Ich stehe momentan so furchtbar auf Kuchenbacken! Mindestens einmal pro Woche muss ich irgendwas backen. In der Küche, mit meinen Küchenmaschinen, Springformen, Backblechen und Zutaten, kann ich einfach so richtig abschalten und mich entspannen.
Und es geht gar nicht so sehr ums Selberessen – ich verteile meine Backwerke an meine lieben Kollegen und die meines Mannes. Die freuen sich drüber und ich freu mich dann auch. So auch die Reistarte, die ich euch heute mitgebracht habe.
Deswegen nicht böse sein, wenn in Zukunft die Backwaren hier etwas überwiegen – es kommen sicher auch wieder herzhaftere Zeiten und entsprechende Rezepte.
Nur momentan will ich euch unbedingt an all den tollen Kuchenrezepten teilhaben lassen.
Hier habe ich jetzt mal ein etwas außergewöhnlicheres Rezept, das ich damals bei der Rezension von Annik Weckers Anniks Lieblingskuchen* entdeckt habe und das ganz hoch auf die Nachbackliste gewandert ist. Im Original heißt die Tarte “Jasminreistarte mit Kokosfüllung“.
Und der erste Eindruck hat nicht zu viel versprochen – die Reistarte ist genial und kam bei den Kollegen ganz wunderbar an!
Zugegeben, die Zubereitung klingt etwas aufwendig und besteht aus vielen Einzelschritten. Es dauert auch alles ein bisschen, allerdings ist die Zubereitung selber wirklich nicht schwer. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Im Grunde handelt es sich um eine Art Milchreistorte, wie es sie hier oft in Aachen und Belgien gibt. Durch Kokosflocken und Jasminreis wird es jedoch exotisch und heraus kommt die thailändische Reistarte mit Kokos. Und die Kombination ist wirklich genial! Der Kuchen ist saftig und samtig, süß und cremig und doch fest und knusprig.
Mir schmeckt er am besten, wenn er eine Nacht im Kühlschrank durchziehen konnte und noch leicht kühl ist.
Thailändische Reistarte mit Kokos
für eine Tarteform mit 26-28 cm Durchmesser
Zutaten:
200 g Jasmin- oder Basmatireis (Duftreis)
20 g Kokosraspel
175 g Mehl
1/4 Tl Salz
125 g kalte Butter in Stückchen
50 g Puderzucker
1 El Milch
1 El milder Weißweinessig oder Balsamico bianco
400 ml Kokosmilch
1 Vanilleschote, davon das Mark und die Schote
3 Eier
100 g Zucker
150 ml Sahne
weiche Butter für die Form
getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
optional: etwa 50 g Zucker zum Karamellisieren
Zubereitung:
50 g Reis in eine beschichtete Pfanne ohne Fett geben und die Körner bei mittlerer Temperatur so lange rösten, bis der Reis leicht goldbraun wird und duftet.
Die Reiskörner zusammen mit den Kokosraspeln in einen Multizerkleinerer oder die Küchenmaschine geben und sehr fein vermahlen.
Mit dem Mehl und Salz vermischen und etwas auskühlen lassen.
Kalte Butterstücke, Puderzucker, Milch und Essig miteinander vermixen, dann die Mehlmischung dazugeben und alles schnell zu einem glatten Mürbeteig verkneten. Das klappt am Besten in einem Foodprozessor oder einer Küchenmaschine. Den Teig fest in Frischhaltefolie einwickeln und 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Tarteform (am Praktischsten ist eine mit herausnehmbarem Boden) mit weicher Butter einfetten.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und zwischen zwei Lagen Backpapier wenige Millimeter dünn ausrollen. Die Fläche sollte einige Zentimeter größer als der Durchmesser der Form sein.
Eine Seite Backpapier abziehen und den Teig mit der Teigseite nach unten in die Form legen. Das obere Papier ebenfalls abziehen, aber zur Seite legen. Den Teig gleichmäßig in der Form andrücken. Überstehende Ränder mit einem Messer oder eine Schere abschneiden.
Das Backpapier wieder auf den Teig oben auflegen und mit getrockneten Erbsen oder anderen backfesten Gewichten belegen.
18-20 Minuten im vorgeheizten Ofen blindbacken – der Teig soll leicht bräunen, aber nicht zu dunkel werden.
Den vorgebackenen Teig aus dem Ofen nehmen und die Hülsenfrüchte vorsichtig zusammen mit dem Backpapier entfernen. Für einen späteren Zeitpunkt aufbewahren. Den Boden in der Form auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Die restlichen 150 g Reis zusammen mit der Kokosmilch, der Vanilleschote und dem herausgekratzten Vanillemark in einen breiten Topf geben und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren aufkochen. Den Herd ausschalten und den Topf darauf stehen lassen. Den Reis so lange quellen lassen, bis die Flüssigkeit komplett aufgenommen ist. Das dauert etwa 40 bis 45 Minuten. Dabei immer wieder umrühren. Danach etwas abkühlen lassen.
Den Backofen auf 160 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Die Eier zusammen mit 100 g Zucker und der Sahne verrühren, dann unter den Reis mischen. Die Mischung gleichmäßig auf dem vorgebackenen Tarteboden verteilen.
Die Reistarte in den Ofen schieben und etwa 30 Minuten backen, bis sich die Füllung gefestigt hat.
Die fertig gebackene Tarte aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auf Raumtemperatur auskühlen lassen.
Wer einen Bunsenbrenner hat, kann vor dem Servieren noch 50 g Zucker über der Tarte verteilen und diesen karamellisieren.
Die Reistarte lässt sich gut verpackt einige Tage im Kühlschrank gut aufbewahren und kalt oder bei Raumtemperatur genießen.
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7 Kommentare
boulancheriechen
29. Januar 2014 um 22:13Oh, das klingt aber sehr verführerisch! Das sollte ich mal probieren..
Danke für das Rezept!
Liebe Grüße
Cherichen
Sandra / from-snuggs-kitchen
30. Januar 2014 um 6:52Sehr lecker! Einen Reiskuchen habe ich auch noch auf der ToDo-Liste, muss nur mal schauen, wie ich die Eier etwas reduziert bekomme. Werde mich mal an Deinem Rezept hier versuchen und einfach nur 2 Eier verwenden, könnte klappen 🙂
Und ich sag jetzt nix zum Back-Wahn 😉
einfach ja sagen
30. Januar 2014 um 8:09wow…der sieht ja super lecker aus 🙂
lg und noch ein schönes Wochenende
Barbara
30. Januar 2014 um 10:20Das sieht aber sehr gut aus und liest sich auch sehr interessant
mangoseele
30. Januar 2014 um 22:06Der klingt superlecker und sieht auch wirklich hübsch aus! Liebe Grüße Melanie
Alana Barton
2. Februar 2014 um 13:24Thai sticky rice pudding is one of my favorite desserts. I have never thought of making it into a tart before. Thanks for sharing!
Steffie
31. August 2015 um 18:14Vielen lieben Dank für das Rezept! Ich hab´s getestet und ich mag es! 🙂
http://steffieshexenhaus.blogspot.de/2015/08/thailandische-reistarte.html
Liebe Grüße
Steffie