So schmeckt Frankreich: süßlich karamellisierte Zwiebeln, eine herzhafte Brühe und kross überbackenes Gruyère-Brot. Die französische Zwiebelsuppe ist einfach gemacht, braucht nur wenige Zutaten – und entfaltet mit der richtigen Zubereitung und ein bisschen Geduld ein unvergleichliches Aroma.
Französische Zwiebelsuppe – Klassiker mit kräftigem Geschmack und wenigen Zutaten
Manche Gerichte brauchen keine ausgefallenen Zutaten, sondern vor allem etwas Geduld und die richtige Technik. Die typische französische Zwiebelsuppe ist das beste Beispiel dafür. Auf den ersten Blick wirkt sie simpel: ein paar Zwiebeln, Butter, Brühe und ein gutes Stück Brot mit geschmolzenem Käse. Doch das Geheimnis liegt definitiv neben den guten Zutaten in der Zubereitung. Nur wenn die Zwiebeln langsam karamellisieren, sich dann mit der kräftigen Brühe verbinden und dann ihre ganze Süße entfalten, entsteht dieser unverwechselbare, extrem aromatische Geschmack.
In Frankreich ist die Soupe à l’Oignon ein fester Bestandteil der Bistro-Kultur. Und dafür hab ich tatsächlich eine totale Leidenschaft! Ursprünglich galt sie als einfaches Essen der Arbeiterklasse, heute ist sie ein Klassiker, der in ganz Frankreich auf den Speisekarten steht. Mals als herzhafte Vorspeise, mal als wärmendes Hauptgericht für kalte Tage. Auch in den USA ist sie als French Onion Soup in zahlreichen Varianten äußerst beliebt. In Oregon habe ich eine der leckersten Varianten als Vorspeise gegessen!
Ihr unverwechselbares Aroma kommt von der Kombination aus perfekt geschmorten Zwiebeln, einer guten Brühe und dem überbackenen Brot, das sich mit der Suppe vollsaugt und gleichzeitig seine knusprige Kruste behält. Genau das macht sie so besonders: Sie schmeckt nach viel Aufwand, ist aber eigentlich ganz unkompliziert. Wenn man sich die Zeit nimmt, die die Suppe braucht.

So gelingt euch die französische Zwiebelsuppe
Das Geheimnis einer wirklich guten französischen Zwiebelsuppe beginnt mit den richtigen Zutaten und der richtigen Zubereitung. Die Wahl der Zwiebeln spielt schon eine wichtige Rolle, denn nicht jede Zwiebelsorte entwickelt beim langsamen Schmoren das entsprechende Aroma. Besonders gut eignen sich deswegen süßliche Zwiebeln wie Roscoff-Zwiebeln, da sie durch das langsame Karamellisieren eine herrlich-natürliche Süße entfalten. Roscoff-Zwiebeln sind meine absoluten Lieblinge, ich kaufe sie direkt als Zopf und hänge sie in meine Speisekammer. So halten sie ewig! Ich bekomme sie aktuell sowohl im Supermarkt als auch im Discounter. Sie sind zwar etwas teurer als normale Speisezwiebeln, aber für mich lohnt sich das, weil ihr Aroma so toll ist! Falls ihr aber nur normale Haushaltszwiebeln zur Hand habt, macht euch nicht zu viele Gedanken. Ihr könnt einfach mit einer kleinen Prise Zucker nachhelfen, um das gewünschte Aroma zu intensivieren.
Der wichtigste Schritt ist Geduld beim Schmoren. Die Zwiebeln sollten langsam und bei mittlerer Hitze in Butter geschmort werden, bis sie eine tief goldbraune Farbe annehmen. Dieser Vorgang dauert locker 45 Minuten, aber genau hier entsteht der intensive Geschmack. Wer zu früh mit der Brühe weitermacht, verwässert das Ergebnis wahrscheinlich. Also nehmt euch unbedingt die Zeit!
Neben den Zwiebeln ist die Brühe ebenfalls entscheidend. Klassisch wird französische Zwiebelsuppe mit Rinderbrühe zubereitet, da sie eine tiefe, kräftige Basis schafft. Alternativ kann für eine vegane oder vegetarische Variante natürlich auch Gemüsebrühe verwendet werden, allerdings wird das Ergebnis nicht so intensiv. In dem Fall hilft es, mit einem Schuss Sojasauce nachzuhelfen, um mehr Umami in die Suppe zu bringen.

Das richtige Topping für die Suppe
Ein absolut wichtiges und nicht zu unterschätzendes Element ist das Brot-Topping für die französische Zwiebelsuppe! Dick geschnittenes, knuspriges Baguette oder ein halbiertes, rustikales Landbrot eignet sich dafür am besten, weil es sich beim Überbacken nicht sofort auflöst. Es wird vor dem Überbacken außerdem leicht geröstet, damit es an den Rändern kross bleibt, während sich die Mitte mit der Suppe vollsaugt. Soooo gut!
Der Käse ist dabei dann das krönende Finale. Gruyère ist die klassische Variante, da er kräftig schmeckt und gleichzeitig eine tolle, cremige Konsistenz bekommt. Alternativ kann man problemlos auf Comté oder Appenzeller zurückgreifen. Das Ganze wird im Ofen wunderbar gratiniert. Das Highlight der leckeren Suppe!

