Es ist mal wieder Zeit für eine neue Thermomix-Runde. Ein großes Thema das viele Leute gerade beschäftigt ist das Brotbacken. Es wird überall wie verrückt nach Brotrezepten gesucht und ich habe dazu auch schon eine Sammlung bei mir im Blog erstellt: 10 einfache Rezepte für Brot und Brötchen. Passend dazu gibt es heute eine schöne Sammlung an Broten aus dem Thermomix, die man mit Zutaten aus den Vorräten backen kann. Ich habe dafür ein Rezept für saftiges Dinkelvollkornbrot mit Möhren und Sonnenblumenkernen mitgebracht. Brot backen muss nicht kompliziert sein und gerade im Thermomix lässt sich Brotteig super zubereiten.
In unserer heutigen Runde dürfen wir ein paar neue Gesichter begrüßen: Sarah von Mädchenkram ist neu dabei und auch Theres und Benni von Gernekochen thermomixen jetzt mit uns! Außerdem gibt es heute noch Rezepte von Bine von was eigenes und Simone von der S-Küche. Die ganze Sammlung verlinke ich euch wie immer am Schluss des Beitrags.
Saftiges Dinkelvollkornbrot mit Möhren, Sonnenblumenkernen und Joghurt gebacken
Das Brot, das ich heute veröffentliche, habe ich schon vor ein paar Jahren gebacken und aufgeschrieben, aber nie veröffentlicht. Keine Ahnung warum, denn das Dinkelvollkornbrot ist unglaublich lecker, saftig. unkompliziert zu backen und lange haltbar. Ich habe es diesmal noch drei Mal gebacken, um mit Hefe zu experimentieren. Ich habe das ganze Brot einmal mit nur 1 TL Trockenhefe gebacken und 3 Stunden gehen lassen. Dann habe ich es noch mal mit 1 Tütchen Trockenhefe gebacken und 1,5 Stunden gehen lassen. Und zuletzt habe ich es noch mit 1/2 Würfel frischer Hefe ausprobiert. Egal welche Variante man ausprobiert – sie funktionieren alle! Alle Brote waren sehr saftig und locker. Das Brot mit nur 1 TL Trockenhefe hat entsprechend länger zum Gehen gebraucht und war mir etwas zu kompakt. Mehr Hefe macht das Brot auch direkt lockerer. Zumal die Hefe es hier nicht leicht hat: Neben Dinkelvollkornmehl kommen noch Sonnenblumenkerne, Leinsamen, geraspelte Möhren und Joghurt zum Teig. Das bedeutet viel Arbeit für die Hefe und insgesamt handelt es sich bei dem Brot um ein wunderbar saftiges Vollkornbrot. Nicht luftig-leicht, aber dafür schön kernig und mit Biss.
Brot aus Dinkelvollkornmehl oder ganzen Dinkelkörnern
Momentan haben wir ja häufig das Problem kein Mehl und keine Hefe zu bekommen. Die Lage soll sich langsam wieder beruhigt haben, in den normalen Supermärkten und im Großmarkt finde ich aktuell aber weder Roggenmehl noch Dinkelmehl, also vor allem keine Spezialmehle. Normale Backmehle habe ich noch in ausreichender Menge zu Hause. Aber Dinkelvollkornmehl war leider nirgendwo aufzutreiben, auch nicht in der Drogerie, im Reformhaus oder im Bio-Supermarkt. Das einzige, was ich tatsächlich problemlos sowohl in der Drogerie als auch im Reformhaus und im Bio-Supermarkt gesehen habe, waren ganze Körner! Die Regale waren voll mit Dinkel, Roggen, Weizen und Körnermischungen. Und bei der Verwendung von unserem Thermomix machen wir uns da unser Vollkornmehl ganz unkompliziert selbst! Ein weiterer Tipp um am Mehl und Hefe zu kommen sind da aktuell arabische und türkische Supermärkte. Haltet unbedingt mal die Augen offen, ich habe dort sowohl frische Hefe als auch Trockenhefe gesehen. Auch manche Bäckereien bieten jetzt sogar Mehl und Hefe zum Verkauf an.
