Nach einer kleinen Sommerpause meldet sich das Damen-Trio zurück: The Sunday Breakfast Club is back! Für die, die uns und unsere bisherigen Beiträge noch nicht kennen, wir, das sind Steph von Kleiner Kuriositätenladen, Simone von S-Küche und eben – ich. Wir kennen uns schon seit vielen Jahren, haben ganz ähnliche Ideen vom Kochen und der Qualität der von uns verwendeten Zutaten. Und finden uns hier regelmäßig unregelmäßig als Frühstücks-Club sonntags zusammen, um gemeinsam zu einem Thema ein leckeres Sonntagsfrühstück zu kredenzen. Heute dreht sich alles rund um Pflaumen. Von mir gibt es dafür ein Rezept für French Toast mit karamellisierten Zwetschgen und einfachem Vanilleeis. Ein klarer Fall für Sonntagsfrühstück deluxe also!
Meine bisherigen Frühstücksideen findet ihr hier:
Sunday Breakfast Club | British Breakfast | Soda Bread & Blood Orange Curd
Reife regionale Spätsommerfrüchte zum Sonntagsfrühstück
Der heiße Sommer hat uns eine reiche Ernte an Spätsommerfrüchten beschert: Vor allem Pflaumen und Zwetschgen, Mirabellen und Pfirsiche gibt es in Hülle und Fülle. Saftig und reif, frisch aus der Region und so lecker! Deswegen waren wir uns schnell einig. Zumal Simone und Steph mit dem Alten Land vor der Tür auch im wahren Früchteparadies leben. Hier im Rheinland kann ich mich allerdings auch nicht beklagen. Die “Kölner Bucht” sorgt für warme Sommer und momentan gibt es Zwetschgen in Hülle und Fülle. Deswegen habe ich mich für genau solche aus meiner Region für mein heutiges Sonntagsfrühstück entschieden.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen?
Um mal kurz die Begrifflichkeiten zu klären: Pflaume ist der Obergriff der Gattung Prunus domestica und steht für alle Pflaumensorten, also Obstbäume. Die echte Zwetschge ist damit eine Unterart der Pflaume. Regional findet man sie auch mal unter der Bezeichnung Zwetsche, also ohne g geschrieben. In Österreich hingegen heißt sie Zwetschke, mit k statt mit g. Und übrigens gehören auch die Mirabellen zu den Pflaumen. Je nachdem in welcher Region ihr wohnt, seht ihr die Vielfalt der heimischen Pflaumensorten aktuell in den Hofläden und auf den Marktständen. Hier gibt es vor allem Zwetschgen und deswegen habe ich mich dann auch dafür entschieden.
French Toast aka Arme Ritter
Das French Toast für mein Frühstück habe ich ganz klassisch zubereitet. Grundlage ist ein weiches Hefebrot, hier Kastenplatz genannt. Anderswo heißt es auch mal Blatz oder Stuten. Von einfachem oder gezuckertem Toastbrot würde ich dringend abraten. Das Ergebnis ist einfach nicht das gleiche wie mit einem frischen Hefebrot. Übrigens, ganz frisch muss es auch nicht sein. Es sollte ruhig vom Vortag oder auch 2 Tage alt sein. Dann saugt es sich am besten voll und wird in der Pfanne schön knusprig. Neben Eiern besteht meine Mischung noch aus Milch, Sahne, Ahornsirup und Vanilleextrakt. Es soll ja schließlich kein Rührei werden.
Karamellisierte Zwetschgen
Eigentlich sind die karamellisierten Zwetschgen mein Plan B. Plan A sollte ein eingekochtes Pflaumenmus aus dem Ofen sein. Das hab ich schon öfter mal gemacht. Man gibt einfach Zwetschgen und Zucker in einen Bräter und schmurgelt es über Stunden im Ofen, ohne umrühren. Heraus kommt ein richtig dunkles, cremiges Pflaumenmus. Eigentlich. Doch diesmal ist es schief gegangen. Statt PlaumenMUS hab ich irgendwie ein PflaumenMOUSSE produziert. Nachdem ich die Pflaumen püriert hatte, änderte sich die Farbe einfach zu einem helleren rötlich-violetten Farbton und statt cremig zu sein, war es eher luftig leicht. Keine Ahnung, wie ich das gemacht habe, also wollte ich das auch nicht verwenden. Es schmeckt wirklich köstlich auf frischem Brot und steht jetzt als Aufstrich in meinem Kühlschrank.
Ich hatte noch genug frische Zwetschgen übrig und bin zu Plan B umgeschwenkt, der mir jetzt noch viel besser schmeckt: karamellisierte Zwetschgen aus dem Ofen. Dafür werden halbierte Zwetschgen mit Butter und Ahornsirup kurz im Ofen gebacken. Was da herauskommt ist unbeschreiblich: die Zwetschgen behalten ihre Form und schwimmen in einem wunderbaren Sirup. Der schmeckt nicht nur zu French Toast, sondern auch zu Eis, Waffeln, Joghurt, Quark, Müsli usw. Bereitet am besten direkt eine größere Menge zu! Der Rest lässt sich prima gut verpackt im Kühlschrank aufbewahren und hält sich 2-3 Tage.
Einfaches Vanilleeis ohne Ei und ohne Kochen!