Schritt für Schritt zur perfekten französischen Zwiebelsuppe
Die Zubereitung startet trändenreich mit dem Schneiden der Zwiebeln in feine Ringe. Ich habe sie auf einer Mandoline fein gehobelt, das ist aber nicht unbedingt nötig. Auch mit dem Messer geschnitten gelingt die Suppe. Die Zwiebelringe werden anschließend langsam in Butter angeschwitzt. Dieser Prozess erfordert Geduld, es reicht also nicht, sie einfach glasig zu dünsten. Die Zwiebeln müssen sich richtig schön goldbraun färben, um ihr volles Aroma zu entfalten. Das kann 45 Minuten dauern, aber genau hier entsteht der so kräftige Geschmack. Regelmäßiges Umrühren ist dabei wichtig, damit sie nicht anbrennen. Je nach Rezept können die Zwiebeln jetzt mit Weißwein abgelöscht werden, ich verzichte allerdings auf den Alkohol und mache direkt mit der Brühe weiter. Die Suppe muss jetzt noch mindestens 30 Minuten sanft köcheln, damit sich die Aromen optimal verbinden.
In der Zwischenzeit wird parallel das Brot vorbereitet. Damit es seine Struktur behält, wird es erst leicht geröstet. Die fertig gekochte Suppe wird nach dem Abschmecken auf ofenfeste Suppenschüsseln verteilt, mit dem gerösteten Brot getoppt und dann mit einer dicken Schicht Gruyère bestreut. Anschließend gratiniert der Käse unter dem heißen Ofengrill. Alternativ lässt sich das Käsebrot separat rösten und kurz vor dem Servieren in die heiße Suppe legen, wenn ihr keine geeigneten Schüsseln habt.

Wie lange hält sich französische Zwiebelsuppe und kann man sie wieder aufwärmen?
Die Suppe schmeckt frisch tatsächlich am besten, aber sie lässt sich auch aufbewahren. Luftdicht verpackt hält sie im Kühlschrank zwei bis drei Tage. Beim Aufwärmen sollte sie langsam erhitzt werden, damit die Aromen nicht verloren gehen. Das überbackene Brot sollte jedoch immer frisch zubereitet werden, da es sonst matschig wird!
Kann man französische Zwiebelsuppe auch einfrieren?
Ja, ihr könnt die Suppe auch problemlos einfrieren. Gebt sie dazu abegkühlt in gefriergeeignete Boxen oder Gefrierbeutel. Allerdings auch nur ohne Brot und Käse! Beim Auftauen am besten über Nacht im Kühlschrank stehen lassen und dann sanft erwärmen.
Welches Brot passt am besten zur französischen Zwiebelsuppe?
Baguette ist die klassische Wahl, aber auch Sauerteigbrot oder ein rustikales Bauernbrot passen gut. Wichtig ist, dass das Brot eine kräftige Kruste hat und dick genug aufgeschnitten, damit es nicht zu schnell durchweicht. Ich hab hier tatsächlich ein selbst gebackenes Brot verwendet. Das war köstlich!
Braucht man Weißwein für die französische Zwiebelsuppe?
Weißwein ist in vielen Rezepten für französische Zwiebelsuppe ein fester Bestandteil, aber er ist nicht zwingend notwendig. Er sorgt für eine leichte Säure, die die Süße der karamellisierten Zwiebeln ausgleich. Wer auf Alkohol verzichten möchte, kann den Weißwein einfach weglassen. Das habe ich auch gemacht. Falls euch die Suppe zu süß ist, könntet ihr mit etwas Zitronensaft oder Weißweinessig eine leichte Säurenote hinzufügen.
Falls ihr Weißwein verwenden möchtet, eignet sich am besten ein trockener, nicht zu säurebetonter Weißwein. Ideal sind Chardonnay oder Pinot Blanc oder auch ein trockener Sauvignon Blanc. Säurebetonte Weine wie zum Beispiel Riesling passen allerdings nicht so gut in die Zwiebelsuppe.
Kann man statt Gruyère auch anderen Käse nehmen?
Falls ihr keinen Gruyère (Greyerzer) habt oder mögt, eignen sich auch Comté oder Appenzeller. Wichtig ist eine gute Balance aus Würze und Schmelzfähigkeit.

