Alle Jahre wieder – um genau zu sein das 12te (!) Jahr in Folge – steht der großartige Adventskalender von Zorra vom Blog Kochtopf vor der Tür. Und wie in den vergangenen Jahren, freue ich mich auch in diesem Advent wieder sehr darüber, dass ich ein Türchen ergattern konnte und wieder Teil der Adventstruppe sein darf. Dafür habe ich euch wieder eine großartige, noch gut vor Weihnachten umsetzbare Idee mitgebracht. Einen Schokoladen-Pistazien-Panettone!
Und ich meine nicht das Original mit Sauerteig, Zitronat und Orangeat. Ich kenne nämlich kaum jemanden, der das wirklich mag. Panettone ist ja meist eher ein trocken-staubiger Kuchen, industriell gefertig, der rund um Weihnachten verschenkt wird. Das was daran noch am schönsten glänzt und am Eindrucksvollsten ist, ist die bunte Verpackung mit praktischer Tragekordel. Kaum einer von uns kennt vermutlich den echten, frischen, handgefertigten Panettone! Für unseren privaten Hausgebrauch und die Adventszeit habe ich stattdessen einen Panettone mitgebracht, der fast jeden Geschmack treffen sollte: einen Schokoladen-Pistazien-Panettone! Er besteht aus einem buttrigen Hefeteig und braucht tatsächlich auch etwas Zeit in der Zubereitung. Aber das lohnt sich, denn so habt ihr eine wunderbare Geschenkidee und das perfekte Gebäck zum Adventskaffee.

Mein Rezept reicht für 2 Panettone mit jeweils etwa 18 cm Durchmesser. Ich habe gleich 2 Stück gebacken, weil der Prozess doch recht aufwendig ist und es sich dann auch mehr lohnt. Natürlich könnt ihr das Rezept auch verdoppeln und direkt 4 Stück backen. Dafür habe ich jeweils eine Panettone-Form (Amazon-Werbelink) verwendet (die ich mir schon letztes Jahr gegönnt hatte) und eine kleine Push-Pan (Amazon-Werbelink) mit hohem Rand. Solltet ihr keine solche Form besitzen, könnt ihr auch einfach etwas basteln: Nehmt einen großen Bogen Backpapier und faltet es zwei oder drei Mal um. Stellt es dann so in die Springform, dass es den Rand mindestens verdoppelt. Das war es schon! Am besten fettet ihr den Rand und Boden der Springform gut mit Butter ein, belegt den Boden mit einer Lage Backpapier und drückt den selbst gefalteten Backpapier-Rand dann gut an den Seiten an, damit er an der Butter kleben bleibt.
Eine weitere, noch entzückendere Alternative ist die Verwendung von gut ausgespülten Konservendosen. Das Rezept reicht für etwa 6 kleine Konservendosen mit 400 ml Inhalt oder 4 große Dosen, wie man sie zum Beispiel von Dosentomaten kennt. Wichtig ist hierbei natürlich, dass die Konservendosen nicht beschichtet sind, also keinen Plastiküberzug haben und absolut sauber gespült sind. Die Form ist aber ideal für Panettone und ihr könnt euren Panettone direkt in der Form verschenken. Die Backzeit für die kleineren, schmalen Konservendosen verringert sich dann auf etwa 25-30 Minuten. Entweder ihr messt die Kerntemperatur, die um die 92 °C betragen sollte oder macht eine Stäbchenprobe.

Nehmt euch für die Zubereitung auf jeden Fall etwas Zeit. Am besten ist, wenn ihr am frühen Abend vor dem eigentlichen Backen beginnt. Der Teig startet mit zwei Vorteigen, bevor ihr den eigentlichen Hauptteig mehrere Minuten lang geschmeidig kneten müsst. Ich mache das am liebsten in der Küchenmaschine – ein Handmixer wird das vermutlich nicht schaffen. Alternativ könnt ihr den Teig aber von Hand auf der Arbeitsfläche durchkneten. Das dauert dann etwa 15 Minuten. Da der Teig sehr buttrig ist, hat die Hefe einiges zu tun. Der Teig kommt dann in eine große Schüssel und wandert über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag darf erst dann erst mal wieder 1 Stunde lang auf Raumtemperatur kommen, erhält seine wunderbare Füllung und darf dann noch mal 2 Stunden in der Backform an einem warmen Ort ruhen. Belohnt werden ihr dann mit einem super saftigen, aber auch festen und sehr leckeren Panettone. Die beiden, die ich gebacken habe, wurden mir auch gleich aus den Händen gerissen.