Schon länger war ich auf der Suche nach einem Rezept für ein einfaches Vanilleeis, bei dem man nicht erst eine Basis aus Ei anrühren und erhitzen muss. Stattdessen: einfach alle Zutaten kurz zusammenrühren, ab in die Eismaschine, nachfrieren, fertig! Genau ein solches Rezept hab ich in einer amerikanischen Zeitschrift gefunden. Statt Ei wird hier Maisstärke zur Bindung genommen. Man darf natürlich keinesfalls zu viel verwenden, aber ein bisschen Stärke reicht zur Bindung. Wichtig ist hier auch Maisstärke zu verwenden und nicht Kartoffelstärke. Die Erfahrung hab ich schon mal an anderer Stelle gemacht. Beide Stärken verhalten sich unterschiedlich. Natürlich könnt ihr das Eis auch weglassen oder einfach mal so zubereiten. Man kann das French Toast mit den karamellisierten Zwetschgen auch prima mit einem Klecks Crème fraîche, Joghurt oder Schlagsahne servieren.
Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren und Nachmachen! Die anderen Rezepte für den heutigen The Sunday Breakfast Club verlinke ich euch nach dem Rezept!
French Toast mit karamellisierten Zwetschgen und einfachem Vanilleeis
leckeres French Toast mit karamellisierten Zwetschgen mit Ahornsirup und Butter aus dem Ofen, dazu einfaches Vanilleeis ohne Ei und ohne Kochen
Zutaten
- FÜR DAS VANILLEEIS:
- 100 g Zucker
- 50 g selbst gemachter Vanillezucker (alternativ nur normaler Zucker und 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker)
- 1 gehäufter EL Maisstärke
- 200 g kalte Crème double
- 300 g kalte Schlagsahne
- 250 g kalte Vollmilch
- 1 TL Vanilleextrakt
- FÜR DIE KARAMELLISIERTEN ZWETSCHGEN:
- 1,5 kg Zwetschgen
- 50 g Ahornsirup
- 2 EL Butter, zzgl. etwas mehr für das Blech
- FÜR DAS FRENCH TOAST:
- 1/2 Kastenplatz oder Stuten (gerne 1-2 Tage alt)
- 3 Eier (Größe L)
- 175 g Vollmilch
- 75 g Sahne
- 2 EL Ahornsirup
- Butter zum Braten
Zubereitung
FÜR DAS VANILLEEIS:
Das Vanilleeis am besten schon am Vorabend zubereiten, dann hat man zum Frühstück keinen Stress.
Zucker und Maisstärke in einer Schüssel gut vermischen. Sahne, Crème double, Milch und Vanilleextrakt hinzufügen und mit einem Schneebesen sehr gründlich verrühren. Für 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen, noch mal gut durchrrühren und dann nach Anleitung in der Eismaschine gefrieren. In einen gefriergeeigneten Behälter umfüllen und mindesten 2-3 Stunden einfrieren, am besten über Nacht. 10 Minuten vor dem Servieren aus dem Gefrierfach nehmen.
FÜR DIE KARAMELLISIERTEN ZWETSCHGEN:
Den Backofen auf 180 °C Umluft/Heißluft vorheizen.
Ein kleines Backblech oder eine flache Auflaufform mit weicher Butter einfetten. Die Zwetschgen gut waschen, halbieren und entsteinen. Zwetschgenhälften mit der Schnittseite nach oben auf dem Blech verteilen. Kleine Butterstückchen auf den Zwetschgenhälften verteilen und alles mit dem Ahornsirup beträufeln.
Zwetschen im vorgeheizten Ofen etwa 20-25 Minuten backen. Danach auf einem Kuchengitter lauwarm abkühlen lassen und in eine Schale umfüllen. Zwischenzeitlich das French Toast zubereiten.
FÜR DAS FRENCH TOAST:
Den Kastenplatz in vier dicke Scheiben (2-3 cm dick) schneiden. Die Scheiben diagonal halbieren.
Eier, Milch, Sahne und Ahornsirup gut verrühren und in eine flache Auflaufform gießen, in die jeweils vier Brothälften reinpassen.
Etwas Butter in einer großen Pfanne zerlassen. Zwischenzeitlich die ersten vier Brothälften in die Eimischung tauchen und pro Seite etwa 1 Minuten darin lassen. Gut abtropfen lassen und in die Pfanne geben. Bei mittlerer Temperatur von jeder Seite einige Minuten lang goldbraun braten. Ggf. auf etwas Küchenpapier abtropfen lassen.
ZUM SERVIEREN:
French Toast auf Teller geben und mit den Zwetschgen samt Sirup und nach Belieben mit dem Vanilleeis noch warm servieren.
Hinweise
French Toast schmeckt frisch und warm am besten. Die Zwetschgen halten sich im Kühlschrank mitsamt Sirup 2-3 Tage. Das Vanilleeis kann luftdicht verpackt gut 1-2 Wochen eingefroren werden.
Weitere Frühstücksideen mit Pflaumen & Zwetschgen
Kleiner Kuriositätenladen: Japanische Matcha-Soufflépfannkuchen mit ofengerösteten Thymian-Pflaumen
S-Küche: Safran Grießbrei mit ofengerösteten Pflaumen
2 Kommentare
Hallo
22. September 2019 um 8:36Hallo,
Nur kurz ein paar Infos.
Pflaumen sind immer rund und Zwetschgen oval.
Püriert man Substanzen wird Luft unter-gehoben, dadurch wird’s fluffig bzw. Auch heller.
Das kann man besonders gut bei Tomatensauce sehen werden Tomaten passiert, bleibt die Soße dunkel. Wird die Soße püriert wird diese hell.
Sauerstoff wird untergehoben und ein geschlossen.
Ansonsten vielen lieben Dank.
Für eure Ideen!
Maja
28. September 2019 um 17:57Dir lieben Dank für deine Anmerkungen 🙂