Süß

Einen Frankfurter Kranz zum Geburtstag

Ich kenne gleich mehrere Leute, die am 26.06. geboren sind und heute bei strahlendem Sonnenschein ihren Geburtstag feiern durften.
Meinen herzlichsten Glückwunsch an alle heutigen Geburtstagskinder!
Unter anderem gehört auch mein Vater zu den Geburtstagskindern, der allerdings in den letzten Jahren nie gefeiert hat.
Heute jedoch kam die Familie im Garten meiner Oma im Taunus zusammen und hat einen wunderbaren Nachmittag miteinander verbracht.

DIE Gelegenheit für mich, meinem Vater endlich mal seinen Lieblingskuchen zu backen!
Als ich ihm heute sagte, dass ich seinen Lieblingskuchen gemacht habe, rief er zunächst erfreut: “Oh, Tiramisù!”, woraufhin ich nur erwidern konnte: “Nein Papa, da kommst du ein paar Tage zu spät und außerdem rede ich doch von richtigem Kuchen bzw. einer Torte!”.
Daraufhin war schnell klar, dass es sich um einen Frankfurter Kranz handeln musste.
Wir haben in unserer Familie schon jahrelang Frankfurter Kranz gegessen, mussten aber feststellen, dass der Kranz vom Konditor arg nachgelassen hat. Statt echter Buttercreme wird häufig nur noch ein angerührtes Pulver verwendet, dazu schmeckte der Teig immer mehr nach künstlichen Aromen.
Und da ich mir vor einiger Zeit eine Kranzform zugelegt habe, war das jetzt die Gelegenheit das erste Mal selber einen Frankfurter Kranz zu backen – und zwar mit richtiger Buttercreme und ohne sonstige Aromen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, der Kuchen war köstlich!
Es gibt verschiedene Rezepte für einen guten Frankfurter Kranz.
Häufig backt man einen Rührteig, tränkt die Böden mit Läuterzucker und Rum und bestreicht sie mit Johannisbeergelee, später dekoriert man den Kranz mit Haselnusskrokant.
Ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht wieder aus der Reihe tanzen würde…
Ich habe mich für einen luftigen Biskuitteig entschieden, habe natürlich auf das Aromatisieren verzichtet und selbst gemachte Erdbeer-Vanille-Konfitüre verwendet. Da wir auch keine Cocktailkirschen mögen, gab es Amarenakirschen zur Dekoration und außerdem Mandelkrokant.
ein Stück Frankfurter Kranz auf dem Kuchenteller
Für eine 26 cm Frankfurter Kranz-Form
Für den Boden
4 Bio-Eier
200 g feinster Zucker
100 g Mehl
100 g Speisestärke
1 Tl Weinsteinbackpulver
Die Eier trennen. Das Eiweiß mit 4 El eiskaltem Wasser sehr steif schlagen, dann den Zucker einrieseln lassen und gut unterschlagen. Die 4 Eigelb einzeln in die Masse gleiten lassen und gut verrühren.
Mehl, Speisestärke und Backpulver vermischen, auf die Eimasse sieben und nur kurz unterrühren.
Den Teig in eine gefettete und bemehlte Kranzform geben und bei 190 °C etwa 30 Minuten backen.
Den Kuchen erst kurz in der Form auskühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Kuchengitter vollständig erkalten lassen.
Nach dem Auskühlen zweimal waagerecht durchschneiden.
luftiger Biskuitboden für den Frankfurter Kranz
Für die Buttercreme und Füllung
750 ml Milch
2 Päckchen Vanillepuddingpulver
100 g Zucker
300 g zimmerwarme Butter
ca. 3-4 El rote Konfitüre nach Geschmack (bei mir Erdbeer-Vanille)
Von der Milch etwa 6 El abnehmen und mit dem Puddingpulver und dem Zucker gut verrühren. Die restliche Milch zum Kochen bringen. Puddingpulver einrühren, gut unterrühren und den Pudding noch mal aufkochen.
Danach direkt in eine Schüssel gießen und ein Stück Frischhaltefolie direkt auf die Puddingoberfläche legen.
Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, damit Pudding und Butter die gleiche Temperatur haben.
Sobald beides die gleiche Temperatur hat, die Butter in einer großen Rührschüssel cremig aufschlagen. Esslöffelweise den Pudding dazugeben und gut unterschlagen, bis eine geschmeidige Creme entstanden ist.
Den untersten Kuchenring mit der Konfitüre bestreichen. Direkt darauf eine dünne Schicht Buttercreme geben und den nächsten Ring darauf setzen. Mit einer etwas dickeren Schicht Buttercreme bestreichen und den letzten Ring aufsetzen.
Den Kuchen rundherum mit der restlichen Buttercreme einstreichen (wer mag hebt etwas für die Verzierungstupfen auf – ich habe dafür aber Sahne verwendet).
Das ganze jetzt mindestens für ein paar Stunden, besser über Nacht in den Kühlschrank stellen, damit die Creme fest wird und der Boden gut durchzieht.
Frankfurter Kranz, mit Buttercreme bestrichen
Für den Mandelkrokant
25 g Butter
100 g Zucker
200 g gehackte, blanchierte Mandeln
Die Butter in einer großen beschichteten Pfanne bei niedriger Temperatur zerlassen. Den Zucker einrieseln lassen und gut vermengen. Die Temperatur etwas erhöhen und solange gleichmässig rühren, bis der Zucker anfängt sich aufzulösen.
Dann die gehackten Mandeln dazugeben und immer weiter rühren, bis sich das ganze verbindet und die Mandeln leicht Farbe annehmen.
Die Masse auf ein kaltes Blech geben und gleichmäßig verteilen. Vollständig auskühlen lassen. Fall die Stücke aneinander kleben mit einem Nudelholz zerbrechen. Nach dem Auskühlen in eine fest verschließbare Box packen.
Am nächsten Morgen den Krokant auf die Buttercreme pressen. Da die Creme recht fest ist, funktioniert es ganz gut, wenn man einfach Krokant in die Hand nimmt und diesen dann unter stetigem Drehen der Kuchenplatte auf die Creme drückt.
fertig dekorierter Frankfurter Kranz mit Amarenakirschen und Krokant
Für die Dekoration
100 ml Sahne
1 Päckchen Sahnesteif
20 g Zucker
10-15 Amarenakirschen, je nach Anzahl der Sahnetupfen
Die Sahne in eine Rührschüssel geben und kurz aufschlagen. Sahnesteif und Zucker vermengen und unter Rühren unter die Sahne mischen. Die Sahne steif schlagen, dann in einen Spritzbeutel mit Sterntülle geben und gleichmäßig Tupfen auf die Torte spritzen.
Die Amarenakirschen kurz abwaschen, trocken tupfen und auf die Sahnetupfen setzen.
Den Frankfurter Kranz bis zum Anschneiden kühl stellen.
Er schmeckt auch sehr gut, wenn er noch einen weiteren Tag im Kühlschrank durchzieht.
Der Aufwand und das Warten lohnen sich!
Anschnitt vom Frankfurter Kranz
Und noch ein paar Sommertagsimpressionen…
Dekoelement im Garten meiner Oma
der Teich meiner Oma
die sonntägliche Kaffeetafel
der Familienhund
der Seerosen-Teich meiner Oma
Dekoelement
Cockpit eines originalen Morgan
Felder im Taunus