Saftiges Kastenbrot
Ich backe mein Dinkelvollkornbrot in einer großen Brotbackform. Deswegen backt es bei mir eher in die Breite als in die Höhe. Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass ich nur Kastenformen in Spezialgrößen besitze, aber keine ganz normale Größe. Normalerweise ist das Rezept nämlich auf eine normale Kastenform ausgelegt. Ihr könnt deswegen auch eine beliebige Größe auswählen. Wichtig ist nur, dass der Teig die Form nicht komplett ausfüllen darf, weil er noch aufgeht. Bei frisch selbst hergestelltem Dinkelvollkornmehl wird der Teig mit den Zutaten allerdings nicht sehr stark aufgehen bzw. beim Backen wieder etwas zusammenfallen. Das sieht man ganz gut bei meinem Broten. Dadurch, dass ich für die Menge und Zutaten relativ wenig Hefe verwende und den Teig ggf. sogar etwas zu lange aufgehen lasse, fallen sie eher ein anstatt eine Kuppel zu bekommen. Das ist ein Schönheitsfehler, der aber dem Geschmack und der Konsistenz hier keinen Abbruch tut.
Hier zeige ich euch einmal im Überblick, wie ich das Dinkelvollkornbrot gebacken habe:
Wie ihr aus ganzem Dinkel euer eigenes Dinkelvollkornmehl im Thermomix herstellen könnt:
- Maximal 250 g Dinkelkörner auf einmal in den absolut sauberen und staubtrockenen Mixtopf geben.
- Den Deckel mit eingesetztem Messbecher aufsetzen.
- Die Körner für 1 Minute auf Stufe 10 sehr fein zerkleiner – Achtung, es staubt und ist am Anfang extrem laut!
- Umfüllen und nach Belieben noch mal feiner durchsieben – das habe ich mir allerdings gespart und das ganze entstandene Vollkornmehl verwendet.
- Übrigens, ich hab das Brot auch schon mit Weizenvollkornmehl gebacken, das funktioniert genauso. Auch eine 6-Korn-Mischung kann ich mir hier sehr gut vorstellen. Das Mehl wird genauso hergestellt.
- Frisch gemahlenes Mehl bindet Wasser ggf. anders als bei solchem Mehl, dass schon vorher gemahlen bzw. zerkleinert wurde. Wenn ihr Zeit genug habt, solltet ihr die Körner dann besser schon einen Tag vorher zerkleinern. Ich habe alle drei Brote allerdings direkt mit dem frisch zerkleinerten Vollkornmehl gebacken. Vielleicht geht das Brot mit bereits vorgemahlenem Mehl auch noch mehr auf.
Rezept für saftiges Dinkelvollkornbrot – mit oder ohne Thermomix
Zutaten:
500 g Dinkel (oder Dinkelvollkornmehl)
200 g Möhren, geschält, in Stücken
300 g Wasser
1 TL Trockenhefe oder 1 Tütchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe (ca. 20 g)
1 TL Honig
75 g Leinsamen, geschrotet
75-150 g geschälte Sonnenblumenkerne (siehe Hinweis)
75 g Naturjoghurt
10 g Salz
Zubereitung:
Zubereitung mit Thermomix:
Bei der Verwendung von ganzem Dinkel diesen in 2 Portionen in den Mixtopf geben und wie oben im Text beschreiben fein zerkleinern, dann umfüllen.
Mährenstücke in den Mixtopf geben und 5 Sekunden | Stufe 7 zerkleinern, dann umfüllen.
Bei der Verwendung von frischer Hefe hier weitermachen:
Wasser in den Mixtopf einwiegen, frische Hefe hineinbröseln und den Honig hinzufügen. 3 Minuten | 37 °C | Stufe 2 verrühren.
Bei der Verwendung von Trockenhefe hier weitermachen:
Trockenhefe direkt mit dem Dinkelvollkornmehl vermischen. Wasser und Honig in den Mixtopf geben.
Bei beiden Zubereitungsarten hier weitermachen:
Mehl, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Joghurt, Salz und die geriebenen Möhren mit in den Mixtopf geben. Alles 5 Minuten | Teigmodus verkneten. Danach ggf. mit einem Spatel noch mal gut durchmischen.
Eine große Kastenform mit Backpapier auslegen, Teig einfüllen, abdecken und an einem warmen Ort etwa 1,5 Stunden (bei Verwendung von frischer Hefe oder einem ganzen Päckchen Trockenhefe) gehen lassen. Bei Verwendung von nur 1 TL Trockenhefe 4-5 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Ich decke die Kastenform immer mit einem nassen Geschirrtuch ab, damit die Oberfläche nicht austrocknet.
Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Brot in den Ofen stellen und 10 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 180 °C reduzieren und Brot weitere 50 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, dann aus der Form nehmen und das Brot vorm Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Ich wickle es in ein Leinentuch und lasse es über Nacht ruhen, bevor ich es am nächsten Tag anschneide.
Zubereitung ohne Thermomix:
Dinkelvollkornmehl verwenden und die Möhren auf einer Reibe fein raspeln. Frische Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, Trockenhefe direkt mit dem Mehl mischen. Alle Zutaten dann mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder den Knethaken des Handmixers 5 Minuten lang gründlich verkneten. Dann weiter wie oben angegeben vorgehen.
Tipps:
Man kann das Brot auch aus Weizen oder einer Körnermischung (z.B. 6-Korn-Mischung) backen. Dann ggf. die Wassermenge etwas anpassen.
Je nach Menge der verwendeten Sonnenblumenkerne wird das Brot entweder sehr kernig und kompakt oder etwas leichter und luftiger. Entscheidet hier gerne nach eigenem Ermessen. Ich habe die vollen 150 g verwendet, aber schon einige Bilder von den Ergebnissen mit nur 75 g oder 100 g Sonnenblumenkernen gesehen. Das Brot wird dann deutlich luftiger und leichter.
Zum Rezept für saftiges Dinkelvollkornbrot in der Kompakt- und Druckansicht
Saftiges Dinkelvollkornbrot
Zubehör
- 1 Thermomix TM31, TM5 oder TM6 (Zubereitung ohne Thermomix siehe Hinweise unten)
Zutaten
- 500 g Dinkel oder Dinkelvollkornmehl
- 200 g Möhren geschält, in Stücken
- 300 g Wasser
- 1 TL Trockenhefe oder 1 Tütchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe (ca. 20 g)
- 1 TL Honig
- 75 g Leinsamen geschrotet
- 75-150 g geschälte Sonnenblumenkerne siehe Hinweis
- 75 g Naturjoghurt
- 10 g Salz
Zubereitung
- Bei der Verwendung von ganzem Dinkel diesen in 2 Portionen in den Mixtopf geben und wie oben im Text beschreiben fein zerkleinern, dann umfüllen.
- Mährenstücke in den Mixtopf geben und 5 Sekunden | Stufe 7 zerkleinern, dann umfüllen.
Bei der Verwendung von frischer Hefe hier weitermachen:
- Wasser in den Mixtopf einwiegen, frische Hefe hineinbröseln und den Honig hinzufügen. 3 Minuten | 37 °C | Stufe 2 verrühren.
Bei der Verwendung von Trockenhefe hier weitermachen:
- Trockenhefe direkt mit dem Dinkelvollkornmehl vermischen. Wasser und Honig in den Mixtopf geben.
Bei beiden Zubereitungsarten hier weitermachen:
- Mehl, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Joghurt, Salz und die geriebenen Möhren mit in den Mixtopf geben. Alles 5 Minuten | Teigmodus verkneten. Danach ggf. mit einem Spatel noch mal gut durchmischen.
- Eine große Kastenform mit Backpapier auslegen, Teig einfüllen, abdecken und an einem warmen Ort etwa 1,5 Stunden (bei Verwendung von frischer Hefe oder einem ganzen Päckchen Trockenhefe) gehen lassen. Bei Verwendung von nur 1 TL Trockenhefe 4-5 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Ich decke die Kastenform immer mit einem nassen Geschirrtuch ab, damit die Oberfläche nicht austrocknet.
- Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Brot in den Ofen stellen und 10 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 180 °C reduzieren und Brot weitere 50 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, dann aus der Form nehmen und das Brot vorm Anschneiden vollständig auskühlen lassen. Ich wickle es in ein Leinentuch und lasse es über Nacht ruhen, bevor ich es am nächsten Tag anschneide.
Hinweise
Weitere Rezepte für Thermomix-Brotrezepte findet ihr heute hier:
S-Küche – Richtig gutes, herzhaftes Roggenbrot
Was Eigenes – Kartoffelbrot
Gernekochen – Bierbrot (mit und ohne Thermomix)
Mädchenkram – Zwiebelbrot
11 Kommentare
Volker
20. April 2020 um 20:50Hallo Maja,
ein tolles Brot hast Du da gebacken. Vielleicht gibst Du der wenig Hefe beim nächsten Mal einfach noch etwas Zeit. Ich backe auch gerade sehr viel, und eigentlich braucht man selbst für schwere Brote nur wenig Hefe, wenn man Ihr genug Zeit gibt.
