Herzhaft

Französische Bratkartoffeltarte mit Crème fraîche und Salbei

Hach ihr Lieben, war das nicht ein herrliches Wochenende? Köln vermeldete das ganze Wochenende über herrlichen Sonnenschein und strahlend blauen Himmel.
Einfach ein wunderbares Frühlingswochenende. So schön, dass ich den Samstag dazu genutzt habe mein Fahrrad wieder frühlingsfit zu machen. Dank neuem Fahrradhelm (in Köln sehr wichtig!), Sicherheitsschloss und Lenkerkorb bin ich jetzt auch wieder soweit ausgestattet durch die Gegend zur radeln. Ich hatte ganz vergessen wie praktisch ein Fahrrad ist und wieviel Spaß das doch macht!


Bisher habe ich immer sehr ländlich gewohnt und da wurde das Fahrrad nur gebraucht, wenn man mal eine Radtour gemacht hat. Köln war zu weit weg, um mal eben mit dem Fahrrad dorthin zu fahren, der nächste Supermarkt lag entweder am Fuße eines Berges, den man mit vollen Tüten nicht wieder hochradeln wollte oder am Ende einer vielbefahrenen Landstraße ohne Fahrradweg. Außerdem hatte ich ja immer ein Auto.
Nun wohne ich mitten in der Stadt, habe mein Auto verkauft, bin Inhaberin eine Monatskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel und habe nun eben noch mein Fahrrad. Gestern hatten meine Mädels und ich damit einen wunderbaren Tag in Köln. Um 10 Uhr (gefühlt wegen Zeitumstellung: 9 Uhr…) gab es Frühstück um die Ecke im Café Franck. Sehr empfehlenswert. Und es lohnt sich früh aufzustehen, wenn man noch einen Platz auf der sonnigen Terrasse haben möchte. Weiter ging es dann zum Flohmarkt an der Bastei am Rhein und von dort weiter zum neuen Rheinauhafen mit Zwischenstopp am Schokoladenmuseum bis zu einer abschließenden Rhabarberschorle in der Südstadt. Um 19 Uhr war ich dann wieder zu Hause. Und alles mit dem Rad erledigt. Herrlich! Ich kam mir wieder vor als wenn ich 12 gewesen wäre und den ganzen Tag draußen auf dem Reiterhof verbracht hätte. Man ist danach so zufrieden und fühlt sich so erholt.
Kommen wir aber dann doch mal langsam zum Essen, denn das hier ist schließlich nicht mein persönliches Tagebuch oder ein Kindheitserinnerungenblog, sondern immer noch ein Foodblog.

Und ich habe das alles auch nur erzählt, weil ich am Wochenende so gar nicht in meiner Küche stand. Dürfte jetzt nachvollziehbar sein, warum nicht.
Dafür habe ich heute dann wieder gewerkelt.
In der März-Ausgabe der “Lust auf Genuss” hat mich ein Rezept besonders angesprochen: Der Bratkartoffel-Kuchen mit Knusper-Salbei.
Da mein Liebster mehr so der Pastaesser ist und meine ganzen liebsten Kartoffelrezepte verschmäht, habe ich die Gelegenheit genutzt und meinen einsamen Mittag heute mit diesem Rezept gefüllt.
Und als der Liebste dann von der Arbeit kam und ein Stück probieren musste, stellte er fest, dass es eigentlich ganz ok schmeckt und ich das ruhig zum Abendessen servieren darf. Würde er sich jetzt so nicht bestellen, aber man kanns essen. Juchu!
Ich habe mich ziemlich dicht an das Original-Rezept von S. 26 der März-Ausgabe gehalten und finde aber, dass das ganze eine französische Bratkartoffeltarte ist.

angeschnittene Tarte mit Bratkartoffeln

Französische Bratkartoffeltarte mit Crème fraîche und Salbei
für eine Tarteform mit 26 cm Durchmesser

Für den Teig:
150 g Mehl
1/2 Tl Salz
75 g kalte Butter in Stückchen
30 ml Wasser (ca. 2 El)
Fett für die Form
Mehl für die Arbeitsfläche
Hülsenfrüchte zum Blindbacken

