Ich besitze jetzt einen Ferrari. In knallrot natürlich. Von 0 auf 350 kommt er in gerade mal 10 Minuten! Und nein, das ist kein Tippfehler. Die Rede ist natürlich von meinem neuen Pizzaofen, dem GFerrari*!
Pizzabacken, das ist nämlich so eine Sache bei mir. Normale Pizza vom Blech mag ich einfach nicht. Der Teig wird eher hart als locker-knusprig, oft ist er innen noch zu matschig und irgendwie hat das für meinen Geschmack mit Pizza nichts zu tun.
Also besorgte ich mir vor einigen Jahren einen Pizzastein für den Ofen. Darauf kann man sowohl Brot als auch Pizza backen. Das Problem: Man muss den Ofen etwa eine 3/4 Stunde mit dem Stein auf höchster Stufe (bei mir etwa 240 °C) aufheizen, bevor man Pizza backen kann.
Damit sich das mal richtig lohnt, hab ich eine Pizzaparty mit Freunden und Nachbarn veranstaltet. Innerhalb von 4 Stunden habe ich eine Pizza nach der anderen fabriziert, bis mein Ofen anmerkte, dass es ihm zu viel wurde und die Oberhitze durchbrannte. Danach ging gar nichts mehr.
Ein neuer Ofen musste her und seit dieser traumatischen Erfahrung backe ich nicht mehr so gerne Pizza im eigenen Ofen. Es dauert einfach zu lange, obwohl das Ergebnis schon deutlich besser ist als bei normaler Pizza vom Blech.
Wie wäre es aber, wenn man jetzt ruckzuck Pizza backen könnte, ohne den Ofen ewig vorheizen zu müssen, ja, den Ofen nicht mal benutzen müsste?
Den Gedanken fand ich unheimlich reizvoll, als ich zum ersten Mal über den Pizzabäcker* stolperte. Doch taugt das wirklich was? Ein kleiner Tischofen soll auf fast 400 °C kommen und nach gerade mal 10 Minuten Vorheizzeit soll man in wenigen Minuten knusprige Pizza auf den Tisch bringen? Ich war skeptisch, aber eben auch neugierig und bat Hagen Grote* mir den Pizzaofen zum Testen zur Verfügung zu stellen.
Mittlerweile habe ich über 20 Pizzen gebacken und kann sagen: es funktioniert wirklich! Ob der Ofen wirklich auf die angegebenen 400 °C kommt, kann ich nicht sagen. Aber es stimmt: er ist blitzschnell vorgeheizt und zaubert in etwa 4-5 Minuten knusprige Pizzen.
Das Geheimnis ist die Beheizung: Es gibt eine Heizspirale im unteren Teil des Ofens, darauf liegt ein Pizzastein. Eine weitere Heizspirale befindet sich im Deckel und erzeugt Hitze von oben.
Die Grundfläche könnte etwas größer sein – eine Familienpizza bekommt man nicht hinein bei einem Durchmesser von knapp 30 cm. Eine normal große Pizza passt aber auf jeden Fall. Und dadurch, dass es so schnell geht, kann man blitzschnell mehrere Pizzen hintereinander backen. Eine handelsübliche Steckdose und ein fester Untergrund sind völlig ausreichend.
Dank zwei Holzschiebern lässt man die fertig belegte Pizza problemlos auf den Stein gleiten und nach wenigen Minuten duftet es nach knusprigem Teig und geschmolzenem Käse. Der Stein ist ein Naturprodukt und falls mal etwas Käse daneben geht, brennt er natürlich an. Dadurch wird der Stein fleckig, was aber keinesfalls die Backeigenschaften trübt. Einfach die verbrannten Stellen vorsichtig mit einem Ceranfeldschaber abkratzen, fertig.
Wer gerne Pizza isst und genauso ungern den Ofen schrubbt oder stundenlang vorheizen möchte, für den lohnt sich diese Investion von 135 € bestimmt. Ich bin von dem Ergebnis jedenfalls begeistert und seitdem gibt es auch wieder häufiger selbst gemachte Pizza bei uns.
