Excuse me, my dear. Is this the gate for the flight to Dublin? Ich drehe mich um und gucke in die freundlichen Augen einer älteren Dame. Sie ist stilvoll gekleidet, hat die Haare schön gelockt und die Fingernägel elegant lackiert. Ich bejahe und wir kommen ins Gespräch. Molly war auf einer Hochzeit in Köln eingeladen und fliegt jetzt zurück nach Irland. Von Dublin aus muss sie noch vier Stunden mit dem Bus fahren, um nach Hause zu kommen, aber sie ist guter Dinge. Sie hat ein verschmitztes Lächeln und leuchtende Augen als sie mir von Irland erzählt. Ich berichte ihr von meiner anstehenden Reise und sie klatscht begeistert in die Hände. Es sei eine wunderbare Tour und ich werde unheimlich viel Spaß haben. Wir verabschieden uns beim Einsteigen. So beginnt sie also an diesem Morgen, meine Irland-Reise.
Der Flug nach Dublin
An Bord der Eurowings-Maschine von Köln nach Dublin erwartet mich eine fantastische Crew. Der Purser vergisst bei der Erklärung der Sicherheitshinweise kurz seinen Text. Wie war das noch mit der Lampe an der Schwimmweste, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt? Die Passagiere lachen, die Stimmung ist gelöst. Er wünscht allen Damen und Herren, Kindern und süßen Babys einen guten Flug. Er bittet um Verständnis, dass die Babys vielleicht weinen könnten, ein Flugzeug sei eine für sie unbekannte Umgebung. Außerdem seien Kinder unsere Zukunft und diese Babys zahlen später schließlich unsere Renten. Wieder herzliches Lachen.
Der Kapitän begrüßt uns freundlich und insbesondere die Schulklasse aus der Eifel, die auf Klassenfahrt nach Dublin fliegt. Johlende Freude. Während des kurzen Flugs erklärt er uns sowohl die Bezeichnung von Startbahnen (14 links in Köln) als auch die Steuerung des Flugzeugs. Das manuelle Landen mache immer noch am meisten Spaß, auch wenn heute sonst viel automatisiert ablaufen würde. Er zeigt uns welche Städte wir gerade überfliegen (Brüssel, London, Liverpool) und hält uns mit kölscher Gelassenheit bei Laune, als wir zu früh in Dublin landen und uns keine Treppe zum Ausstieg bereit gestellt wird. Ich bedanke mich beim Aussteigen beim Purser und Kapitän und blicke in begeisterte Gesichter von Menschen, die ihren Job lieben.
Die dritte nette Begegnung an diesem Tag treffe ich am Flughafen. Es ist Jimmy, unser Fahrer für die nächsten sechs Tage. Er begleitet unsere Truppe die ganze Zeit, fährt uns quer durch Irland und erzählt uns allerlei Wissenswertes. Er ist waschechter Ire und nur 5 Minuten entfernt von Guinness in Dublin aufgewachsen. Und er kennt alle Fahrer-Kollegen am Flughafen. Weil wir noch Zeit haben, bis der Rest unserer Gruppe eintrifft, lädt er mich auf einen Cappuccino ein und wir unterhalten uns. Gut gelaunt sammeln wir den Rest der Truppe ein: Jan von der begleitenden Agentur, Matthias, den Kameramann, der in den nächsten Tagen einige Videos drehen wird und schließlich Shane, Ire, Koch und Markenbotschafter für Kerrygold in Deutschland. Wir klettern in Jimmys Mercedes Minibus und verlassen das Flughafengelände.
Erster Halt: Cashel
Je weiter wir uns vom Flughafen und von Dublin entfernen, umso schöner wird die Landschaft. Sanfte Hügel verwandeln sich in Berge. Pferde, Schafe und Kühe säumen die saftig-grünen Wiesen entlang der Straße. Und es stimmt, das Grün scheint hier noch viel grüner als woanders zu sein. Die Luft ist frisch, man schmeckt das Meersalz, man riecht das Gras. Die Sonne bricht durch die Wolken und taucht das ganze Land in ein schmeichelhaftes, zartgelbes Licht.
Wir sind alle hungrig und so stoppt Jimmy für uns im Ort Cashel für einen späten Lunch. Durch die entzückenden kleinen Häuser, die dicht an dicht stehen, erhascht man immer wieder einen Blick auf einen grasgrünen Hügel. Hier, auf dem Rock of Cashel, steht ein beeindruckendes Bauwerk, das seit dem 4. Jahrhundert als Sitz der Könige von Munster diente. Wir bestaunen die Ruine und die Umgebung, doch unser Weg führt uns in die Cellar Bar des Hotel Bailey’s, gebaut im Jahre 1709. Ich bestelle Fish & Chips und genieße perfekt gegartes Fischfilet, saftige Fritten aus irischen Kartoffeln und beträufle beides mit etwas Malzessig. Es schmeckt köstlich! Beim Rausgehen fällt mein Blick auf einen Regenschirmautomaten.