Auf jeden Fall sieht das Brot super aus.
Schöne Grüße
Volker
Maja
21. April 2020 um 8:50Hallo Volker,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Du hast absolut recht, dass die wenig Hefe auf jeden Fall genug Zeit braucht. Doch gerade beim ersten Brot hatte ich schon die Befürchtung eine Übergare zu haben, deswegen habe ich die Zeit wieder etwas verkürzt. Da kann man aber sicher weiter dran rumexperimentieren 🙂
LG Maja
Tamara
22. April 2020 um 11:28Wow, dein Brot ist köstlich. Ich habe es bereits zweimal nachgebacken, einmal mit Trockenhefe einmal mit Frischer Hefe. Absolut Genial. Sogar mein Freund, der eigentlich bei Körnerbrot eher mäkelig ist liebt es. Wird ab sofort öfter gebacken. Danke für das tolle Rezept.
Maja
25. April 2020 um 9:50Das freut mich sehr, liebe Tamara! Vielen Dank für deine Rückmeldung! Wir lieben das Brot auch total, weil es eben so schön saftig und lecker ist 🙂
Melanie78
18. November 2021 um 9:08Das Brot sieht nicht nur saftig aus, sondern es schmeckt auch hervorragend. Gerade habe ich mal wieder eine Reportage im TV gesehen wo aufgezeigt wurde was uns die Industrie alles so unterjubelt – daher ist bewusste und gesunde Ernährung für uns zuhause keine Floskel sondern Alltag. Dank dem Thermomix und so tollen Rezept-Quellen und Inspirationen wie deine Webseite kein Problem. Wir freuen uns auf neue kreative Ideen für den Mixtopf.
Carolin
18. Januar 2022 um 19:26Mein Brot ist innen leider noch sehr „feucht“. Trotz Nachbacken.
Woran kann das liegen?
Hatte mich sehr darauf gefreut
Maja
20. Januar 2022 um 16:22Hallo Carolin, leider lässt sich das so pauschal nicht beantworten. Jede Backform (es gibt Unterschiede zwischen Silikon, Emaille oder Stahlblech) ist anders und jeder Ofen ist anders, was das Erreichen und Halten der Temperatur betrifft. Mein Tipp wäre ein einfaches digitales Thermometer (gibt es für ein paar € online). Damit einfach ins Brot pieksen. Wenn 90-100 Grad Innentemperatur erreicht sind, ist das Brot fertig. Aus der Form nehmen und klopfen funktioniert auch meist recht gut. Es muss hohl klingen, dann ist es durchgebacken. Ansonsten ist es wichtig, dass Brot wirklich richtig gut abkühlen zu lassen, bevor man es anschneidet. Es ist generell ein sehr saftiges Brot, aber es soll natürlich nicht mehr klitschig sein.
Daniela Jovanovic
18. April 2024 um 5:36Gestern getestet – alle waren begeistert von diesem Brot! Wird wieder gemacht.
Uli
24. April 2024 um 9:45Mega lecker. Die Familie ist begeistert 🤩
Elke
16. Mai 2024 um 14:02Ich habe etwas mehr Schüttflüssigkeit wegen meiner Liebe zu Sonnenblumenkernen genommen. Der Teig ist in meinem Gärautomaten wunderbar aufgegangen und das Brot wunderbar hochgebacken. Als Vielbrotbäckerin hätte mir die viel zu geringe Salzmenge sofort auffallen müssen 🙁
10-12g Salz, das braucht der Teig mindestens. Das schöne Brot, das sonst super ist, schmeckt total fade und wird nun mit viel Honig oder gut belegt mit Schinken verzehrt werden. Ich habe es mir im Cookidoo bereits korrigiert.
Maja
3. Juni 2024 um 16:21Liebe Elke, vielen Dank für deinen hilfreichen Kommentar!
Du hast natürlich völlig recht, dass die Salz-Angabe in TL hier nicht eindeutig genug ist und die Menge ggf. nicht ausreicht. Ich habe es deswegen im Rezept auf Gramm korrigiert.
Ich hoffe, dass es dir trotzdem geschmeckt hat 🙂
Viele Grüße,
Maja