Ich hänge mit dem Plätzchenbacken total hinterher. Bisher habe ich gerade mal meine
jedes-Jahr-immer-wieder-gerne-Standardplätzchen gemacht. Aber die ganzen tollen Ideen, die ich so hatte, sind entweder weg oder ich bin einfach nicht dazu gekommen. Das liegt aber auch an meiner Küche. Nach meinem Umzug ist meine Küche ja nur so halb fertig gewesen. Und wenn alles gut geht, habe ich heute Abend endlich wieder eine vollständige Küche und kann mich wieder so richtig entfalten und austoben.
Gestern habe ich mich dann trotzdem mal zusammengerissen und endlich mal wieder ein Rezept gemacht/umgewandelt, das ich schon mal vor ein paar Jahren gemacht habe. Das sind wirklich absolute Lieblingsplätzchen!
Kennt ihr diese leckeren Nussringe vom Bäcker? Mürbeteigkeksboden, darauf eine Nougat-Buttercreme, ganze Haselnüsse drauf und dann mit Kuvertüre verschlossen? Traumhaft die Dinger! Die habe ich vor ein paar Jahren mal in kleiner Version nachgebacken und muss immer dran denken.
Dieses Jahr habe ich sie endlich wieder umgesetzt, allerdings in noch etwas vereinfachter Form als Taler.
Ich habs einfach nicht so mit Ausstechplätzchen. Mein Versuch lecker-leichte Schneeflocken zu backen, landete in der Mülltonne. Wer erfindet denn auch so filigrane Ausstecher, bei der immer irgendein Stück hängen bleibt und abbricht? Irgendwann war der Teig dann auch so vermehlt, dass ich ihn nur noch entsorgen konnte.
Deswegen aber jetzt zu einer Erfolgsgeschichte, meiner Nougat-Haselnuss-Taler.
Die schmecken wirklich nach Sünde pur. Ein knuspriger vanilliger Mürbeteigboden, darauf eine aufgeschlagene Haselnussnougat-Buttercreme. Ich habe mich für geröstete, gehackte Haselnüsse entschieden und das ganze dann in Vollmilchschokolade getaucht. Der Geschmack ist einfach irre. Wie lecker geröstete Haselnüsse sind, wissen wir ja spätestens seit dem
Gianduja-Eis nach Lebovitz.
Die Taler sind zugegebenrmaßen etwas aufwändiger, aber es lohnt sich wirklich. Das hat schon mehr etwas von Pralinen und ist DER Renner auf dem Plätzchenteller.
Wer das ganze auch mal versuchen möchte, hier mein Rezept:. Ich will aber keine Beschwerden hören, wenn ihr auch süchtig nach den kleinen Sündentalern werdet!
Nougat-Haselnuss-Plätzchen
für ca. 40 Plätzchen
Für den Teig:
250 g Mehl
100 g Zucker
1 Vanilleschote
150 g Butter, kalt
2 Eigelb
Mehl und Zucker vermischen, das Mark aus der Vanilleschote kratzen und dazugeben. Die kalte Butter in Flöckchen und das Eigelb daraufgeben und alles zu einem festen Mürbeteig verkneten. ggf. noch etwas Mehl zusätzlich unterkneten. Ich lasse sowas meine Küchenmaschine erledigen.
Den Teig fest in Frischhaltefolie wickeln und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 3 mm dünn ausrollen und Kreise von ca. 5 cm Durchmesser ausstechen (Sektglas funktioniert prima). Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und bei 180 °C ca. 8 Minuten backen, bis die Plätzchen goldbraun sind.
Sofort auf ein Kuchengitter setzen und vollständig auskühlen lassen.
Für die Füllung:
150 g Butter, weich
300 g Haselnussnougat, weich
Die Butter mit dem Handrührer kräftig schaumig aufschlagen.
Das weiche Nougat teelöffelweise unterrühren und alles zu einer dicken Creme verquirlen.
In einen Spritzbeutel mit Stern- oder Lochtülle füllen und falls falls die Füllung zu weich zum Verarbeiten ist ggf. noch mal in den Kühlschrank stellen.
