Ich werde immer wieder gefragt, warum ich nicht viel öfter Kleinigkeiten oder Grundrezepte poste. Ehrlich gesagt habe ich bis dato immer gedacht, dass ich meine Leser damit vielleicht langweilen könnte hier allzu simple Rezepte zu posten, die entweder ohnehin bekannt sind oder es fast nicht wert sind Rezept genannt zu werden. Wie zum Beispiel Pestos, Aufstriche, Dips usw. Offenbar denke aber nur ich so und außerdem ist es ja schön auch im eigenen Blog eine komplette Sammlung zu haben. Deswegen habe ich mir vorgenommen zukünftig wieder mehr back to basic zu gehen und auch einfache Grundrezepte zu veröffentlichen. Den Auftakt mache ich deswegen direkt hier mit diesem wunderbaren Paprika-Pesto.
Ich bin darauf gekommen, weil ich ein großer Fan von schnellem Feierabendessen bin. Pasta mit Pesto ist eines davon. Nach der Rezeptentwicklung zu meinem neuen Buch häufen sich hier noch Tüten und Berge voll Nudeln, die nach und nach alle verbraucht werden. Neben klassischem Pesto und einem roten Pesto aus getrockneten Tomaten, ist mein heißgeliebter Pesto-Favorit gerade das Paprika-Pesto. Paprika startet gerade in die Saison und ich bekomme ganz wunderbare rote Paprika von einem Bauern aus der Region.
Für das Paprika-Pesto wird die Paprika im Ofen geröstet, gehäutet und dann mit gerösteten Mandeln, getrockneten Tomaten und Parmesan, Olivenöl, Salz, Pfeffer und geräuchertem Paprikapulver verfeinert. Mehr ist es auch gar nicht. Ich nehme dazu den Thermomix zur Hand, weil ich damit alle Bestandteile schnell und einfach zerkleinern kann und die Masse später schön gleichmäßig wird. Allerdings zerkleinere ich sie hier auch nicht zu fein – das Paprika-Pesto darf ruhig noch etwas Biss haben! Meine Mandeln stammen aus Mallorca und haben einen ganz feinen Geschmack. Alternativ kann man natürlich auch Pinienkerne, Cashews oder ähnliches verwenden. Auch der Parmesan kann für eine vegane Variante ganz weggelassen werden oder alternativ durch Pecorino oder Grana Padano ersetzt werden.
Doch der Aufwand ist es wirklich wert – das Pesto schmeckt rauchig, würzig, fruchtig und ungemein lecker. Ich mag es besonders in Kombination mit frischer Pasta und verfeinere mein Nudelgericht dann gerne auch noch mit frischem Rucola und etwas Feta. Überhaupt kann man das Pesto auch prima mit Feta vermischen und hat dann einen wunderbaren Dip zum Grillen. Köstlich zu frischem Ciabatta oder Baguette! Weitere Ideen für das Paprika-Pesto ist zum Beispiel der Einsatz in einer Quiche-Füllung oder in einem herzhaften Cheesecake. Die Ideen sind grenzenlos! Und wer das Pesto immer mit etwas Olivenöl bedeckt im Kühlschrank aufbewahrt, hat sicher 1-2 Wochen lang Freude daran.
Paprika-Pesto
für 1 Glas (ca. 350 ml)
Zutaten:
4 rote Paprikaschoten
40 g blanchierte Mandeln
40 g Parmesan, frisch gerieben
2 getrocknete Tomaten (ohne Öl), grob gehackt
1 Knoblauchzehe (nach eigenem Geschmack)
50 ml extra natives Olivenöl
Pimentón de la Vera picante (scharfes geräucherters Paprikapulver)
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
evtl. etwas Meersalz
Zubereitung:
Den Backofengrill auf höchste Stufe vorheizen. Das Rost mit Alufolie abdecken und das Rost auf das Backblech setzen.
Die Paprika gut waschen, vierteln und entkernen. Mit der Hautseite nach oben auf die Alufolie legen und die Paprika etwa 5-15 Minuten rösten, bis die Haut schwarz wird und Blasen wird. Die Zeit ist abhängig von der Grilltemperatur und dem Abstand der Paprika zum Grill. Deswegen unbedingt daneben stehen bleiben und kontrollieren.
Die Paprika aus dem Ofen nehmen und direkt heiß in einen Gefrierbeutel geben. Diesen fest verschließen und 10 Minuten ruhen lassen.
Danach lässt sich die Haut der Paprika ganz leicht ablösen.
Geschälte Paprikastücke auskühlen lassen.
Währenddessen die Mandelkerne unter dem auskühlenden Ofengrill leicht rösten, bis sie duften. Ebenfalls abkühlen lassen, dann sehr fein hacken oder mahlen.
Ausgekühlte Paprika mit Mandeln, Parmesan, getrockneten Tomaten und geschälten Knoblauch in den Thermomix, einen Multizerkleinerer oder ein hohes Rührgefäß geben und mit Hilfe der entsprechenden Küchenmaschine oder des Pürierstabs zu einer dicken Creme verrühren. Dabei nach und nach die Hälfte des Olivenöls einfließen lassen. Das Paprika-Pesto mit etwa 1/2 TL geräuchertem Paprikapulver nach eigenem Geschmack, schwarzem Pfeffer und falls nötig noch mit etwas Salz abschmecken und nochmal kurz verrühren.
In ein sauber ausgespültes Glas umfüllen, mit dem restlichen Olivenöl bedecken und im Kühlschrank aufbewahren.
8 Kommentare
Tanjas Bunte Welt
27. Juni 2016 um 9:48Extrem lecker sieht das aus.
Liebe Grüße
Tanja
Maja
30. Juni 2016 um 23:05Ganz lieben Dank!
Viele Grüße
Maja
i-like-shoes
27. Juni 2016 um 10:49Klasse! Das ist direkt notiert und wird ausprobiert!
Maja
30. Juni 2016 um 23:04Prima! Und guten Appetit 🙂
Ela
29. Juni 2016 um 9:33Finde Alltagsrezepte auf Blogs durchaus auch ziemlich gut 🙂 Es muss ja nicht immer nur etwas aufwendiges sein.. So ähnlich wie dein Pesto ist übrigens die Romesco-Sauce, die auch klasse zu Nudeln schmeckt.
Die Kombi Paprika-Mandeln ist einfach klasse!
Liebe Grüße,
Ela
Maja
30. Juni 2016 um 23:04Romesco finde ich auch toll, gute Idee, die mal wieder zu machen und zu verbloggen 😉 Die esse ich allerdings tatsächlich lieber zu Brot.
Viele Grüße
Maja
Marie
5. Juli 2016 um 12:52Du hast meinen Tag gerettet! Lecker, das gibt es gleich zu Nudeln! DANKE 🙂
Maja
14. Juli 2016 um 22:08Sehr gerne! Hat es dir geschmeckt?
Viele Grüße
Maja