Damit die Pizza auch perfekt gelingt, verrate ich euch jetzt noch meinen liebsten Pizzateig, der nur kurz zusammengerührt wird, ganz bequem über Nacht aufgeht und mit extrem wenig Hefe auskommt. Das Ergebnis ist ein besonders lockerer Pizzaboden mit großen Luftlöchern, der außen knusprig ist und innen saftig. Auch die klassische Pizzasauce ist super simpel und kommt mit nur wenigen Zutaten aus.
Der einfachste und beste Pizzateig für Pizza aus dem Pizzaofen
für 6 kleine oder 4 große Pizzen
Für den Teig:
500 g Pizzamehl Type 00 oder Weizenmehl Type 405
1 g Trockenhefe (wirklich!)
1 Tl Meersalz
350 g Wasser
Zubereitung:
Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und nur mit einem großen Holzkochlöffel oder den Händen kurz verrühren, bis gerade alles vermengt ist. Durchkneten ist nicht nötig.
Die Schüssel gut abdecken und den Teig bei Raumtemperatur 18 bis 24 Stunden gehen lassen.
Danach in Portionen aufteilen und auf einer nur leicht bemehlten Arbeitsplatte vorsichtig in Form ziehen und drücken.
Den Pizzaboden auf den leicht bemehlten Pizzaschieber setzen, mit Tomatensauce bestreichen und nach Wunsch belegen.
Für die einfachste und beste Tomatensauce für Pizza aus dem Pizzaofen
Zutaten:
1 Dose San Marzano Tomaten (400 g)
1 El Olivenöl
optional: getrocknete italienische Kräuter
Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Die Tomaten samt Saft in einen Topf geben und mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer vorsichtig zerdrücken. Olivenöl und nach Belieben getrocknete italienische Kräuter hinzufügen.
Die Sauce etwa 15 Minuten bei schwacher Hitze sanft bei offenem Deckel köcheln lassen, bis die Sauce sämig eingekocht und reduziert ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und auskühlen lassen.
Ideen für Pizzabelag für Pizza aus dem Pizzaofen
Mozzarella, Büffelmozzarella oder Fior di latte Mozzarella
Italienische Salami
Pancetta
frische Tomaten und Basilikum
Gorgonzola, Fontina und Provolone
Mein liebster Pizzabelag ist und bleibt immer noch italienisch: Für eine klassische Margherita einfach Büffelmozzarella auf die Tomatensauce legen, knusprig backen, mit etwas Olivenöl beträufeln und mit frischem Basilikum belegen. Frische Tomaten auf dem Mozzarella machen die Pizza noch saftiger.
Besonders lecker ist es auch, wenn man auf den Mozzarella einige Scheiben italienische Salami oder Pancetta legt.
Für eine 4-Käse-Pizza empfiehlt sich die würzige Kombination aus Büffelmozzarella, Gorgonzola, Fontina und Provolone.
Erlaubt ist, was schmeckt – stellt einfach verschiedene Zutaten bereit, so dass sich jeder seine Pizza nach eigenem Geschmack belegen kann.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Alle mit einem * gekennzeichneten Links sind Links zu meinem Kooperationspartner. Der Tisch-Pizzaofen wurde mir kostenfrei von Hagen Grote zum Testen zur Verfügung gestellt. Ich habe mir vorbehalten nicht darüber zu berichten, falls der Ofen nicht meinen Anforderungen genügen würde.
25 Kommentare
Sibel
9. April 2016 um 18:41OH, jetzt habe ich Hunger liebe Maja! Der Pizzaofen ist echt toll. Ich werde ihn wohl mir auch besorgen müssen. Danke für die tolle Vorstellung!
Maja
21. April 2016 um 17:45Hihi, unbedingt! Und dann: Pizzaparty!
Tabea
9. April 2016 um 19:40Hach, wie praktisch, dass ich momentan noch mit der Backblech-Pizza zufrieden bin. Denn so viel Geld würde ich in einen Pizzaofen wohl nicht investieren wollen, da ich nicht ständig Pizza mache.