Dann die Masse gleichmäßig auf die Mürbeteigtaler spritzen.
Für die Dekoration:
200 g Haselnusskerne, ganz
300-400 g Vollmilchkuvertüre
Die Haselnusskerne auf ein Blech geben und ca. 10 Minuten bei 200 °C im Ofen rösten, bis sie anfangen zu duften.
Sofort noch heiß auf ein sauberes Geschirrhandtuch geben und so lange mit den Händen rubbeln, bis sich die Schalen lösen.
Die Nüsse in einen Zerkleinerer oder in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Nudelholz zu groben Stücken zerhacken.
Die Kuvertüre im Wasserbad oder Simmertopf schmelzen.
Zur Fertigstellung die gehackten Nüsse gleichmäßig auf die Nougat-Buttercreme verteilen und leicht andrücken.
Die Taler auf Brettchen setzen und im Gefrierfach etwa 20 Minuten festwerden lassen.
Danach einzeln auf ein Kuchengitter oder in ein Sieb setzen, eine Schüssel darunter stellen und mit Hilfe eines Saucenlöffels Kuvertüre über die Kekse schöpfen.
Man kann sie entweder vollständig überziehen oder nur teilweise. dazu am besten einen Teelöffel verwenden.
Je nachdem ob man sie komplett überziehen möchte oder nicht braucht man die entsprechende Menge Kuvertüre.
Reintunken funktioniert wegen der gehackten Nüsse eher schlecht.
Wieder auf ein Kuchengitter setzen, unter dem Küchenpapier oder Zeitungspapier ausgelegt ist und die Kuvertüre komplett trocknen lassen.
Danach kann man die Kekse am besten gekühlt aufbewahren und etwa 15 Minuten vor dem Servieren herausholen. Dann schmeckt die Füllung am besten!
Ich stelle es mir auch schön vor mit verschiedenen Kuvertüren zu arbeiten. Man könnte auf die Vollmilchkuvertüre zum Beispiel noch Schneeflocken oder einfach Streifen aus weißer Kuvertüre setzen.
Die Plätzchen sind jedenfalls irre lecker und immer eine Sünde wert.
Und da Nata von
pastasciutta gerade nach Rezepten für
Haselnussplätzchen fragt, werde ich ihr dieses Rezept auf jeden Fall zukommen lassen. Das sind Haselnussplätzchen deluxe, meine Liebe!
Hat das Kochen und Backen von ihren Großmüttern gelernt. Kocht unter der Woche schnelle Feierabendküche. Hat den Blog 2011 mit Cupcake-Rezepten gestartet. Backt immer noch am liebsten nach amerikanischen Rezepten. Liebt es, Länder kulinarisch zu entdecken.
5 Kommentare
nata
5. Dezember 2011 um 14:10Oh, wa-hau! Die sind wirklich ein Hammer… Aber als Sünde würde ich sie nicht bezeichnen. Die kleinen Haselnussmöpse sind doch sicherlich ganz unschuldig :o))
Maja
5. Dezember 2011 um 16:08Genau! Das bisschen Butter und Nougat und die Schokolade… 😉
Maike
5. Dezember 2011 um 18:11Hallo Moey,
diese Nougat-Buttercreme habe ich schon häufig als Füllung für Macarons genommen und, was soll ich sagen, es ist einfach ferkelig lecker. Cremig, fettig, süß und nussig, was will man mehr? … : ) Eben weil ich so gute Erfahrungen damit gemacht habe, werde ich deine Plätzchen sicherlich nachmachen, also danke an dieser Stelle für das Rezept.
Liebste Grüße,
Maike
Alice
5. Dezember 2011 um 19:00Aloha 🙂 lecker schaun sie aus Deine kleinen Schokobomben 🙂 damit hättest das Battle bestimmt gewonnen bei der Glückssträhne die Du gerade hast *grins*
LG Alice
Tini
13. Dezember 2011 um 20:48Bei diesen kleinen Köstlichkeiten kann man bestimmt nicht mehr aufhören 😀
Liebe Grüße
Tini