind gemütlich eingerichtet und im Hauptgebäude gibt es neben einem Kaminzimmer auch einen Wintergarten.

An diesem spätsommerlichen sonnigen Morgen sitzen wir im besagten Wintergarten. Draußen weht die dänische Flagge am Fahnenmast im Wind, drinnen spenden Kerzen ein gemütliches Licht, während eine Musikanlage leise Klassiker der 60er und 70er spielt. Jesper serviert uns ein Frühstück aus warmem Porridge mit Rhabarber und Helles selbst gemachtem Granola und anschließend noch Spiegeleier mit Avocado. Auch hier ist es eher wieder so, als wären wir bei einem Freund zum Frühstücksbesuch.


An einem Morgen bekommen wir regionale Zutaten von Jesper in unser Bauernhaus gebracht und genießen das beste Frühstück. Frische Birnen und Gemüse aus dem Garten, Skyr und Helles Granola, Käse und Salami, dazu Zimtschnecken und Brötchen zum Aufbacken. Apfelsaft, Filterkaffee und Jerseymilch. Sowas macht mich sehr glücklich. Und wer mal gemütlch in seinem hyggeligen Ferienhaus frühstücken möchte, bekommt hier die besten Zutaten dafür.


Von Sauerteig bis Softice bei Rebekka Brokman in Lemvig

An einem Montagvormittag fahren wir nach Lemvig und treffen dort Rebekka Brokman und ihre Mutter Liselotte. Ich wollte so gerne unbedingt mal über dänisches Brot und typische Backwaren schreiben, die bisher auf unseren Reisen keine größere Rolle gespielt haben. Klar kennt man das aus Kopenhagen, aber auch andere Regionen brauchen sich da nicht zu verstecken. Und gerade für Lemvig lernen wir das sehr schnell. Das Café Brokmans hat heute eigentlich Ruhetag, aber Mutter und Tochter haben sich Zeit für uns genommen und servieren uns Filterkaffee und knusprige Cookies, als sie uns zum Gespräch einladen. Und auch hier merken wir so schnell, dass wir auf einer Welle liegen. Wir erzählen von uns und unseren Intentionen und schon sind wir mittendrin in Rebekkas mitreißenden Erzählungen von ihrem Plan Köchin in Kopenhagen zu werden, über ihre Teilnahme bei der dänischen MasterChef-Produktion und hin zu ihrer Leidenschaft für Sauerteig. Die sie letztendlich auch wieder zurück in ihre Heimat Lemvig gebracht hat.

Besuch im Eiscafé im Hafen von Lemvig

Das Café liegt direkt im Hafen, wir gucken aufs Wasser, sanft schaukelnde Boote und eine gemütliche Einrichtung und glauben, dass hier richtig was los ist, wenn das Café geöffnet ist. Nach drei gemütlichen und verquatschten Stunden laden uns die beiden unabhängig von unserem geplanten Programm zu einem Frühstück an unserem Abreisetag ein, um uns das zu servieren, was sie uns gerade alles vorgestellt haben. Das können wir uns natürlich nicht nehmen lassen und wir sagen begeistert zu. Was wir an diesem Tag aber noch erleben dürfen, ist ein Besuch im Eiscafé von Brokmans. Das „Ishuset Brokmans“ gehört nämlich auch der Familie und liegt ebenfalls im Hafen von Lemvig. Ein Mädchentraum in Zartrosa und mit einer gigantischen Eisauswahl. Liselotte lässt uns gefühlt jede Sorte von den Ice Bakers probieren. Von Lemon Pie über eine lokale Variante, die für den Besuch von Königin und König konzipiert wurde bis hin speziell für das Ishuset hergestellte Kardamom-Eis, von dem ich eine ganze Schüssel verputzen könnte.

