Gibt es jemanden der keinen Käsekuchen mag?
Wie könnte man Käsekuchen nicht mögen!
Ich jedenfalls mag Käsekuchen.
Man könnte auch sagen: “I’m addicted to cheesecake!”.
Und ich rede hier nicht von Omas Sonntagskäsekuchen, sondern von original amerikanischem Cheesecake.
Ich habe in meinem Leben schon viele verschiedene Käsekuchen/Cheesecakes gebacken.
DEN ultimativen Cheesecake habe ich dabei aber bisher nicht gefunden. Egal ob NY Style, Grandma Style oder wasauchimmer.
Leider muss man aber auch sagen, dass ich einfach geblendet bin, weil ich bereits etliche Sorten Käsekuchen der
Cheesecake Factory gegessen habe. Ein Schlaraffenland!
Von “Ultimate Red Velvet” über “White Chocolate Caramel Macadamia Nut”, von “Dulce de Leche Caramel” bis zu “Brownie Sundae” – ich kenne sie (fast) alle!
Zugegeben, sie sind alle irgendwie “too much” und vor allem viel zu süß und mächtig. Um diese ganzen Soezialsorten geht es mir auch gar nicht. Es geht um den einen, simplen, klassischen Cheesecake!
Graham-Cracker-Boden, weiche, saftige Creamcheesefüllung und Sour Cream Topping – that’s it!
Nur ist das eben nicht so einfach…
Deswegen beginnen wir hier mit der ersten Episode auf der Suche nach dem ultimativen Cheesecake!
Es gibt in den USA eine Buchreihe namens “Top Secret Restaurant Recipes”, wo angeblich absolut geheime Rezepte der bekanntesten Fast Food- und Restaurantketten veröffentlicht werden.
Jedenfalls soll dort auch der ultimate Cheesecake Factory Cheesecake vorkommen.
Hier gehts zum sagenumwobenen Rezept.
Hört sich ja alles erst mal nicht wirklich spektakulär an. Zutaten habe ich auch alle da.
Ich habe mir die Zutaten auf eine 20cm kleine Springform runtergerechnet – dann tuts nicht ganz so weh, wenn es nix wird.
Also fange ich an und zerstampfe Graham Cracker mit einem Cocktailstößel in einer Schüssel und mische das ganze mit zerlassener Butter. Zimt spare ich mir, weil meine Grahams schon zimtig sind.
Die Springform lege ich mit Backpapier aus und stampfe die Cracker Crumbs schön fest auf den Boden.
Dann gehts munter weiter und ich rühre den Frischkäse mit den Eiern cremig.
Sobald alles drin ist, rühre ich das ganze, bis ich eine sehr ansehnliche Masse erhalte.
Sieht doch nicht schlecht aus, oder? Schmeckt übrigens auch jetzt schon prima.
Creme nur noch auf den Boden geben und dann das ganze ab in den Ofen.
Der Clou dabei ist die Zubereitung im Wasserbad. Die soll ja angeblich verhindern, dass der Kuchen später reißt, wie Käsekuchen das ja gerne mal machen.
Also wickel ich Lage um Lage Alufolie um die Springform, damit ja kein Wasser reinlaufen kann und bette die Form vorsichtig ins vorbereitete Wasserbad.
Noch sieht alles gut aus, scheint also zu laufen, juchu…
Was dann folgt sind Minuten des Hoffens und Bangens.
Da mein guter Ofen kaputt ist (jaha, schon seit über einem Jahr) kann ich ausschließlich mit Umluft backen. Dass das nicht immer von Vorteil für einen Backsüchtigen ist, dürfte klar sein. So auch in diesem Fall.
Der Kuchen wächst und wächst ins Unermessliche, bis er etwa 10-15 cm über die Form hinaussteht. Bilder gibt es nicht, da ich jeden Moment mit einer Explosion gerechnet habe und meine Kamera nicht gefährden wollte.