Zweiter Halt: Bull McCabe’s Bar & Grill in Cork
Wir fahren weiter bis Cork und besuchen Bull McCabe’s Bar & Grill. In diesem Pub dreht Shane das erste Video. Er bereitet einen irischen Burger zu. Dieser besteht aus der Steakhüfte vom Hereford Rind, die Shane wolft und nur mit Salz und Pfeffer würzt. Dazu gibt es kross gebratenen englischen Bacon und würzigen, zerlaufenden Cheddar von Kerrygold. Salat und Tomaten sorgen für Frische und serviert wird das ganze typisch mit Chips, also Pommes. Das, was wir als Kartoffelchips kennen, heißt hier wiederum Crisps. Nachdem alle Takes und Bilder im Kasten sind, freut sich Jimmy über den Burger. Wir stoßen mit einem ersten Guinness auf unsere Zeit in Irland an.
Dritter Halt: Gallagher’s Pub in Cork
Weiter geht es in die Innenstadt von Cork. Hier haben wir eine Reservierung im Gallagher’s Pub. Es gibt an diesem Abend Livemusik. Mochua verzaubern uns mit eingängigen irischen Folklore-Rhythmen. Regina spielt Geige, Tom begleitet sie dabei auf der Akustikgitarre. Ihre klaren Stimmen harmonieren hervorragend zusammen und ich bekomme Gänsehaut von der Musik. Wir trinken wieder Guinness, teilen uns eine Käseplatte und lauschen der Musik. Was für ein gelungener Ausklang für einen ersten Tag hier auf der grünen Insel. Müde freue ich mich auf mein bequemes Bett im The Kingsley Hotel in Cork. Jetzt heißt es, ein paar Stunden schlafen, um fit für die kommenden Abenteuer des nächsten Tages zu sein!
Alle Artikel meiner Irland-Rundreise:
IRLAND – TAG 1: FLUG NACH DUBLIN UND FAHRT NACH CORK
IRLAND – TAG 2: ENGLISH MARKET UND BALLYMALOE COOKERY SCHOOL IN CORK
IRLAND – TAG 3: IM BULMAN PUB IN KINSALE UND AUF DER RINDERFARM IN OLD HEAD
IRLAND – TAG 4: VON DER MILCHFARM BIS ZUM IRISCHEN CHEDDAR IM COUNTY CORK
IRLAND – TAG 5: VON LIMERICK UND ADARE BIS ZU DEN CLIFFS OF MOHER
Offenlegung: Zu der Rundreise durch Irland wurde ich von Kerrygold, Bord Bia und Tourism Ireland eingeladen. Die Erfahrungen und Erlebnisse sind meine eigenen Eindrücke.
10 Kommentare
Simone
25. April 2017 um 7:39So wie du schreibst, fühle ich mich, als wäre ich mit dabei. Ich freue mich schon so gespannt auf deine nächsten Berichte!
Ganz wunderbar!
Liebste Grüße, Simone
Maja
25. April 2017 um 23:53Vielen Dank für deine nette Rückmeldung, da freue ich mich sehr drüber 🙂
Tanjas Bunte Welt
25. April 2017 um 17:59Das ist ja ein toller Start und da freut man sich gleich noch mehr auf seine Reise. Also in den Burger würde ich jetzt auch gerne beißen
Liebe Grüße
Maja
25. April 2017 um 23:53Ganz lieben Dank, liebe Tanja 🙂
Susanne
25. April 2017 um 21:45So schön. So ein Blog ist doch ein tolles Tagebuch. Ich wollte, ich hätte meinen schon vor 20 Jahren gehabt. Da hab uch nämlich eine Reise von Dublin quer durch ganz Irland nach Cork gemacht. Davon gibt es Bilder aber viele Infos sind doch “verloren” gegangen. Schön, dass ich jetzt bei Dir Bilder, Gerüche und Erlebnisse wieder aufleben lassen kann. Sehr toll, vielen Dank dafür!
Liebe Grüße aus der Pfalz!
Susanne
Maja
25. April 2017 um 23:53Liebe Susanne,
ich freue mich da wahnsinnig drüber! Vielen Dank für dein nettes Feedback. Lass uns weiterreisen 😉
Liebe Grüße
Maja
Claudia
26. April 2017 um 21:54Liebe Susanne, meine Tochter ist zur Zeit als Au-pair in Dublin. Jetzt versteh ich ihre Begeisterung, so schöne Bilder. Sie will am Ende ihrer Zeit in Irland noch traveln, ich werd ihr auf jeden Fall deinen Blog ans Herz legen!
Noch ganz viel Spaß, ich freu mich schon auf die nächsten Beiträge!
Liebe Grüße Claudia
Maja
1. Mai 2017 um 16:17Vielen Dank für deinen Kommentar und die nette Empfehlung, liebe Claudia 🙂
Ingrid
25. Juni 2017 um 22:35Wie jammerschade, dass ich heute an meine, letzten Abend erst Deinen wunderbaren Bericht lese.
Liege schon im Bett, in Malahide, waren heute wieder in Howth.
Morgen fliegen wir zurück.
Irland ist einschöbnes Land mit netten Bewohnern.
Ich würde beim nächstennMal nach Cork fliegen, von dort Kerry Ring und lieber noch Atlantic Way, zurück nach Dublin, oder umgekehrt.
Von Cork aus ist man mittendrin um in diese Richtungen zu fahren
Danke für das tolle Sodabreadrezept, Backe ich bald
Maja
2. Juli 2017 um 22:43Liebe Ingrid,
vielen Dank für deinen netten Kommentar!
Deine Route hört sich aber auch wunderbar an. Wobei ich immer noch von Cork und der Region träume, weil es so traumhaft schön dort ist.
Viel Spaß beim Nachbacken!
Viele Grüße
Maja