Aber Moment, es gibt hier natürlich auch Softice und unsere Reisegruppe besteht aus den größten Softice-Fans. Nachdem wir dann auch noch erfahren, dass die Brokmans mehrere Sorten Guf frisch und selbst herstellen, ist es um uns geschehen und natürlich brauchen wir alle ein großes Softice. Guf ist eine Art Marshmallowcreme – meist mit Erdbeergeschmack und wird zum Softice serviert. Ich bin da sonst kein großer Fan von, weil es mir zu künstlich schmeckt. Hier jedoch könnte ich mich reinlegen. Ich probiere Erdbeerguf und Rhabarberguf und genieße das leckerste Softice, das ich jemals gegessen habe. Wir freuen uns jetzt schon auf das Frühstück bei Rebekka und Liselotte!


Natur, Menschen und Meeresluft – Unterwegs an Dänemarks Nordwestküste

Wir nutzen das Wetter aus und besuchen den Leuchtturm Bovbjerg Fyr, der wunderschön an den rauen Klippen liegt und zum Erkunden einlädt. Genau das richtige für unsere mit Softice gefüllten Mägen. Und Leuchttürme können wir natürlich nie auslassen, denn Sascha ist einfach der größte Leuchtturm-Fan.

Nachmittags treffen wir noch Vibeke Albinus. Sie ist pensionierte Pädagogin und begeisterte ehrenamtliche Expertin für das Naturschutzgebiet Husby Klitplantage hinter unserer Unterkunft. Und so wandern wir mit ihr durch die Natur, lernen Wissenswertes über Gräser und Pflanzen, stehen plötzlich mitten in einer Wüste und entdecken danach fleischfressende Pflanzen in der Heidelandschaft. Mit ihrer Natur-Gruppe sorgt Vibeke dafür, dass die Region bewahrt wird und kennt hier jeden Zentimeter. Kein Wunder, dass man ihr Gesicht in der lokalen Presse zeigt und sie auch auf Infotafeln am Wegesrand verewigt wurde.

Zuletzt führt sie uns zum Schluss zu einem Gagelstrauch (Porse auf Dänisch) um hier einige Zweige mitzunehmen, damit wir daraus „Porse Snaps“ machen können.
Nach einigen Stunden mitten in der Natur erwartet uns zurück bei Jesper in Fjand Badeby im Wintergarten ein fantastisches Abendessen. Er hat uns Linsen-Dal mit regionalen Auberginen zubereitet und serviert uns anschließend noch dänischen Æblekage – Apfelkompott mit knusprigen Baiserstreuseln, Schlagsahne und Schokospänen. Die perfekte Grundlage, um danach in die Schnapsproduktion zu starten! Wir waschen und verlesen unsere Porse-Ernte und füllen anschließend Flaschen mit Korn, Porse und etwas Heidehonig vom Imker nebenan. Das muss jetzt 10-14 Tage ruhen, wird anschließend gefiltert und dann Weihnachten zum Essen serviert!


Handwerk und Geschmack – Produzenten entlang der Nordwestküste Dänemarks

Banks Mikrobageri – Brot, Butter und guter Kaffee

Meine Gebäckwünsche wurden erhört und wir fahren in die nächstgrößere Stadt Holstebro zum Frühstücken am nächsten Tag. Die Banks Mikrobageri liegt am Rande der Stadt und in einer ehemaligen Fabrik. Garagentore an der Decke und Kräne zeigen die Vergangenheit, doch die Einrichtung ist so cool und passend darauf abgestimmt – genau unser Vibe. Die Auslage ist einladend und so probieren wir uns einmal durch die komplette Frühstückskarte. Von klassischen Kardamomschnecken über Rhabarber-Croissants bis hin zu Skyr mit Müsli, Körnerbrötchen mit lokaler Salami, fantastischem Leuchtturm-Käse und köstlichem Kaffee. Ich bin einfach nur beseelt davon. Für so etwas liebe ich Dänemark und auch fernab von Kopenhagen gibt es solche Perlen zu entdecken.