Also Ofentür auf, Kochlöffel dazwischen klemmen und hoffen, dass die ganze Luft mal entweicht. Ich weiß wie eingefallene Käsekuchen aussehen! Meiner bleibt standhaft auf Höchstmaß stehen.
Und dann ist die Backzeit vorbei und ich lasse den Kuchen wie gewünscht im Ofen auskühlen. Das soll ebenfalls verhindern, dass der Kuchen reißt.
Reißen wäre mir allemal lieber gewesen, als das, was aus meinem Kuchen geworden ist.
Wie eine voll beladene Kinderhüpfburg ist er in sich zusammengesunken und hat dabei hässliche Falten geworfen. Aber hey, hauptsache nicht gerissen *grummel*
Naja, notdürftig habe ich noch den Schmandguss draufgepinselt, denn es gab kein zurück mehr – der Kuchen war schon versprochen.
Hier das letzte Bild der Abscheulichkeit:
SO, liebe Kinder, soll ein Cheesecake jedenfalls NICHT aussehen.
Naja, die Kuchenesser haben ihn angeblich ganz lecker gefunden. Aber vielleicht wollten sie auch nur nett sein und haben brav aufgegessen.
Ich habe auch zwei Stücke abgekriegt, zu rein wissenschaftlichen Testesszwecken versteht sich.
Der Kuchen war grundsätzlich auch schon lecker. Nicht zu süß und nicht zu käsig. Der gute Philadelphia hats vermutlich rausgerissen. Am zweiten Tag war er sogar noch besser.
Aber mit der Konsistenz war ich überhaupt nicht glücklich. Viel zu knatschig und zu kompakt. Nix vom weichem, flaumigen, auf der Zunge zergehenden Käsetraum des Originals.
Das ganze muss optimiert werden, soviel steht fest. Vielleicht doch mehr Sauerrahm im Teig oder doch etwas Stärke mit rein. Ich werde es weiterprobieren.
Und ich werde nicht ruhen, bis ich den ultimativen Cheesecake gefunden habe!
Bis zur nächsten Episode von “Auf der Suche nach dem ultimativen Cheesecake”!
Hat das Kochen und Backen von ihren Großmüttern gelernt. Kocht unter der Woche schnelle Feierabendküche. Hat den Blog 2011 mit Cupcake-Rezepten gestartet. Backt immer noch am liebsten nach amerikanischen Rezepten. Liebt es, Länder kulinarisch zu entdecken.
14 Kommentare
Miri
6. Februar 2011 um 19:32Hallo Maja,
das mit dem Cheesecake kommt mir irgendwie bekannt vor 🙂
Den hier (http://www.essen-und-trinken.de/rezept/31122/oreo-cheesecake.html) habe ich mal ausprobiert und fand ihn eigentlich ganz gut, allerdings hatte ich auch noch nicht das Vergnügen einen "original" amerikanischen Cheesecake zu probieren und kann demnach nicht beurteilen, ob er dem Original nahe kommt.
Viel Glück bei der Suche
LG
Miri
Bini
7. Februar 2011 um 1:17hey maja!
versuch doch mal den käsekuchen mit kokosmilch aus dem ck;)
der ist super cremig und ich backe keinen anderen mehr seit ich das rezept entdeckt habe!
aber das hat warscheinlich auch nix mit einem original amerikanischen cheesecake zu tun (ich hab auch noch keinen gegessen).
glg.bini
Maja
7. Februar 2011 um 14:12Hihi, danke euch beiden für die Tipps 😉
Oreo-Cheesecake habe ich auch schon gemacht und finde ihn suuuuper lecker, aber kommt von der Füllung her auch nicht ans Original ran.
Kokosmilch hört sich ja genial an, habe ich noch nie gehört, wird auf jeden Fall ausprobiert!