Rezept für klassische französische Zwiebelsuppe
Für 4-6 Portionen
Zutaten:
- 1 kg Zwiebeln (nach Möglichkeit süße Zwiebeln oder Roscoff-Zwiebeln)
- 75 g Butter
- ca. 8 Zweige frischer Thymian
- 3 Knoblauchzehen
- 1 TL Zucker
- optional: 200 ml trockener Weißwein
- 1,5 l Rinderbrühe
- 4-6 dicke Scheiben Baguette oder anderes rustikales Brot
- 150 g Gruyère
- Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
- Die Zwiebeln schälen und mit einem Messer in feine Ringe schneiden. Alternativ auf einer Mandoline vorsichtig hobeln.
- Die Butter in einem gusseisernen Bräter oder großen Topf bei mittlerer Hitze zerlassen, dann die Zwiebelringe, 5 Zweige Thymian und eine großzügige Prise Salz hinzufügen. Bei schwacher Hitze etwa 45 Minuten lang sanft dünsten, dabei immer wieder umrühren. Die Zwiebeln sollen schön weich und karamellisiert sein. Knoblauch schälen, in feine Scheiben hobeln oder schneiden und zusammen mit dem Zucker hinzufügen. Weitere 10 Minuten sanft dünsten.
- Wer Weißwein verwenden möchte, gibt ihn jetzt dazu und lässt ihn vollständig einkochen, damit die Säure das Aroma der karamellisierten Zwiebeln abrundet. Alternativ kann die Suppe auch ohne Wein zubereitet werden – der Geschmack bleibt trotzdem wunderbar intensiv. Dann die Rinderbrühe angießen, alles gut verrühren, aufkochen und nochmal 30 Minuten sanft simmern lassen.
- Währenddessen das Brot kurz anrösten oder toasten und den Käse reiben. Den Käse auf die Brotscheiben verteilen. Den Ofengrill auf höchste Stufe vorheizen.
- Die fertige Zwiebelsuppe auf 4-6 ofenfeste Schalen verteilen, dabei die Thymianzweige herausnehmen. Die Käsebrote darauf legen und die Schalen unter den Grill schieben. Etwa 3-4 Minuten rösten, bis der Käse richtig schön zerlaufen ist. Mit weiteren Thymianblättchen und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreut sofort servieren.
Tipp:
Falls ihr keine ofenfesten Suppenschalen habt, könnt ihr die Brote einfach auf einem Backblech überbacken und dann direkt auf die heiße Suppe legen. So bekommt ihr trotzdem das perfekte Käse-Topping – knusprig an den Rändern und schön geschmolzen in der Mitte.

Zum Rezept für französische Zwiebelsuppe in der Kompakt- und Druckansicht

Französische Zwiebelsuppe
Zutaten
- 1 kg Zwiebeln nach Möglichkeit süße Zwiebeln oder Roscoff-Zwiebeln
- 75 g Butter
- ca. 8 Zweige frischer Thymian
- 3 Knoblauchzehen
- 1 TL Zucker
- optional: 200 ml trockener Weißwein
- 1,5 l Rinderbrühe
- 4-6 dicke Scheiben Baguette oder anderes rustikales Brot
- 150 g Gruyère
- Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
- Die Zwiebeln schälen und mit einem Messer in feine Ringe schneiden. Alternativ auf einer Mandoline vorsichtig hobeln.
- Die Butter in einem gusseisernen Bräter oder großen Topf bei mittlerer Hitze zerlassen, dann die Zwiebelringe, 5 Zweige Thymian und eine großzügige Prise Salz hinzufügen. Bei schwacher Hitze etwa 45 Minuten lang sanft dünsten, dabei immer wieder umrühren. Die Zwiebeln sollen schön weich und karamellisiert sein. Knoblauch schälen, in feine Scheiben hobeln oder schneiden und zusammen mit dem Zucker hinzufügen. Weitere 10 Minuten sanft dünsten.
- Wer Weißwein verwenden möchte, gibt ihn jetzt dazu und lässt ihn vollständig einkochen, damit die Säure das Aroma der karamellisierten Zwiebeln abrundet. Alternativ kann die Suppe auch ohne Wein zubereitet werden – der Geschmack bleibt trotzdem wunderbar intensiv. Dann die Rinderbrühe angießen, alles gut verrühren, aufkochen und nochmal 30 Minuten sanft simmern lassen.
- Währenddessen das Brot kurz anrösten oder toasten und den Käse reiben. Den Käse auf die Brotscheiben verteilen. Den Ofengrill auf höchste Stufe vorheizen.
- Die fertige Zwiebelsuppe auf 4-6 ofenfeste Schalen verteilen, dabei die Thymianzweige herausnehmen. Die Käsebrote darauf legen und die Schalen unter den Grill schieben. Etwa 3-4 Minuten rösten, bis der Käse richtig schön zerlaufen ist. Mit weiteren Thymianblättchen und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer bestreut sofort servieren.
Hinweise

7 Tage, 7 Suppen – Meine gesammelten Suppen-Rezepte in dieser Woche






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