Heute geht es mit einem Buch aus einem Verlag weiter, den ich bisher im Kochbuchsegment so gar nicht auf dem Schirm hatte. Das Buch hätte ich vermutlich auch nicht entdeckt, wenn ich nicht vom Verlag angeschrieben worden wäre.
Jetzt hab ich es also hier und bin doch vom Inhalt positiv überrascht. Und deswegen möchte ich es euch vorstellen.
Es geht um den Titel Ein Kuss aus der Küche: Heißgeliebte Klassiker natürlich selbst gemacht* aus der Edition Michael Fischer.
Der Grundgedanke des Titels ist simpel: leckere Dinge einfach selber zu Hause zu machen. Und mit leckeren Dingen meine ich vor allem die selbst gemachte und so viel bessere Version von Fast Food und Junk Food.
Der Originaltitel stammt aus Frankreich und erschien erstmals 2013 unter dem Namen „La petite épicerie du fait-masion“ bei Éditions Solar, Paris.
Geschrieben ist das Buch von Estérelle Payany – über sie gibt es nicht viele Infos in dem Buch. Über Google findet man heraus: sie hat schon so manches Kochbuch geschrieben und betreibt auch einen Foodblog auf Französisch: http://www.esterkitchen.com/.
Die Aufmachung des Buches ist etwas anders als bei den „üblichen“ Kochbüchern. Statt Hard- oder Softcover hat der Titel einen festen Pappeinband und einen geraden Rücken. Das Cover enthält einige schöne Prägungen, ansonsten wirkten Bindung und Umschlag eher sehr einfach und rustikal. Besonderer Clou an dem Buch ist, dass es auf der ersten und letzten Seite jeweils einen Bogen mit hübschen Stickern gibt. Insgesamt gibt es 20 Aufkleber, alle unterschiedlich und sehr nett gemacht. Damit kann man zum Beispiel prima Einmachgläser bekleben und verschenken. Insgesamt hat das Buch 144 Seiten. Für das Format, den Umfang und die Rezeptanzahl finde ich persönlich den Preis von 19,99 Euro etwas hochgegriffen. Als kleines Geschenk, was das Buch ist, hätte ich einen Preis von 14,99 Euro für angemessen gehalten. Dann hätte man vielleicht lieber die vermutlich teuren Aufkleber weglassen sollen. So zumindest mein Eindruck.
Die Aufmachung des Einbands enthält einige Fotos und verschiedene Buttons mit kleinen Anmerkungen wie „Selbermachen statt Fertigsachen“ oder „Zum Verschenken und Selbergenießen“. Das wirkt etwas wild und durcheinander, aber auch frisch und entspannt und trifft den Charakter des Inhalts schon ziemlich gut.
Geworben wird mit über 80 Klassiker-Rezepten, Zuhause einfach umgesetzt. Die Rezepte unterteilen sich dabei in die Kapitel Frühstück, Milchprodukte + Kalte Desserts, Zum Aperitif, Herzhaftes, Saucen + Dips, Zum Kaffee + Tee, Süßigkeiten, Eis und schließlich Getränke. Nach den Rezeptkapiteln folgen noch Profi-Tipps, Bezugsquellen und schließlich ein sehr einfaches Register.
Das Layout ist modern, irgendwie hip von den Typos her, aber insgesamt schnörkellos. Oben auf den Rezeptseiten steht immer, in welchem Kapitel man sich befindet, daneben steht der Schwierigkeitsgrad des Rezepts. Nach dem Rezeptname folgt ein kurzer Satz zum Rezept selber. Die Zutatenauflistung ist unterteilt in Menge, Vorbereitungszeit, Zubereitungszeit und schließlich die einzelnen Zutaten, aufgelistet nach Erscheinen in der Rezeptbeschreibung.
Die Zubereitung selber ist übersichtlich in einzelne Absätze gegliedert und von der Sprache her schlicht gehalten. Am Ende des Rezepts gibt es immer noch einen Hinweis auf die Haltbarkeit und häufig auch einen Tipp, zum Beispiel für Variationen.
Zu vielen Rezepten gibt es ein ganzseitiges Bild, allerdings gibt es auch ziemlich viele Rezepte, du denen ich mir ein Bild gewünscht hätte. Das finde ich schade – die Doppelseiten mit ganzseitigem Rezept und ganzseitigem Foto finde ich toll, sobald aber 2-3 Rezepte auf einer Seite stehen, wird es etwas unübersichtlich. Die Fotos selber sind nämlich wirklich schön, modern und liebevoll gestaltet
Die Rezepte sind einfach super. Wir reden hier wirklich von simplen Dingen, die mit wenigen Zutaten selber gemacht werden können. Vom selbst gemischten Backpulver über Müsli, Mayo, Fischstäbchen, Tortilla-Chips und Limo bis hin zum Toast, Ketchup, Crackern oder Karamellbonbons. Da dürfte wirklich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Und man weiß genau, was drin ist! Die Umsetzung ist dabei wirklich einfach, man braucht bis auf wenige Ausnahmen keine besonderen Zutaten. Allerdings merkt man dem Buch an, dass es sich um eine französische Lizenz handelt. Sowohl von den Rezepten her, z.B. mit dem Rezept für Belgisch-französischen Spekulatius als auch von den Zutaten her, nämlich Vergeoise-Zucker, der in diesem Rezept zum Einsatz kommt.