Von Horn zu Handwerk – zu Besuch in der Hornvarefabrikken

Eine weitere solche Perle ist die Hornvarefabrikken in Bøvlingbjerg. Es ist genau das, was man denkt: ein Betrieb, der Horn verarbeitet. So etwas haben wir alle noch nicht gesehen und lassen uns gerne von Peder Frølund Buch herumführen. Hörner von Kühen gelten als Abfallprodukt und werden häufig einfach verbrannt. Hier jedoch werden sie in Handarbeit zu Besteck und Schmuck weiterverarbeitet. Wir sehen begeistert zu, wie das Horn zu glatten Eierlöffeln, Schuhlöffeln oder Kämmen geschliffen wird. Ein echtes Naturprodukt, weiterverwendet und zu einzigartigen Kunstwerken geschaffen. Das Geschäft hat eine gläserne Werkstatt und neben Horn-Produkten werden hier auch Blüten und Pflanzen in Gold und Silber gegossen und als Deko und Schmuck verkauft. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem goldenen Mistelzweig, den man jedes Jahr zu Weihnachten wiederverwenden kann?


Aber das ist noch nicht alles. Peder ist außerdem Veranstalter des jährlichen Rhabarber-Festivals, das immer um Pfingsten herum stattfindet. Er züchtet selbst 16 Sorten in seinem Garten und lädt uns ins die Küche seines Ladens ein, um einen Klassiker zu probieren. Er hat uns Rhabarberkompott gekocht, dazu Haferflocken in Butter knusprig geröstet und Schlagsahne aufgeschlagen und wir sitzen begeistert wie rotwangige Kinder an Omas Resopaltisch und genießen das köstliche Mahl mit einer Tasse Filterkaffee. Peder erzählt uns, dass Rhabarber in Dänemark bis in den September hinein geerntet wird. Während bei uns am Johannistag am 24. Juni jedes Jahr Schluss ist, was mich persönlich sehr traurig macht, geht es hier noch munter weiter. Ich bin begeistert vom Rhabarbersegen im Spätsommer!


Kaffeerösterei Hedekaffe – Röstkunst aus dem Nordwesten Dänemarks

Apropos Kaffee. Alles, was wir hier trinken, kommt immer von der Rösterei Hedekaffe. Und die ist unser nächster Stopp. Röstmeister Bjørn Toft Mathiesen lädt uns ein und zeigt uns den Ablauf in seiner Rösterei. Es duftet köstlich und wir sind begeistert über die große Auswahl, die man hier auch bekommt. Anders als bei uns, wo es in jeder Stadt diverse Kaffeeröstereien gibt, ist das hier in Dänemark anders. Die Rösterei ist nicht riesig und trotzdem kennt man Hedekaffe in ganz Dänemark. Die Bohnen sind in der Hälfte aller Supermärkte des Landes zu finden, dazu servieren zahlreiche Restaurants und Cafés die Bohnen von hier. Auch wenn man Dänemark sonst meist mit Filterkaffee verbindet, der gefühlt zu jeder Tages- und Nachtzeit serviert wird, hier wird man eines Besseren belehrt. Gerade Espressobohnen sind der Verkaufsschlager und längst bekommt man überall Cappuccino oder Flat White serviert – auch außerhalb von Kopenhagen und in einer Region wie Nordvestkysten. Neben der Rösterei gibt es noch ein typisch dänisches Café in Art eines Mittagsrestaurants oder fast einer Kantine. Der eigene Kaffee wird hier serviert und es gibt zahlreiche Smørrebrød-Klassiker und Kuchen. Bjørn lädt uns noch zu einem kleinen Lunch ein und wir sitzen inmitten von älteren Herrschaften aus der Region in diesem urigen Laden und genießen diese dänischen Klassiker und merken wieder: es muss nicht fancy sein. Einfache, aber ehrliche und gute Zutaten sind doch alles, was man braucht!