Für die Füllung:
1 kg festkochende Kartoffeln
50 ml Olivenöl
1/2 Bund Salbei (ca. 20 Blättchen)
200 g Crème fraîche
Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
2-3 Knoblauchzehen

Mehl, Salz und Butterstückchen in eine Schüssel geben und mit einem Pastry Blender oder einem normalen Messer durchhacken.
Wasser dazugeben und alles weiter bearbeiten, bis ein krümeliger Teig entsteht. Rasch mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten, diesen fest in Frischhaltefolie wickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
Die Kartoffeln schälen und in nicht zu dicke Scheiben schneiden oder hobeln.
Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen.
Die Salbeiblättchen waschen, gut trocken tupfen und im Olivenöl knusprig frittieren.
Mit einem Schöpflöffel aus dem Öl heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Die Kartoffelscheiben in die Pfanne geben und rundherum kurz anbraten. Temperatur weiter reduzieren und die Kartoffeln bei aufgelegtem Deckel etwa 15 Minuten sanft braten. Dabei gelegentlich umrühren.
Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Eine Tarteform (möglichst mit herausnehmbaren Boden) leicht einfetten.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als die Form ausrollen und wie einen Crêpe zweimal zusammenfalten. In die Tarteform legen, vorsichtig aufklappen und an Boden und Rändern gut andrücken. Überstehenden Teig abschneiden.
Den Teig mehrfach mit einer Gabel einstechen, dann mit Backpapier belegen und mit Hülsenfrüchten beschweren.
Etwa 20 Minuten vorbacken.
Die bissfest gegarten Kartoffeln in eine große Schüssel geben.
Crème fraîche kurz glattrühren, dann über die Kartoffeln gießen. Mit reichlich Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen. Knoblauch schälen und fein hacken oder pressen und zu den Kartoffeln geben. Alles vorsichtig vermengen, ohne dass die Kartoffelscheiben auseinanderfallen.
Vorgebackenen Tarteboden aus dem Ofen nehmen und Backpapier samt Hülsenfrüchten entfernen.
Die Kartoffeln gleichmäßig auf dem Tarteboden verteilen. Wer die Muße hat, kann sie dachziegelartig anrichten, ich mag es da lieber etwas rustikaler.
Weitere 25 Minuten backen.
Die fertige Tarte aus dem Ofen nehmen und 5-10 Minuten auf einem Gitter auskühlen lassen, dann vorsichtig aus der Form nehmen. Mit den frittierten Salbeiblättchen garnieren und entweder heiß, lauwarm oder auch kalt servieren. Dazu passt ein frischer grüner Salat.

Die französische Variante gefällt mir schon ziemlich gut, die Kombination ist wirklich lecker.
Mir fehlt lediglich ein gewisser Pfiff. Beim nächsten Mal würde ich fein gewürfelte Schalotten mit den Kartoffeln braten.
Ich stelle mir das ganze auch als deutsche Variante mit Speck, Zwiebeln, Schmand und Petersilie sehr lecker vor. Das probiere ich bestimmt auch mal aus.

ein Stück frisch gebackene Tarte mit knusprigen Bratkartoffeln, Creme fraiche und Salbei

Da das ganze bei jeder Temperatur schmeckt und sich auch ganz gut in der Mikrowelle wieder aufwärmen lässt, passt es super zum Brunch oder als kleine Mahlzeit.

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4 Kommentare

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    Heike
    26. März 2012 um 17:38

    Hihi, weiter als bis zu diesem Rezept bin ich beim Durchblättern noch gar nicht gekommen. Aber das hat mich auch angelacht!

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    Sarah's Krisenherd
    27. März 2012 um 8:12

    Wow das sieht aber lecker aus. Bratkartoffeln mag ich total gern und kann mir die Kombi gut vorstellen.

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    Sarah-Maria
    27. März 2012 um 12:31

    Sieht super aus und klingt köstlich! Das mach' ich dir nach. 😀

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    Jennifer
    13. April 2012 um 20:10

    Da läuft mir ja das Wasser im Mund zusammen 🙂 Muss ich aufjedenfall mal ausprobieren!

    LG Jennifer

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