Herzhaft

Lammhüfte mit selbstgemachtem Ajvar

Hm, mein Blog wird langsam etwas lammlastig, das sehe ich ein. Ich muss aber sagen, dass sich meine Ernährungsgewohnheiten in den letzten Monaten vom totalen Fleischfresser in einen nur-noch-ab-und-zu Fleischfresser gewandelt haben. Irgendwie esse ich Fleisch einfach nicht mehr so gerne.

Pute war noch nie meins. Putenbrust auf Brot, ok. Weihnachts-Turkey auch lecker. Aber mit Putensteaks und -schnitzeln kann man mich jagen. Ich mag diesen Eigengeschmack einfach nicht.
Hähnchen habe ich immer ganz gerne gegessen, aber auch das hat nachgelassen. Irgendwie mag ich den Geflügelgeschmack nicht mehr. Spätestens nach dieser ätzenden Magen-Darm-Grippe konnte ich kein Geflügel mehr sehen.
Schwein ist mal ok. Als saftige Medaillons vom Filet geschnitten. Fleisch vom Iberico-Schwein. Aber Schnitzel, Steak und Kotelett sind einfach nicht meins.
Wenn ich Fleisch esse, dann eigentlich nur noch Rind oder Lamm. Das geht immer.
Und in dem Fall war es neuseeländische Lammhüfte, die mich extrem angesprochen hat.

Ich habe den Geschmack von Lammfleisch immer schon sehr gerne in der Kombination mit Ajvar gemocht, hatte das aber noch nie selber gemacht, warum auch immer.
Jetzt war es aber dann endlich mal soweit und was soll ich sagen – dieses Ajvar war so unfassbar lecker, dass ich das Glas auf dem nun folgenden Bild am gleichen Abend leer hatte, weil ich diese köstliche Sauce pur gelöffelt habe! Vielleicht verkaufe ich euch das ganze bald mal als kalte Paprikasuppe oder so.
frisch gemachtes Ajvar im Weckglas
Für 1 Glas Ajvar:
2 große rote Gemüsepaprika
3 rote Spitzpaprika (wichtig für den Geschmack)
1 große Ochsenherztomate
4 Knoblauchzehen
2 El Olivenöl
1/2 Tl Balsamico bianco
Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Olivenöl fürs Blech
Alle Paprika waschen, halbieren, entkernen und vierteln.
Mit der Hautseite nach oben auf ein leicht eingeöltes Backblech legen.
Die Tomate waschen, den Strunk entfernen und sie quer halbieren. Ebenfalls mit der Hautseite nach oben aufs Blech legen.
Für ca. 15 Minuten unter dem heißen Backofengrill rösten, bis das Gemüse weich ist und die Haut schwarz wird und Blasen wirft.
In den letzten 5 Minuten die geschälten Knoblauchzehen dazulegen.
Das heiße Gemüse in eine Schüssel geben und sofort mit Frischhaltefolie abdecken. Ca. 10 Minuten ruhen lassen. Danach lassen sich die Häute leicht abziehen.
Das Paprika- und Tomatenfruchtfleisch zusammen mit den Knoblauchzehen in einen Rührbecher geben und mit dem Stabmixer nicht zu fein pürieren.
Dann Olivenöl und Balsamico unterrühren und mit Meersalz und Pfeffer abschmecken.
Abkühlen lassen und als kalte Sauce zu Rind oder Lamm servieren. Auch sehr lecker auf geröstetem Brot. Oder eben pur.
Hält sich ein paar Tage im Kühlschrank, dann am besten mit einer Schicht Olivenöl bedecken.
Es gibt außerdem zig Variationen von Ajvar – wer mag röstet eine Aubergine mit den Paprika. Ich hatte jedoch keine im Haus und habe sie auch nicht vermisst.
frisches Ajvar
Die Lammhüfte habe ich nur mit Olivenöl, Knoblauch und Rosmarin mariniert, in einer heißen Eisenpfanne sehr scharf angebraten und dann bei 120 °C ca. 10 Minuten im Ofen gegart und dann noch 5 Minuten in Folie ruhen lassen.
Dazu passen zum Beispiel Folienkartoffeln.
rosa gebratene Lammhüfte mit frischem, selbstgemachtem Ajvar und Kartoffeln

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5 Kommentare

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    Antworten
    Frau V
    3. August 2011 um 5:16

    Da hamwer´s wieder! Selbstgemacht schmeckt immernoch am besten!! 🙂 Lamm hab ich schon ne halbe Ewigkeit nich mehr gegessen…hab´s aber auch bei unserem Feldwaldundwiesen-Metzger noch nie gesehen…da müsste ich mich echt mal drum kümmern!

    Verregnete Grüße!
    Sabine

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    Melanie
    3. August 2011 um 6:06

    Hallöchen!
    Sag mal, wo bekommst du Lammfleisch? Habe schon zigmal bei unserem Metzger geguckt, aber wenn der was da hat, ist das unbezahlbar. 35€ das Kilo oder so…
    Habe überlegt, ob beim Türken was zu bekommen ist?
    Kannst du da was empfehlen?

    Gruß Melanie

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    zorra
    3. August 2011 um 8:35

    Lamm ist nicht so meins, aber das Rezept fürs Ajvar ist gespeichert!

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    Maja
    3. August 2011 um 17:59

    Unsere Metzger haben zum Glück immer wieder mal Lamm da.
    Diese Hüfte hatte ich jetzt aber aus der Metro. Die haben tollen vakuumiertes neuseeländisches Lammfleisch, was nie penetrant schmeckt und immer zart und saftig ist.
    Allerdings ist Lamm wirklich recht teuer, ich habe hierfür um die 20 € bezahlt, wie für das letzte Karree. Filet ist natürlich noch teurer. Es lohnt sich aber, vor allem wenn man wie ich jetzt seltener Fleisch isst.

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    Tina
    14. April 2022 um 14:38

    Zur Info: Ajvar, auch “serbischer Kaviar” genannt, ist eine uralte Beilage zu gegrilltem Lamm oder Fleisch.
    Je nach dem der Paprika- oder der Auberginengeschmack stärker sein soll, kann man variiren. Die Auberginen
    können auch durch Tomaten ersetzt werden, dann geht es in die Richtung von Letscho, das in Ungarn
    beheimatet ist.

    Doch Vorsicht, Ajvar ist nichts für Diäten, da sehr fettreich!!!!

    Zutaten für Ajvar:

    2 Auberginen
    6 rote Tomatenpaprika oder die langen spitzen roten Paprika verwenden, sie sind nicht so überzüchtet
    und haben einen besseren Geschmack
    2 Knoblauchzehen
    Salz
    Pfeffer
    1/2 – 1 Tasse Olivenöl

    Auberginen 40 min und Paprika 20 Minuten im Backofen bei 225° backen. Wenn sich die Früchte weich anfühlen
    aus dem Ofen nehmen und vom Kernhaus befreien und die Haut der Paprikaschoten und Auberginen abziehen.
    Dann durch ein Sieb streichen und mit Salz, Pfeffer und der gepressten Knoblauchzehe würzen.
    Jetzt so viel Öl zufügen, wie die Masse aufnimmt.

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