Margherita ist seit ich denken kann meine Lieblingspizza. Es gibt einfach nichts besseres – aber zur Abwechslung dürfen es auch mal Pilze oder Paprika sein.
Liebe Grüße
Maja
21. April 2016 um 17:44Hihi, das verstehe ich. Ist sicher auch nicht für jeden geeignet.
Viele Grüße
Maja
Simone von Aus der Lameng
10. April 2016 um 7:56Sowas habe ich ja noch nie gesehen, danke für die Vorstellung! Die Pizzen sehen super lecker aus, der Ofen ist mir aber auch etwas zu teuer.
Liebe Grüße,
Simone
Maja
21. April 2016 um 17:44Hi Simone,
es kommt natürlich drauf an wie oft man den Ofen benutzen möchte und wie oft man realistisch Pizza backen will, damit sich die Anschaffung auch lohnt. Das verstehe ich!
Ein richtig guter Pizzastein kostet auch je nach Hersteller und Qualität 50 € und mehr – nach meinen persönlichen Erfahrungen würde ich dieses Geld aber lieber direkt in den Ofen investieren.
Viele Grüße
Maja
Susanna
10. April 2016 um 12:14DAS darf mein GÖGA niemals sehen, hihi, sonst gibt es bei uns nur noch Kohlenhydrate und wir werden so kugelrund wie dieser Ofen. Aber ich kenn das Leid liebe Maja, mein Ofen schafft nur 230 Grad. Leider hab ich es noch nicht geschafft, das alte Ding zum Einknicken zu bringen, damit endlich was heißeres her kann. Muss ich die Nachbarn wohl auch mal zur Pizzaparty einladen :)) Da du ja jetzt auch unter die Brotbäcker gegangen bist, hast du doch bestimmt auch Tipps für ein gutes Gerät was auf 300 Grad kommt und nicht zuviel Schnickschnack hat, oder?
Maja
21. April 2016 um 17:41Hi Susanna,
leider ist mein Ofen nur ganz simpel, kann Ober- und Unterhitze und Heißluft und hat einen zuschaltbaren Grill. Ich hab mich bisher auch nicht mit einem neuen Ofen beschäftigt, weil meiner einfach läuft, gleichmäßig backt und bisher keine Macken hat.
Tatsächlich backe ich mein Brot am Liebsten im Bräter, weil ich mir einbilde, dass das noch mal wie ein eigener Mini-Ofen ist und die Hitze deswegen besonders gut und lange hält. Mein Traum ist aber natürlich auch ein Ofen, der auf 300 Grad kommt und am besten noch eine Dampffunktion hat. Ach ja, wenn ich mal groß bin 😉
Viele Grüße
Maja
Bianca
11. April 2016 um 11:47Liebe Maja, herrlich fotografiert, sehr lecker!! Ich finde den Beitrag sehr interessant. Wir grillen unsere Pizza momentan, das gibt ein herrliches Aroma und wenn der Ofen den gleichen Effekt hat, finde ich ihn auch gar nicht so teuer. Die Frage ist, noch wieviel Strom er verbraucht… Und wer keine Kohlenhydrate will, kann Blumenkohlboden oder ähnliches backen 😉 Liebe Grüße, Bianca
Maja
21. April 2016 um 17:38Mhm, Pizza vom Grill fänd ich auch ganz großartig. Leider habe ich aber weder Balkon noch Grill und komme deswegen nicht so einfach in den Genuss. Leider kann ich zum Stromverbrauch nichts sagen. Da man aber nicht lange vorheizen muss und die Pizza schnell fertig ist, würde ich darauf tippen, dass er zumindest schon mal weniger Strom verbraucht als der reguläre Backofen.
Viele Grüße
Maja
Stotzka
30. Mai 2022 um 12:15Hi Susanna,
am besten nimmst Du zum Brotbacken einen Gusseisernen Topf, er sollte so dicht wie möglich sein, damit die ausgeschwitzte Feuchtigkeit im Topf bleibt. Und wenn Du den Backofen vorheizt, stell einfach den Topf mit rein.