Ich hab mich für meinen Panettone für eine Version mit frischer Hefe entschieden. Ich habe zwar einen Sauerteig im Kühlschrank, die meisten von euch aber vermutlich nicht. Und es soll ja was sein, was man gut zubereiten kann. Der Panettone entspricht eher einem Hefebrot statt einem Kuchen und schmeckt auch nicht zu süß. Denn statt der klassischen Trockenfrüchte verwende ich hier eine Mischung aus gerösteten und gesalzenen Pistazien und dunkler Bitterschokolade. Beides zusammen bringt eine wahnsinnig spannende Komponente an den Panettone. Das Grundrezept, das ich etwas abgewandelt habe, stammt von hier: Food 52: Date, Fig, and Walnut Panettone

Übrigens gibt es auch in diesem Jahr wieder ganz großartige Gewinne im Adventskalender 2016 von Zorra! Gleich drei Gewinnspiele laufen während der Zeit und es gibt so wunderbare Preise zu gewinnen.
Klickt gleich auf die einzelnen Türchen für den Kulinarischen Adventskalender ratet mit und habt viel Spaß mit diesem Klassiker unter den Adventskalendern. Ich drücke euch die Daumen! Und jetzt ran an die Schüsseln, hinter Türchen Nummer 7 wird Panettone gebacken:

Schokoladen-Pistazien-Panettone
der italienische Weihnachtsklassiker - ohne Sauerteig und ohne Trockenfrüchte
Zutaten
- 30 g frische Hefe
- 750 g Mehl Type 550
- 4 Eier Größe M sowie 2 Eigelb
- 150 g Zucker
- 300 g weiche Butter
- 200 g geröstete und gesalzene Pistazien in der Schale
- 150 g Bitter-Schokolade in Stücken, mind. 70% Kakao
- abgeriebene Schale von 1 Bio-Orange
- zzgl. etwas Butter für die Form
Zubereitung
Für den Ansatz:
15 g Hefe in 75 g handwarmem Wasser auflösen und 75 g des Mehls mit einem Kochlöffel unterrühren. Die Schüssel luftdicht abdecken und die Mischung 30 Minuten an einem warmen Ort (zum Beispiel im Badezimmer) ein erstes Mal gehen lassen.
Für den Vorteig:
Den Ansatz in eine große Rührschüssel oder die Schüssel der Küchenmaschine umfüllen und den Rest der Hefe darüber bröseln. Gründlich verkneten, dann nach und nach zwei Eier unterrühren und ebenfalls gründlich vermischen. 175 g Mehl und 50 g Zucker ebenfalls gut unterkneten. Zuletzt 50 g Butter unterrühren und alles zu einem glatten Teig verkneten. Die Schüssel ebenfalls luftdicht abdecken und den Vorteig erneut an einem warmen Ort 1 Stunde lang gehen lassen.
Für den Hauptteig:
Die restlichen beiden Eier und das Eigelb nach und nach unter der Vorteig kneten. Den restlichen Zucker ebenfalls gut unterrühren. Die restliche Butter stückchenweise gründlich unterkneten. Zuletzt die restlichen 500 g Mehl dazu geben. Den Teig mit dem Knethaken der Küchenmaschine etwa 10-12 Minuten verkneten, bis ein elastischer, glatter und buttriger Teig entsteht. Falls der Teig zu sehr klebt, noch etwas zusätzliches Mehl einarbeiten. Den Teig in eine ausreichend große Schüssel geben, diese gut verschließen und den Teig mindestens 8-10 Stunden über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
Für den Panettone:
Den Teig 1 Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur bringen.
Die Backformen wie oben beschrieben vorbereiten und mit Backpapier auslegen und Butter einpinseln.
Die Pistazien schälen.
Eine Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig darauf zu einem Rechteck flach drücken. Pistazienkerne, Schokoladenstücke und Orangenabrieb auf dem Teig verteilen. Die Teigränder zur Mitte hin umklappen und den Teig mit den Händen gut durchkneten, bis alle Zutaten gleichmäßig eingearbeitet sind.
Den Teig halbieren, nochmals gut falten und mit der Nahtseite nach unten die vorbereiteten Formen setzen. Mit einem scharfen Messer in die Oberseiten ein X einschneiden.
Die Formen abdecken bzw. in große Müllbeutel stellen und diese gut verschließen. An einem warmen Ort noch mal 2 Stunden gehen lassen.
Den Ofen kurz vor Ende der Gehzeit auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Backformen ins untere Drittel des Ofens auf das Rost stellen und die Temperatur auf 180 °C zurückschalten. Die Panettoni 30 Minuten backen, dann die Oberfläche mit Alufolie abdecken und die Panettoni weitere 20-25 Minuten backen. Eine Stäbchenprobe machen.
Die Backformen aus dem Ofen nehmen und 30 Minuten auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Danach die Panettoni vorsichtig aus der Form nehmen und auf der Seite liegend auf einem Küchenhandtuch vollständig auskühlen lassen. Erst dann mit Puderzucker bestäuben und anschneiden.
Hinweise
Das Rezept ergibt 2 Panettoni. Luftdicht verpackt hält sich der Panettone einige Tage bei Raumtemperatur.