Ein Hauch Provence an Dänemarks Nordwestküste – zu Besuch bei Vores Franske Butik

Nach dem interessanten Besuch hier, fahren wir zurück nach Fjand. Neben unserem Bauernhaus liegt die Vores Franske Butik. So richtig können wir uns darunter nichts vorstellen, bis uns Birgitte Schack die Tür zu einem vermeintlichen Ferienbungalow öffnet. Und dann stehen wir mitten in diesem winzigen Feriendorf in einer französischen Weinbar und können uns nicht satt sehen. Birgitte serviert uns einen Aperitif und berichtet am großen und gemütlichen Tisch von ihrem hier erfüllten Traum. Sie und ihr Mann sind begeisterte Südfrankreich-Fans und dort immer auf Reisen unterwegs. Irgendwann haben sie angefangen ihre Lieblingsweine nach Dänemark zu holen und sind dann auf dieses Gebäude getroffen. Unter der gemütlichen Stube oben verbirgt sich nämlich ein imposanter Weinkeller, der mit einem französischen Chateau mithalten kann. Fantastische Tropfen, handverlesen und persönlich getestet, können hier entweder direkt genossen oder gekauft werden. Noch so ein Juwel, das man hier auf den ersten Blick gar nicht vermutet hätte!


Nordische Eleganz – ein Abend im Restaurant JA

Und auch hier in Nordvestkysten gibt es natürlich fantastische nordische Restaurants. Und so genießen wir an unserem letzten Abend ein fantastisches Dinner im Restaurant JA in Holstebro. Skandinavisches Design, regionale Zutaten, Getränke vom Feinsten, ein herausragender Service und dazu Gerichte und Geschmäcker auf feinstem Sterneniveau. Ich kann nur empfehlen es sich hier mal gut gehen zu lassen, wenn ihr in der Region seid.


Ein letztes Frühstück am Hafen – Abschied aus Dänemarks Nordwesten

Unsere Reise endet mit einem weiteren Highlight. Mit vollgepacktem Auto landen wir morgens um 9 Uhr im Hafen von Lemvig. Rebekka und Lieselotte sind schon in vollem Gange im BROKMANS. Kein Wunder, sie stehen schon seit 3 Uhr nachts in der Küche! Der Laden brummt und selbst hier, in einer gemütlichen Kleinstadt ist der Andrang groß. Wir entdecken eines von Jesper Krabbes Bildern an der Wand – man kennt und schätzt sich hier natürlich. Und dann servieren die beiden uns einmal ihre komplette Karte und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Rebekka erzählte uns bei unserem ersten Treffen von einer Reise nach Marokko und ihrer Liebe für Aromen und Gewürze. Und so wundert es nicht, dass wir die beste Shakshuka aller Zeit serviert bekommen, dazu Rührei mit jungem Grünkohl vom Nachbarhof, eine Fetacreme mit den besten Tomaten und selbst gemachtes Dukkah und Zatar dazu. Ich könnte vor Freude weinen, als ich in die saftigen Kardamom-Pancakes mit Apfelkompott beiße und als Rebekka mir ihre Version eines Pumpkin Spice Cappuccinos serviert. Dazu gibt es Kardamomschnecken, wunderbare Brownies mit Meersalz, Körnerbrötchen mit aufgeschlagener Butter und Käse. Wir sind im Schlaraffenland.

Ich darf einen Blick hinter die Kulissen werfen, als Rebekka ihre Brotteige bearbeitet, kleine Nusstörtchen zubereitet oder ihre Kolleginnen das Frühstück zubereiten. Als wären wir bei Freunden zu Gast. Es ist wuselig und trubelig und Rebekka und Liselotte nehmen sich so lieb Zeit für uns, verwöhnen uns mit dem für uns besten Frühstück des Jahres und wir können uns kaum lösen. Doch es liegen noch mindestens 8 Stunden Autofahrt vor uns und so verabschieden wir uns mit einem Tränchen von den beiden. Jedoch nicht, ohne das fantastisch aussehende Roggenbrot für zu Hause mitzunehmen.