Viele Grüße
Birgit
Lena
13. April 2016 um 10:47Oh mein Gott, ich möchte dieses Teil. Das ist ja der Oberhammer. Für mich als Pizzafan absolut unumgänglich. Zum Glück habe ich bald Geburtstag.
🙂 Lena
Maja
21. April 2016 um 17:36Hihi, ich kann das verstehen 😉 Ich drück dir die Daumen!
LG Maja
Ina
15. April 2016 um 12:22Hallo Maja!
Ich wollte so einen Ferrari schon lange,hab mich aber nicht getraut. Dein Bericht darüber hat mich überzeugt! Ich hab einen bei Promondo bestellt, für 99 Euro! Ist ja echt ein tolles Teil.
Ich versteh nur eine Sache nicht. In der Gebrauchsanweisung steht es sei wichtig, dass die Temperaturwahl auf 2-1/2 stehen muss…. wofür soll dann Stufe 3 sein?? Kann ich nirgendwo entdecken..
Hast du Stufe 3 benutzt?
Liebe Grüße und vielen Dank für die tollen Beiträge und Rezepte!!!!!!!
Ina
Maja
21. April 2016 um 17:34Hi Ina,
huch, ich hab deinen Kommentar ganz verpasst! Wie toll, dass du ein günstiges Gerät gefunden hast!
Ja, in meinem steht das auch mit Stufe 2,5. Ich hab Stufe 3 mal ausprobiert, allerdings verbrennt mir die Pizza dabei zu schnell von oben, deswegen passt 2,5 eigentlich perfekt. Ich benutze die Stufe 3 höchstens mal, wenn ich schnell aufheizen möchte oder wenn ich den Deckel länger mal auf hatte und das Gerät wieder auf Temperatur bringen möchte.
Viele Grüße
Maja
Pizzaofen-Freund
11. August 2016 um 12:06Ich bin auch riesiger Pizzaofen-Fan. Mein G3Ferrari Ofen Napoletana kommt auch regelmäßig zum Einsatz.
Schneider
1. Juni 2021 um 15:42Hallo,
ich finde auch, dass die Pizza wirklich klasse aussieht! Sehr knusprig. Ein bisschen schade ist es aber, dass man keine Variationsmöglichkeit im Durchmesser hat… Oder stört dich das gar nicht?
Viele Grüße!
Maja
1. Juni 2021 um 19:08Hi,
nein, in dem Fall stört mich das nicht. Größere Pizzen backe ich dann auf dem Pizzastein oder auf dem Grill 🙂
Viele Grüße!
Berg
5. Juni 2021 um 17:59Hallo,
hast du auch schon andere Sachen im Ferrari gebacken? Fladenbrot oder ähnliches?
LG Sandra
Maja
8. Juni 2021 um 21:35Hallo Sandra,
nein, damit hab ich leider keine Erfahrungswerte. Habe immer nur in wenigen Minuten Pizza gebacken.
LG Maja
Klebefolie
22. Juli 2021 um 20:01Definitiv der beste Pizza Rezept, habe es ausprobiert und im nu wurde es vernascht.
Lieben Gruß Imelda
Willi
5. Dezember 2023 um 17:18Habe eine lange Pizzateig-Suche hinter mir und dieser hier ist der beste Pizzateig den ich Zuhause hinkriegen kann. Übrigens auch ohne Pizzaofen bei 220 °C.
Maja
7. Dezember 2023 um 17:25Vielen Dank für deine nette Rückmeldung dazu 🙂
Ria
25. September 2024 um 19:57Hallo Maja, habe heute bzw. gestern deinen pizzateig gemacht. Was soll ich sagen,er war einfach super. Danke fürs Rezept. Liebe Grüße
Ria
Maja
28. September 2024 um 10:55Liebe Ria,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Das freut mich sehr!
Viele Grüße
Maja