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12 Kommentare

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    Sylvia
    26. Juni 2011 um 20:50

    Ahhh, ein richtiger Frankfurter Kranz, lecker! Nichs so poplige kleine Dinger wie bei mir… Liebe Grüße, Sylvia

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    Ina
    26. Juni 2011 um 21:03

    Oh… wunderschöne Bilder!!!

    Aber: Väter… 😉 Meiner hat auch lange gebettelt, bis es endlich mal wieder einen guten alten Frankfurter Kranz (gut, bei uns immer als Kuchen statt Kranz gebacken, weil es so umständlich ist, den innen auszustreichen 🙂 statt einem "leichten Joghurt-Creme-Kuchen" gab… Aber es war auch echt mal wieder lecker!

    Und deiner sieht mal richtig, richtig toll aus!

    Liebe Grüße,
    Ina

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    Anonym
    26. Juni 2011 um 21:19

    Mmmmmhhh! Wunderschön.. und wie lieb von Dir.

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    Moni
    26. Juni 2011 um 23:13

    Erstens, alles Gute zum Geburtstag Deines Vaters! Ich kann mir vorstellen, wie sehr er sich über diesen wundervollen Frankfurter Kranz gefreut hat! Der sieht einfach fantastisch aus!:-))
    Liebe Grüße
    Moni

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    Christina
    27. Juni 2011 um 6:58

    lecker! Ich liebe Frankfurter Kranz! Ich kenne ihn aber nur mit den roten, klebrigen Belegkirschen – Amarenakirschen sind aber bestimmt auch prima.
    LG

    PS: Hübsche Fotos!

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    zorra
    27. Juni 2011 um 7:51

    Wunderschöne Impressionen! Danke fürs Mitnehmen. Nur im Fall der Fälle, mein Geburstag ist im März. 😉

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    Schokolia
    27. Juni 2011 um 16:07

    Also, von dem Kranz hätte ich auch ein Stück gegessen und mir dabei die tollen Wolken beguckt :o)
    LG
    Petra

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    Christina
    28. Juni 2011 um 7:53

    Oh wow, der kann sich aber allerdings sehen lassen! Und eine süße "graue Schnauze" habt ihr da, da schlägt doch mein Hundeherz gleich höher. Ach und kam dein Papa mit einem schönen alten Morgan angefahren? Da kenne ich jemanden, der würde da vor Neid erblassen. 😉

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    Frau V
    29. Juni 2011 um 7:44

    Ja lecker! Abgesehen davon dass mir für sowas jetzt viel zu warm wäre, sieht der echt zum reinknien aus!

    Dieses Wochenende gibt´s bei mir aber ausnahmsweise mal keinen Kuchen!

    Es gibt Eis Baby! 😉

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    Kirsten
    3. Juli 2011 um 16:27

    Wow, der kann sich wirklich sehen lassen! Da hätte ich auch gern ein Stückchen genommen 🙂

    Liebe Grüße, Kirsten

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    Dippegucker
    17. März 2013 um 17:09

    Das mit dem lockeren Teig ist so eine Sache – habe es leider nicht hingekriegt. Werde es nächstes Mal so ähnlich wie du versuchen. Etwas mehr Stärke soll wohl auch helfen, hab ich gelesen.
    Hier mein Frankfurter Kranz:
    http://www.travelling-dippegucker.de/?p=1118
    Ciao,
    Dippegucker

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    N.
    3. Januar 2014 um 12:19

    Hallo Maja!

    Dein Frankfurter Kranz ist echt gelungen! Ich habe mich neulich auch an einem versucht und finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Ergebnisse sind. Sieht so aus, als wäre kein Frankfurter Kranz wie der andere. Bei Gelegenheit werde ich dein Rezept mal testen. 🙂

    Hier findest du meinen: http://helloaustria.net/2013/09/frankfurter-kranz-oder-der-kuchen-mit-der-bitch/

    Liebe Grüße

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