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Messebericht Anuga 2013 – vom kretischen Olivenöl bis zum chilenischen Trockenobst

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Alle zwei Jahre findet in Köln die nach eigenen Angaben “größte und wichtigste” Ernährungsmesse der Welt statt: die anuga. Sage und schreibe 6.777 aus 98 Ländern nutzten Anfang Oktober das Kölner Messegelände, um ihre Produkte dem interessierten Fachpublikum zu präsentieren.
Für mich war es der erste Besuch auf der anuga und ich war von der Größe und dem Angebot wirklich überwältigt: Vom russischen Birkenwasser über den Schokoladendöner bis hin zur italienischen Pizza aus dem Toaster – es gibt im Grunde nichts mehr, was es nicht gibt.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Ich habe versucht die Messe an einem Tag zu erkunden, musste mir aber relativ schnell eingestehen, dass es einfach nicht möglich ist alles zu sehen. Man sollte vorher also einen groben Plan haben, was man genau sehen möchte.
Da ein Großteil der Aussteller Hersteller von Convenience-Produkten ist und sich viel um künstliche Aromen, lange Haltbarkeit und Vereinfachung in der Zubereitung dreht, konnte ich um diese Stände einen großen Bogen machen. Der Trend geht aber tatsächlich weiter in die Richtung der schnellen und einfachen Zubereitung von Fertigprodukten – die tiefgefrorene Mini-Pizza am Stiel, die man einfach in den Toaster steckt oder die fertigen Pancakes aus der Plastiktüte, die man ebenfalls nur kurz im Toaster aufbackt zeugen genauso davon wie die vielen Hersteller von Tiefkühlbrot und fertigen Torten, die der Cafébesitzer oder Endverbraucher nur noch auftauen muss.
Ich persönlich finde das sehr schade, mich selber spornt es aber nur noch weiter dazu an frisch und hausgemacht zu kochen.
Natürlich gab es aber auch Bereiche mit Bio-Produkten, kleineren Manufakturen und regional geschützten Herkunftsbezeichnungen. Auch die einzelnen Länderthemen fand ich sehr spannend und informativ.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Auf Einladung der griechischen Außenhandelsförderung HEPO war ich so mit Maren von rheintopf zur Verköstigung kretischer Olivenöle eingeladen.
Ich habe ein solches Tasting bisher noch nie mitgemacht, war aber sehr angetan.
Insgesamt bekamen wir 6 kretische Olivenöle unter der Anleitung des Olivenöl-Experten Dieter G. Oberg zu testen. Alle Olivenöle entstammen der gleichen Olivensorte Koroneiki, alle schmecken jedoch unterschiedlich.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Wie bei einer Weinprobe bekamen wir die einzelnen Öle in Plastikbechern serviert und erfuhren, wie man das meiste Aroma erriechen und erschmecken konnte.
Zur Neutralisierung zwischen den einzelnen Ölen gab es Brot und Äpfel.
Mein klarer Favorit war letztendlich “Kanakis” – ein gerade mal zwei Tage altes Olivenöl, dem noch frische Oliven beigefügt waren. Ein Traum in Farbe, Geschmack und Konsistenz!
Geschmacklich konnten mich alle Öle überzeugen, ich bin jedoch insgesamt mehr ein Freund der milden Aromen – ich mag es nicht, wenn ein Olivenöl im Abgang scharf oder gar kratzig ist.
Diese Art der Verköstigung war unglaublich spannend und wird mir zukünftig sicher noch helfen die für mich richtigen Öle zu finden, die in meiner Küche Einzug halten werden. Kretisches Öl und vor allem die Olivensorte Koroneiki werde ich sicher im Hinterkopf behalten.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Vom griechischen Öl führte uns unser Weg nun zu südamerikanischem Getreide – beim Showcooking auf der Hauptbühne entführte uns der chilenische Koch Giuliano Capelli auf eine Reise von “4.000 Kilometer Geschmack und Produkte. Chile – das Land der kulinarischen Vielfalt”.
Während seiner Kochvorführung, bei der er ein Quinoa-Risotto mit Lachs und Hummerschaum sowie Linguine mit Avocado-Walnuss-Pesto zubereitete, erzählte er in einem lustigen Mix aus Englisch, Deutsch und Spanisch von seiner chilenischen Heimat und den regionalen Produkten.
Quinoa beispielsweise führt bei uns ein Nischendasein, während es in Chile zu den Grundnahrungsmitteln zählt. Die Zubereitung als Risotto ist unkompliziert und geschmacklich einfach umwerfend. In Kombination mit dem Lachs und der schaumigen Hummersauce eine echte Neuentdeckung. Dazu hat sicher auch nicht zuletzt die chilenische Gewürzmischung Merquén beigetragen, für die ich auch noch nach einer Bezugsquelle suche. Quinoa wird sicher auch bald bei mir Einzug in die Küche halten.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Capelli selber hat, wie der Name schon vermuten lässt, italienische Wurzeln und lässt sich deswegen von vielen italienischen Gerichten beeinflussen und inspirieren.
Als nächstes kochte er einfache Linguine mit einem unheimlich leckeren Pesto aus frischen chilenischen Avocados und chilenischen Walnüssen.
Obwohl ich kein Fan von warmer Avocado bin, fand ich diese Kombination doch ganz herausragend.
Oft sind es ja gerade die einfachen, traditionellen Zutaten, die ein Gericht so besonders machen.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Nach der Kochshow bekamen wir noch eine Privatführung über den chilenischen Gemeinschaftstand und hatten Gelegenheit mit Giuliano Capelli zu sprechen.
Neben dem besonderen Quellwasser aus den Anden, warben die Aussteller vor allem für Ihre Auswahl an Trockenobst und wir konnten uns in Ruhe durch das Angebot an Pflaumen, Rosinen und Äpfeln probieren.
Viele der sehr spannenden Produkte, wie zum Beispiel Apfelchips mit Himbeergeschmack oder die popcornartigen Kugeln aus getrockneten Äpfeln sind bisher allerdings noch nicht in Deutschland erhältlich.
Chilenische Trockenpflaumen hingegen findet man hier in jedem Discounter und Supermarkt.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Insgesamt bekamen wir einen sehr guten Eindruck über Land und Leute vermittelt und erfuhren viel über Flora und Fauna des immerhin 4.000 km langen Landes an der südamerikanischen Pazifikküste: von der Wüste über den Regenwald bis hin in die Antarktis erstreckt sich dieses einzigartige Land mit unglaublich schönen und unberührten Landschaften.
Ich jedenfalls bin nicht nur von den chilenischen Nahrungsmitteln sehr angetan – am liebsten hätte ich gleich meine Koffer gepackt und wäre mitgeflogen…
Mein Eindruck von der anuga ist insgesamt ein sehr positiver – wann findet man schon so viele Produzenten und unterschiedliche Länderküchen an einem Ort?
Wenn man sich gezielt Produkte und Länder heraussucht, die einen interessieren, kann die anuga sehr bereichern. Ich fand das Entdecken und Probieren von neuen Lebensmitteln sehr spannend und bin 2015 auch sehr gerne wieder mit dabei.