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17 Kommentare
zorra
7. Dezember 2016 um 9:20Maja, dein Panettone sieht soooo köstlich aus. Ich komm heute zum Kaffee vorbei. 😉 Vielen lieben Dank für das schöne Türchen!
Maja
7. Dezember 2016 um 9:23Ganz lieben Dank, dass ich dabei sein darf!
Simone
7. Dezember 2016 um 10:27Guten Morgen Maja, das war jetzt Liebe auf den ersten Blick! (…oder knurrt nur mein Magen? 🙂 )
Im Ernst: Dein Pannettone ist wunderschön!
Liebe Grüße
Simone
Maja
8. Dezember 2016 um 21:15Oh wie lieb, das freut mich aber sehr!
Elisabeth von Pölnitz-Eisfeld
7. Dezember 2016 um 11:17…die Zeit reicht noch locker…sogar noch schnell eine Form bestellt.
Danke für das schön bebilderte Rezept!
Liebe Grüße
Elisabeth
Maja
8. Dezember 2016 um 21:16Hui, ganz viel Spaß beim Nachmachen! Und Danke für das nette Lob!
Liebe Grüße
Maja
lieberlecker
7. Dezember 2016 um 15:26Sehr schön anzuschauen … fast zu schön ihn anzuschneiden 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Maja
8. Dezember 2016 um 21:18Ganz lieben Dank, Andy!
Viele Grüße
Maja
Tanjas Bunte Welt
8. Dezember 2016 um 22:42Ich habe noch nie Panettone gegessen aber die Form sieht immer wie ein kleiner Laib Brot aus. Lecker
Liebe Grüße
Maja
9. Dezember 2016 um 12:35Ja, das stimmt! Es erinnert auch eher an ein Hefebrot, deswegen passt das ganz gut.
LG Maja
Tantin & Professor Hu
9. Dezember 2016 um 15:18Wunderbar, dieses Rezept ist toll so ganz ohne Orangeat! Mit Schokolade, hach.
Maja
10. Dezember 2016 um 15:56Oh ja, das ist es, vielen Dank!
Kg
14. Dezember 2016 um 20:12Hallo Maja, ich würde dein Rezept gerne nachbacken. Wir sind aber nur zu zweit. Kann ich die Hälfte des Rezeptes statt über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen,einfrieren und bei Bedarf wieder im Kühlschrank auftauen und dann weiter verarbeiten? Liebe Grüße
Maja
31. Dezember 2016 um 18:19Hallo Kg,
bitte entschuldige, ich war zwei Wochen im Urlaub und kann jetzt erst die Kommentare beantworten.
Leider habe ich mit dem Einfrieren des Teigs keine Erfahrung und weiß nicht, wie er darauf reagiert. Generell würde ich eher dazu tendieren den fertigen Panettone einzufrieren.
Viele Grüße
Maja
Kg
31. Januar 2017 um 15:37Hallo Maja, danke für deine Antwort. Ich habe das Rezept mittlerweile ausprobiert und es schmeckt vorzüglich. Ich habe die Hälfte über Nacht im Kühlschrank gehen lassen und am nächsten Tag weiterverarbeitet. Die andere Hälfte habe ich eingefroren. Hat super geklappt. Habe die Hälfte im Gefrierfach mittlerweile auch schon verarbeitet, das Resultat war wie die frische Verarbeitung man hat keinen Unterschied geschmeckt.Ich habe zwei kleine Änderungen vorgenommen. Statt Schokolade habe ich Zartbitterkuvertüre genommen und sobald die Panetone aus dem Backofen gekommen ist habe ich sie sofort mit brauner Butter rundherum eingependelt. Super lecker Vielen Dank für das Rezept Lg
Maja
31. Januar 2017 um 21:39Ganz lieben Dank für dein Feedback! Das freut mich sehr, dass du es ausprobiert hast und von deinen Erfahrungen berichten kannst 🙂 Die Idee mit der Butter wie bei einem Stollen gefällt mir auch sehr gut!
Liebe Grüße
Maja
Uli Kraus
11. Dezember 2017 um 21:18Hallo,
leider habe ich nur eine Panettone Form, die der üblichen P. Grösse entspricht, die es auch in Supermärkten gibt, Wie wäre hier die Menge und auch die die Backzeit?
Herzlichen Dank!!!
Uli