Warum mich Dänemarks Nordwestküste nicht mehr loslässt

Diese Begegnungen haben mich wahnsinnig bereichert und inspiriert. Genau das, was ich an meinen kulinarischen Reisen so liebe. Ich möchte das Land kennen lernen, aber vor allem die Menschen und ihre Leidenschaft. Produkte, für die sie brennen und Lebensmittel und Aromen, die sie lieben. Ich verstehe die sonst vielleicht als etwas einsam und rau gesehene Region Nordvestkysten jetzt so viel besser und schätze sie noch mehr als vorher. Wenig touristisch, ruhig, aber mit echten Highlights versehen, macht das für mich die perfekte Dänemarkreise aus. Meer, Küste, Natur, Felder, das macht mich glücklich. Und dann noch das fantastische Essen und die schönsten Begegnungen. Ich kann euch die Ecke nur ans Herz legen und komme bestimmt wieder!


Noch mehr Infos über Nordvestkysten – Dänemarks Nordwestküste

Weitere Eindrücke, mehr Details zum tollen Essen und noch viele praktische Tipps und Hinweise findet ihr hier bei meinen lieben Blogger-Freund:innen in ihren Blogbeiträgen:

S-Küche: Urlaub an der dänischen Nordseeküste – Genuss & Tipps für die Nordwestküste


Die Jungs kochen und backen: Dänemarks Nordwestküste – unterwegs zwischen Meer, Menschen und ehrlichem Essen


Weitere kulinarische Reportagen zu Dänemark

Bei mir im Blog findet ihr noch weitere Reportagen rund um dänische Regionen. Guckt doch gerne mal rein:

Kulinarischer Reisebericht zu Lolland und Falster – Dänemark kulinarisch entdecken


Kulinarischer Reisebericht zum Limfjord – Dänemark entdecken und genießen


Kulinarischer Reisebericht Fanø – Kleine Insel, großer Geschmack in Dänemark


Rezeptideen aus Dänemark

Dänischer Kartoffelsalat – mit neuen Kartoffeln, frischen Erbsen, eingelegten Radieschen und Dill-Dressing
Direkt zum Rezept
Dänischer Kartoffelsalat – mit neuen Kartoffeln, frischen Erbsen, eingelegten Radieschen und Dill-Dressing. Rezeptidee für einen wunderbar sommerlichen Kartoffelsalat: neue Kartoffeln treffen auf frische Erbsen, schnell eingelegte Radieschen und ein würziges Dill-Dressing mit selbst gemachter Mayonnaise. Mein dänischer Kartoffelsalat passt perfekt als Grillbeilage aber auch so für ein schönes gemeinsames Essen | moeyskitchen.com
Dänische Zimtschnecken – Kanelsnegle
Direkt zum Rezept
Rezept für dänische Zimtschnecken / Kanelsnegle | super schnell und einfach zu machen | moeyskitchen.com #kanelsnegle #zimtschnecken #cinnamonbuns #rezepte #foodblog
Knuspriger Flammkuchen mit Schinken und eingelegtem Gemüse
Direkt zum Rezept
Flammkuchen lässt sich genial einfach selbst herstellen. Mein knuspriger Flammkuchen besteht aus einem simplen Teig ohne Hefe, den ich stattdessen mit Olivenöl und Eigelb etwas verfeinere. Dadurch lässt er sich besonders dünn ausrollen und wird beim Backen so wunderbar knusprig. In diesem Rezept verrate ich euch, wie der perfekte Flammkuchen gelingt und gebe euch direkt Tipps für leckere Kombinationen für den Flammkuchen-Belag! | moeyskitchen.com

Weitere Infos und Tipps bekommt auf der offiziellen Seite von Nordvestkysten, die uns zusammen mit Visit Denmark zu dieser Reise eingeladen haben.

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Hier findest du eine Übersicht über die Zutaten, Küchenhelfer und Elektrogeräte, die ich in meiner Küche verwende!

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