Messebuch eines Foodies auf der Anuga 2013

Lustige Bloggerrunde mit Chefkoch V.l.n.r. Claus von Nur das gute Zeugs, Maren von rheintopf, Chefkoch Giuliano Capelli, Nata von pastasciutta und meine Wenigkeit (Foto von Pro Chile/ TOC)

Vielen Dank an ProChile für die nette Einladung auf die anuga 2013. Herzlichen Dank auch an Frau Grams und Frau von Roedern von der TOC Agentur für Kommunikation für die unkomplizierte Abwicklung und die Betreuung vor Ort.
Und hier findet ihr die Berichte von den anderen:
Hungrig auf Chile – pastasciutta
Chile! – Nur das gute Zeugs
Von Griechenland nach Chile in 10 Minuten – rheintopf

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Du möchtest wissen, mit welchen Produkten ich koche und backe?
Hier findest du eine Übersicht über die Zutaten, Küchenhelfer und Elektrogeräte, die ich in meiner Küche verwende!

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3 Kommentare

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    Sandra / from-snuggs-kitchen
    21. Oktober 2013 um 11:11

    Ich liebe solche Messen! Da muss ich dann in 2 Jahren auch mal hin 🙂
    Solange muss ich mit der Kulinart vorlieb nehmen, aber besser als nichts. Bin mal gespannt, wie sie nächstes Wochenende in Frankfurt wird, in Stuttgart war sie sehr klein, aber mit tollen Ausstellung und wirklich alles dürfte probiert werden 😀

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    Elena (heute gibt es...)
    22. Oktober 2013 um 7:04

    Toller Messebericht und danke für die Tipps. Genau wie du hätte ich einen großen Bogen um die ganzen Fertigprodukte gemacht. Pizza am Stiel? Da kann man echt nur den Kopf schütteln.
    Habe Quinoa in einem chilenischen Restaurant in Stuttgart probiert, aber als Salat. Fand ich nicht schlecht, aber wird sicher nicht mein Lieblingssalat werden. Muss ich also unbedingt mal warm probieren, vielleicht ist es ja dann eher etwas für mich 😉

    Ganz liebe Grüße
    Elena

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    howbigarethesmallthings
    24. Oktober 2013 um 9:21

    Sehe ich da oben wirklich "oak smoked water"? Hast du das probiert?

    Schöne Fotos, schöner Bericht!

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