Ansonsten muss man an dieser Stelle noch mal betonen, dass es sich wirklich um ganz simple Dinge handelt, die man mit wenigen Handgriffen selber machen kann. Damit handelt es sich sicher nicht um ein elementar wichtiges Gourmetkochbuch, sicher aber um eine wirklich schöne Bereicherung für die heimische Bibliothek. Toll vor allem für Leute, die gerne selber kochen und backen wollen und wert darauf legen, was in ihrem Essen drin ist. Deswegen handelt es sich bei Ein Kuss aus der Küche auch um eine wirklich nette Geschenkidee, wobei ich den Titel eher etwas irreführend finde, handelt es sich hier doch nicht um ein Kochbuch für kulinarische Geschenkideen sondern um ein Homemade-Selbermacher-Kochbuch.
Das erste Rezept, dass ich nachgemacht habe, ist auch direkt das erste im Buch: ein selbst gemachter Nuss-Nougat-Aufstrich.
Ich zum Beispiel möchte gekaufte Aufstriche dieser Art vermeiden, die Palmöl enthalten. Auch Emulgatoren und Aromen gehören da für meinen Geschmack nicht rein.
Hier weiß ich genau, was drin ist und kann den Geschmack selber anpassen. Mit Kokosöl bekommt man eine exotische Note, mit Zartbitterschokolade einen herben Geschmack. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und so habe ich das Rezept etwas umgewandelt – probiert das selber mal aus, es lohnt sich!
Ein Kuss aus der Küche: Heißgeliebte Klassiker natürlich selbst gemacht*
Edition Michael Fischer GmbH, Igling, 2014
ISBN: 978-3-86355-206-0
19,99 €
144 Seiten, 19 x 24 cm, Hardcover mit Stickerbögen
Selbstgemachte Nuss-Nougat-Creme
für ein Glas mit etwa 250 ml Inhalt
Zutaten
100 g ganze Bio-Haselnusskerne (mit Haut)
100 g gute, hochwertige Nuss-Nougat-Schokolade (Bio und Faitrade)
70 g Schlagsahne
1 Tl ungesüßtes Kakaopulver
1 Tl selbst gemachter Vanillezucker
1 Tl neutrales Sonnenblumenöl
Zubereitung
Den Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Die Haselnüsse auf ein kleines Backblech geben und im vorgeheizten Ofen etwa 12-13 Minuten rösten, bis sie duften.
Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Nüsse einige Minuten auskühlen lassen.
Mit den Händen oder in ein Küchenhandtuch gewickelt vorsichtig die Haut von den Nüssen rubbeln.
Die Nüsse in einen Multizerkleinerer oder den Thermomix geben und fein mahlen. Bei mir ist es im Thermomix tatsächlich Nussbutter geworden, das tut dem Geschmack oder dem Endprodukt aber keinerlei Abbruch!
Das Nussmehl in eine Rührschüssel geben.
Nougat-Schokolade und Sahne zusammen in einen kleinen Topf geben und bei ganz niedriger Temperatur erwärmen, bis die Schokolade geschmolzen ist und sich in der Sahne aufgelöst hat. Ich hab das auch im Thermomix gemacht.
Die Mischung zum Haselnussmehl geben und das Kakaopulver, den Vanillezucker und das Öl dazugeben und alles gut verrühren.
Im Multizerkleinerer, Thermomix oder mit Hilfe des Pürierstabs alles gut durchmixen, bis eine cremige, homogene Masse entstanden ist.
In ein sterilisiertes Weck- oder Einmachglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Laut Rezept wird eine Haltbarkeit von etwa 2 Wochen angegeben.
Das Buch wurde mir für meine Rezension freundlicherweise von der Edition Michael Fischer unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Alle mit einem * gekennzeichneten Links sind Amazon-Affiliate-Links. Es handelt sich hierbei um eine persönliche Empfehlung. Nähere Hinweise zum Affiliate-Programm finden sich im Impresssum.
6 Kommentare
Alice
27. Mai 2014 um 7:00Guten Morgen liebe Maja,
das Buch hört sich ganz interessant an und das was Du über den Inhalt schreibst gefällt mir auch, einfache Sachen, die aber trotzdem lecker sind mag ich ja 😉 ein Blick ins Buch wäre vielleicht noch ganz interessant gewesen. Und die Schokocreme kann ich evtl. bald selbst ausprobieren *zwinker*
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Alice
Maja
27. Mai 2014 um 11:06Huhu Alice,
oh ja, mach das dann ruhig auch mal!
Fotos vom Buch mache ich aus rechtlichen Gründen bzgl. des Copyrights generell nicht mehr – über den "Blick ins Buch" bei Amazon kann man aber einen kleinen Eindruck bekommen 🙂
Liebe Grüße,
Maja
Alice
27. Mai 2014 um 19:13Ok, dann schau ich da mal 😉
Tonkabohne Sabine
28. Mai 2014 um 4:03Liebe Maja,
Eine tolle Rezession hast Du geschrieben,werde mich mal schlau machen mit dem Buch 🙂
Bin schon ganz gespannt.
Herzliche Grüsse,
Sabine
Ela
28. Mai 2014 um 10:10Sieht sehr spannend aus, das Buch – das Rezept ist jedenfalls schon mal toll, danke dafür!
LG
Ela
Simone
28. Mai 2014 um 13:26Ein sehr schöner, detaillierter Post. Von der Aufmachung her müsste das absolut mein Ding sein. Rezept werd ich auch bald mal ausprobieren. Gleich mal auf Amazon raussuchen … 😉