Miri
7. Februar 2011 um 19:16Tja, das habe ich mir schon fast gedacht. Da muss ich wohl doch mal in die USA reisen und dort den orginalen probieren. Och wie schade 😉
Mal sehn, wann es endlich mal dazu kommt….
LG
Miri
F_A
7. Februar 2011 um 19:56Ich mag die amerikanischen nicht, gerade wegen des cream cheese, ist mir zu mächtig. Ich unterstelle den Amis, daß sie ebenfalls Quark benutzen würden, wenn sie könnten, und nur mangels Alternativen zum cream cheese greifen.
Meine Gäste und ich lieben diesen Zupfkuchen, der vermutlich gänzlich unamerikanisch aber saulecker ist.
Maja
9. Februar 2011 um 13:25Boah, die Zupfkuchenfüllung sieht super aus! Was für eine Fettstufe des Quarks nimmst du denn dafür?
Ich mag ja gerade die feste Konsistenz der Creamcheesefüllung sehr, ich möchte keinen luftigen oder fluffigen Käsekuchen 😉
Simone
19. Februar 2011 um 16:01ojeh, der ist echt hässlich ;))) aber ich habe auch schon so einiges an unansehnlichem gebäck produziert (wird natürlich immer unter verschluss gehalten ;)) … hast du schon mal den blueberrycheesecake von leila lindholm probiert? da kommt zu allem "käsigem" auch noch eine ooordentliche portion jeschmolzene weiße schoki rein … kööööstlich!
sonnigen gruß aus hamburch!
Maja
19. Februar 2011 um 16:11Oh, für geschmolzene weiße Schoki bin ich doch immer zu haben! Ich schreibs mal auf meine Wunschliste 😉
F_A
25. Februar 2011 um 12:40Äh … weiß ich gar nicht wie viel Prozent das sind. Jedenfalls kein Magerquark. Magermilchprodukte gehen beim Backen idR gar nicht. Ich denke locker wird der hauptsächlich durch die Eier. Den veganen Zupfkuchen darfst Du Dir nicht ansehen, der sieht nicht so super aus, weil die Füllung recht kompakt ist.
Wie bist Du eigentlich an das Vanilla von Dr. O. gekommen? Gibt es das bei Euch im normalen Supermarkt?
Maja
28. Februar 2011 um 12:51Das Vanilla von Dr. Oetker ist aus einem English Shop hier in Köln, Ist ok, finde ich, zumal es inhaltlich das gleiche ist wie das, was ich immer aus den USA mitbringe. Kann man auch in Online-Shops bestellen.
Frau V
28. Februar 2011 um 20:10HA!! Wo hast du denn die Graham Cracker her??? Ich hab schon alles versucht, um da mal an ne Packung ranzukommen…nichtmal im English Shop in der Kölner City sind die zu kriegen, obwohl man sie in England an jeder Ecke bekommt!
Maja
1. März 2011 um 9:55Ich hab sie aus den USA importiert 😉 Nehmen nur leider soviel Platz im Koffer weg…
Ich finde aber Leibniz Vollkornkekse mit Zimt und Butter schmecken dann als Boden genauso!
Dani @ Flowers On My Plate
30. Mai 2011 um 18:51hihi, das alles kommt mir seeehr bekannt vor! 😉 meiner ist übrigens auch erst über die Form gewachsen und am Schluss zusammengefallen, echt blöd sowas. Aber schmecken tun sie halt trotzdem, am allermeisten nach Fernweh *seufz*
Anonym
13. Februar 2013 um 19:06Hallo Maja!
Ich liebe den Cheesecake einer großen amerikanischen Coffeekette. Schicke dir mal zwei Links zu Rezept und Video bei youtube.
Kuchen ist zwar etwas aufwändig, lohnt sich aber.
LINK: http://kleine-kuechenfee.jimdo.com/backen/torten/new-york-cheesecake/
http://www.youtube.com/watch?v=_578Uk8y2aM (Nigella Feasts – Chocolate Cheesecake)
LG Benjamin